Branchenmeldungen 31.03.2017

Aktueller österreichischer Fehlzeitenreport

Aktueller österreichischer Fehlzeitenreport

Foto: VRD – stock.adobe.com

Krankenstände laut SV auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Was 2007 mit einem ersten Bericht begonnen hat, ist mittlerweile ein Fixpunkt – der österreichische Fehlzeitenreport, breit getragen von der Unterstützung und Zusammenarbeit zwischen dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger, der Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer. Mit den Eckdaten des Krankenstandgeschehens im Lichte der jüngsten Krankheitsstatistik 2015 setzt sich der diesjährige Report schwerpunktmäßig mit den Zusammenhängen zwischen Arbeitswelt und Alkoholprävention auseinander. Daraus entstand eine umfassende Übersicht der Entwicklung und Verteilung der krankheitsbedingten Fehlzeiten unselbstständiger Beschäftigter in Österreich.

Anstieg der Fehlzeiten

Im Vergleich zum Jahr 2014 kam es 2015 in Österreich zu einem leichten Anstieg der gesundheitsbedingten Fehlzeiten. Die unselbstständig Beschäftigten waren im Jahresverlauf durchschnittlich 12,7 Tage im Krankenstand, um gut 2,5 Prozent mehr als 2014 (12,3 Tage). Dieser Wert entspricht einer Krankenstandsquote von 3,5 Prozent (2014: 3,4 Prozent). Die Differenz zwischen 2014 und 2015 geht auf eine erhöhte Zahl an Atemwegserkrankungen zurück und kann durch die starke Grippewelle in den ersten Monaten 2015 erklärt werden.

Langfristig gesehen ist das Krankenstandsniveau derzeit vergleichsweise niedrig: Die krankheitsbedingten Fehlzeiten erreichten 1980, als pro Kopf 17,4 Krankenstandstage anfielen und die Krankenstandsquote bei 4,8 Prozent lag, ihren Höchstwert. In den Jahren 1990 und 2000 waren die Beschäftigten durchschnittlich 15,2 Tage bzw. 14,4 Tage krankgeschrieben.

Kürzere Dauer

Der langjährige Trend zu einer Verkürzung der Dauer der Krankenstandsfälle setzte sich 2015 fort. Kurzkrankenstände stellen aktuell 39 Prozent aller erfassten Fälle dar. Gemessen an der Summe der Krankenstandstage, ist ihr Gewicht aber gering und liegt bei acht Prozent aller krankheitsbedingten Fehlzeiten.

Ulrike Rabmer-Koller, Verbandsvorsitzende im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, unterstreicht, dass eine gesunde Arbeitswelt einen wesentlichen Beitrag für ein längeres und selbstbestimmtes Leben bei guter Gesundheit leistet. „Sowohl die Sozialversicherung als auch die Betriebe setzen hier bereits viele Präventionsmaßnahmen um. Die Analyse der Fehlzeiten ist jedoch ein wichtiger Ansatzpunkt, unsere Präventionsaktivitäten zielgerichtet noch weiter auszubauen. Es hat sich gezeigt, dass Versorgungsmaßnahmen in Kombination mit präventiven Maßnahmen den größten Effekt erzielen. Gemeinsam mit den relevanten Akteuren wollen wir diese Initiativen weiter verstärken.“ 

Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger

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