Branchenmeldungen 06.10.2025

54. DGZI-Jahreskongress 2025 in Hamburg



Der DGZI-Jahreskongress 2025 in Hamburg am 3. und 4. Oktober war ein herausragendes Ereignis für die Fachwelt der zahnärztlichen Implantologie. Unter dem Titel „Implantologie im Spannungsfeld zwischen Praxis und Wissenschaft“ bot der Kongress nicht nur eine Auseinandersetzung mit den aktuellen Entwicklungen der Implantologie, sondern auch einen wertvollen Austausch zwischen Wissenschaft und praktischer Anwendung. Die Veranstaltung unter der wissenschaftlichen Leitung des DGZI-Präsidenten Dr. Georg Bach zog zahlreiche Experten an.

54. DGZI-Jahreskongress 2025 in Hamburg

Foto: OEMUS MEDIA AG

Der Kongress begann am Freitag mit einer einleitenden Begrüßung durch Dr. Georg Bach, der in der Mitgliederversammlung bereits zum dritten Mal zum Präsidenten gewählt wurde. Er stimmte die Teilnehmer auf das zentrale Thema des Kongresses ein. Dr. Bach betonte dabei, wie entscheidend wissenschaftliche Erkenntnisse und die daraus resultierende Evidenz für die stetige Weiterentwicklung der Disziplin sind.

Im Anschluss startete Prof. Dr. Urs Belser die wissenschaftlichen Vorträge mit einem kritischen Blick auf die Langzeitstabilität ästhetischer festsitzender Implantatrestaurationen. In seinem Vortrag verdeutlichte er, wie wichtig eine fundierte Langzeitevaluation für den Erfolg ästhetischer Implantate ist.

Dr. Markus Sperlich und Dr. Mathias Sperlich, M.Sc. gaben spannende Einblicke in die digital-biologische Sofortbehandlung in der ästhetischen Zone. Sie präsentierten die Vorteile eines digitalen Ansatzes und die Verwendung von Keramikimplantaten, wobei sie auch den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegel und erfolgreicher Implantatbehandlung unterstrichen.

Im Anschluss an die Freitagsvorträge hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich aktiv am Referententalk zu beteiligen und Fragen zu den vorgestellten Themen zu stellen, was den Austausch von Praxiswissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen förderte.

Spannend waren auch die anschließenden Tutorials, die gezielt praktische Lösungen und neue Technologien in der Implantologie behandelten. Prof. Dr. Benedikt Spies gab ein umfassendes Update zur Digitalisierung in der Implantologie, wobei er die neuesten Entwicklungen und deren Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis vorstellte.

Dr. Stefan Reinhardt setzte sich in seinem Tutorial mit der Sofortimplantation und Sofortversorgung auseinander und präsentierte Konzepte sowie Erfahrungen aus 15 Jahren praktischer Anwendung. Dabei ging er auf die Herausforderungen und Chancen ein, die dieses Konzept für den täglichen Praxisalltag mit sich bringt.

Table Clinics: Direkter Austausch auf Expertenniveau

Ein besonderes Highlight an diesem Tag waren die beliebten „Table Clinics“. In diesem Format konnte man sich intensiv und direkt mit Experten über spezifische Fallbeispiele und Herausforderungen in einem kleinen Kreis austauschen und anschließend unmittelbar das Gelernte praktisch umsetzen.

Wissenschaftliche Vorträge am zweiten Kongresstag

Am Samstag ging der Kongress mit einer Reihe weiterer hochkarätiger Vorträge weiter. Prof. Dr. Matthias Karl beleuchtete die Problematik in der Implantatprothetik mit seinem Vortrag „Trouble in der Implantatprothetik“, in dem er häufige Fehlerquellen und deren Lösungen ansprach. Dr. Olivia Höfer folgte mit ihrem Vortrag über Verbundbrücken und deren Bedeutung in der Implantologie – eine Diskussion, die die Stärken und Schwächen dieser Technik thematisierte und ihre Rolle im Vergleich zu Implantaten und anderen Lösungen hinterfragte.

Priv.-Doz. Dr. Keyvan Sagheb zeigte in seinem Vortrag die Chancen und Risiken der Implantologie bei älteren Patienten auf und beleuchtete dabei auch mögliche Lösungen für die Behandlung dieses zunehmend wichtigen Patientensegments.

Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz, der auf die biologischen Zusammenhänge zwischen Knochen und Weichgewebe einging und deren Bedeutung für den langfristigen Erfolg von Implantaten erklärte. Auch Prof. Dr. Thomas Weischer beschäftigte sich mit der modernen Implantologie in einer älter werdenden Patientenpopulation und zeigte, wie sich die Bedürfnisse dieser Patientengruppe auf die Implantatbehandlung auswirken.

Ein weiteres spannendes Thema wurde von Jil de Jonge-Veenhuis behandelt, die in ihrem Vortrag „Digitaler Workflow in meiner Praxis“ die Vorteile und die praktische Umsetzung von digitalen Prozessen zur Zeitersparnis und Verbesserung des Patientenkomforts vorstellte.

Am Nachmittag des zweiten Kongresstages ging es weiter mit Vorträgen zu Themen wie dem Einfluss von endodontischen Misserfolgen auf die Implantologie, vorgetragen von Prof. Dr. Christian Gernhardt und der Verwendung von Keramikimplantaten, einem Thema, das von Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser und Priv.-Doz. Dr. Stefan Röhling diskutiert wurde.

Der Tag wurde mit einem internationalen Vortrag von Dr. Hidetaka Furuya aus Japan über „Alveolar Ridge Preservation und Sofortimplantation mit Hydroxylapatit/Kollagen-Nanokompositen“ abgerundet, bei dem neue Ansätze in der Implantologie aufgezeigt wurden.

Hamburg als Gastgeberstadt

Zwischen den intensiven Fortbildungseinheiten bot Hamburg mit seiner charmanten Atmosphäre den idealen Rahmen für den Kongress. Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich in den Pausen mit Kollegen auszutauschen und am Abend die Stadt zu genießen – eine willkommene Abwechslung nach den anspruchsvollen Vorträgen und Diskussionen.

Fazit

Der DGZI-Jahreskongress 2025 war ein voller Erfolg und bot eine perfekte Mischung aus neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und praxisorientierten Lösungen. Renommierte Referenten präsentierten relevante Themen und stellten sicher, dass sowohl wissenschaftliche Tiefe als auch praktische Umsetzbarkeit im Vordergrund standen. Die Teilnehmer konnten nicht nur von den neuesten Erkenntnissen profitieren, sondern auch neue Ideen und Techniken in ihre tägliche Praxis integrieren. Der Kongress war ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie wichtig der Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis in der zahnärztlichen Implantologie ist und wie dieser die Entwicklung und Verbesserung der Behandlungsmethoden vorantreiben kann.

Parallel fand der MUNDHYGIENETAG statt. Die Hauptvorträge beschäftigten sich mit dem Status quo im Bereich Mundgesundheit und gaben ein praxisorientiertes Update zu Wurzelkaries, Parodontitis und Co. Der Kongress präsentierte sich in gewohnter Weise mit Inhaltstiefe und Fokussierung auf Diskussion und Dialog.

Auch für 2026 steht der Termin bereits fest – SAVE THE DATE: Am 13. und 14. November 2026 findet der 55. DGZI-Jahreskongress in Dresden statt.

Eine ausführliche Berichterstattung zum Hamburger Kongress erfolgt im IJ Implantologie Journal 11/2025.

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