Praxismanagement 10.09.2024

So profitieren Zahnärzte vom Wachstumschancengesetz

So profitieren Zahnärzte vom Wachstumschancengesetz

Foto: Georgii – stock.adobe.com; Generiert mit KI

Das Wachstumschancengesetz bietet Zahnärzten und Fachkräften der Dentalbranche vielfältige Möglichkeiten, ihren Praxisalltag effizienter zu gestalten. Mit dem Fokus auf Digitalisierung und Bürokratieabbau zielt es darauf ab, administrative Prozesse zu vereinfachen und somit mehr Zeit für die Patientenversorgung zu schaffen. Besonders die Einführung der E-Rechnung bietet ein erhebliches Potenzial für Praxisinhaber. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie als Zahnarzt konkret von den Neuerungen des Gesetzes profitieren können und welche Maßnahmen Ihre Praxis in Zukunft entlasten werden.

Bürokratieabbau durch Digitalisierungslösungen

Einer der Hauptaspekte des Wachstumschancengesetzes ist der Abbau bürokratischer Hürden. In vielen Zahnarztpraxen nimmt die Verwaltung wertvolle Zeit in Anspruch, die eigentlich der Patientenbetreuung zugutekommen könnte. Das neue Gesetz zielt darauf ab, administrative Prozesse zu straffen und Digitalisierungslösungen zu fördern. Für Zahnärzte bedeutet dies konkret:

  • Vereinfachte Dokumentationspflichten
  • Digitalisierungsförderung in der Patientenverwaltung
  • Steuerliche Entlastungen durch erleichterte Abschreibungsregelungen
  • Weniger Meldepflichten und Fristen

Durch diese Maßnahmen können Praxen effizienter arbeiten, Kosten senken und ihre Abläufe zukunftsfähig gestalten. Vor allem kleinere Praxen profitieren davon, da sie oft nicht über umfangreiche Verwaltungsressourcen verfügen und durch die Entlastungen spürbar mehr Zeit für ihre Kernaufgaben gewinnen können.

Einführung der E-Rechnung und Auswirkungen auf die Praxis

Die E-Rechnung ist ein Kernbestandteil des Wachstumschancengesetzes und bringt viele Vorteile für Zahnarztpraxen mit sich. Mit der Einführung des Standards ZUGFeRD (Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland) wird die Abwicklung von Rechnungen noch effizienter. Das hybride Rechnungsformat ZUGFeRD ermöglicht es, Rechnungen gleichzeitig als PDF und in einem strukturierten Datenformat zu versenden, was die Verarbeitung erheblich erleichtert und den Datenaustausch zwischen Praxis und Buchhaltungssystemen optimiert.

Für Zahnarztpraxen bedeutet dies eine Reduzierung von Fehlerquellen bei der manuellen Eingabe sowie eine schnellere Bearbeitung der Rechnungen. Zusätzlich verkürzt sich die Zahlungszeit, da elektronische Rechnungen schneller versendet und bearbeitet werden können. Langfristig verbessert ZUGFeRD die Transparenz und Nachverfolgbarkeit, da alle Rechnungen digital archiviert und leicht zugänglich sind. Langfristig erleichtert die Umstellung auf die E-Rechnung die Zusammenarbeit mit Krankenkassen und Versicherungen, die ebenfalls auf digitale Abrechnung setzen. Für Zahnärzte bedeutet dies, zusätzlich zu einer Steigerung der Effizienz, auch eine zukunftssichere Anpassung an den fortschreitenden Digitalisierungsprozess, insbesondere im Gesundheitswesen. So stellen Praxen sicher, dass sie aktuelle Anforderungen erfüllen sowie langfristig wettbewerbsfähig und technologisch auf dem neuesten Stand bleiben.

Vorteile für die Finanzplanung und Steueroptimierung

Das Wachstumschancengesetz sieht zudem eine Reihe steuerlicher Entlastungen für Zahnärzte vor, die die Finanzplanung erheblich erleichtern. Durch vereinfachte Abschreibungsregelungen und steuerliche Vergünstigungen können Praxisinhaber ihre Liquidität steigern und langfristig planen. Insbesondere die erhöhte Möglichkeit von Sofortabschreibungen für geringwertige Wirtschaftsgüter kann für Praxen von großem Vorteil sein. Geräte und digitale Infrastruktur, die in der Praxis notwendig sind, lassen sich nun schneller steuerlich absetzen, was zusätzliche Investitionsanreize schafft.

Darüber hinaus fördert das Gesetz Investitionen in Digitalisierung und moderne Praxisausstattung. So können neue Technologien, wie digitale Röntgengeräte oder Praxissoftware, zeitnah angeschafft und finanziell abgefedert werden. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und verbessert gleichzeitig die Arbeitsprozesse und die Patientenversorgung. Zudem gibt es verbesserte Möglichkeiten, Rücklagen zu bilden, um auf künftige Herausforderungen wie Modernisierungsmaßnahmen oder die Integration neuer Behandlungsmethoden besser vorbereitet zu sein. Steuerliche Erleichterungen in Verbindung mit optimierten Investitionsanreizen bieten Praxisinhabern eine solide Basis für nachhaltiges Wachstum.

Optimierte digitale Kommunikation und Patientenmanagement

Neben der Einführung der E-Rechnung und den steuerlichen Vorteilen legt das Wachstumschancengesetz einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung der Digitalisierung. Für Zahnärzte bedeutet dies neue Möglichkeiten in der digitalen Kommunikation mit Patienten sowie in der Verwaltung der Praxis. Vor allem das Patientenmanagement kann durch digitale Tools erheblich verbessert werden. Hier einige Beispiele, wie Zahnärzte diese Optimierungen nutzen können:

  • Digitale Terminvergabe über Online-Plattformen
  • Automatische Erinnerungssysteme für Patienten (SMS, E-Mail)
  • Digitale Patientenakten, die jederzeit einsehbar sind
  • Nutzung von Praxissoftware zur Effizienzsteigerung im Alltag

Durch die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen wird die Patientenkommunikation zugleich schneller und transparenter. Patienten können online Termine buchen, Informationen zu ihrer Behandlung einsehen und erhalten automatische Erinnerungen an bevorstehende Kontrolltermine oder notwendige Nachuntersuchungen, was für eine bessere Bindung der Patienten an die Praxis sorgt und die Zufriedenheit im Behandlungsablauf steigert.

Autor: Bernd Theiss

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