Wissenschaft und Forschung 22.03.2023

Weiches Zahnfleisch: Ursache von Zahnfleischentzündungen



Weiches Zahnfleisch: Ursache von Zahnfleischentzündungen

Foto: New Africa – stock.adobe.com

Unser Zahnfleisch beherbergt Fibroblasten – Zellen, die zur Bildung von Bindegewebe beitragen. Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Tohoku hat kürzlich herausgefunden, dass die Gingivasteifheit die Eigenschaften von gingivalen Fibroblasten beeinflusst. Dies wiederum beeinflusst, ob Entzündungen auftreten und die Bildung von Zahnfleischfasern erschwert wird. Die Studie wurde im Januar 2023 in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht. 

„Wir haben entdeckt, dass weiches Zahnfleisch zu Entzündungen führt und die Entwicklung von Zahnfleischfasern behindert“, sagt Associate Professor Masahiro Yamada.

Es ist seit Langem bekannt, dass Personen mit dicker oder steifer Gingiva weniger anfällig für Zahnfleischrezessionen sind. Häufig beginnt sich infolge einer Entzündung das Zahnfleisch zurückzuziehen und die Zahnwurzel freizulegen. Viele Faktoren können zu einer solchen Zahnfleischrezession führen, wie z. B. Zahnfleischerkrankungen, übermäßiges Zähneputzen und Tabakkauen. Die aktuelle Studie liefert nun erstmals Beweise, dass die Gingivasteifheit biologischen Reaktionen zugeschrieben wird.

Für die Untersuchung erschufen die Wissenschaftler eine künstliche Umgebung, die weiches und hartes Zahnfleisch simulierte. Auf diesem Zahnfleisch wurden anschließend menschliche gingivale Fibroblasten kultiviert. Die Forscher entdeckten, dass die durch harte Gingiva simulierte Steifheit ein intrazelluläres entzündungshemmendes System in den gingivalen Fibroblasten aktivierte, das Entzündungen verhinderte. Die durch weiche Gingiva simulierte Steifheit unterdrückte jedoch das fibroblastische entzündungshemmende System. Dies erhöhte die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung und führte zu einer geringeren Kollagensynthese.

"Die Ergebnisse sollen die Entwicklung fortschrittlicher Biomaterialien zur Bekämpfung lokaler Entzündungen oder von Mikrogeräten beschleunigen, die die Mikroumgebung entzündlicher Zustände simulieren" so Professor Masahiro Yamada von der Graduate School of Dentistry der Tohoku-Universität.

DOI: 10.1038/s41598-023-28541-z

Quelle: Pohang University of Science and Technology

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