Wissenschaft und Forschung 16.11.2015
Zucker – Haare – Karies: Wo liegt die Verbindung?
Der Eskimo-Stamm der Yupik im Südwesten Alaskas hat ein großes Problem: Der Kariesbefall bei seinen Kindern ist relativ hoch. Zu klären, woher er kommt und ob eine Verbindung mit zugesetzten Zuckern in Nahrungsmitteln besteht, war das Ziel einer gemeinsamen Studie der Washington School of Dentistry, Seattle, der University of Alaska in Fairbanks und der Yukon Kuskokwim Health Corporation.
Die Studie untersuchte 66 Kinder im durchschnittlichen Alter von 10,8 Jahren. Neben einer zahnärztlichen Untersuchung wurde von den Kindern eine Haarprobe entnommen. Ein Biomarker, bzw. die Konzentration von Stickstoff und Kohlenstoff, gab Auskunft, wie viel Zucker die Kinder täglich zu sich nahmen. Die durchschnittliche Menge an konsumiertem Zucker lag bei 193 Gramm pro Tag, mit einer Skala von 105,6 bis 324,3 Gramm. Die Zuckermengen deckten sich nicht mit den von Eltern und Kindern angegeben Mengen. Der Großteil des Zuckers wurde offenbar durch den Konsum von gesüßten Fruchtsäften aufgenommen. Die Autoren stellen fest, dass eine Haaranalyse ein zuverlässiges Messergebnis des Zuckerkonsums wiedergibt und somit das Kariesrisiko einzuschätzen hilft.
1 Association between added sugar intake and dental caries in Yup’ik children using a novel hair biomarker, Donald L. Chi, Scarlett Hopkins, Diane O’Brien, Lloyd Mancl, Eliza Orr, and Dane Lenaker, BMC Oral Health 2015, 15:121 doi:10.1186/s12903-015-0101-z
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