Branchenmeldungen 19.03.2024
Eine kleine, aber feine Fachtagung: GetTogether 2024 in Solothurn
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Am 15. März fand in Solothurn, der schönsten Barockstadt der Schweiz, das zweite GetTogether der Swiss Dental Hygienists statt. In Kooperation mit der Schweizerischen Gesellschaft für Parodontologie (SSP) organisiert, stand die diesjährige Tagung unter dem Motto «Back to the roots – Take responsibility», das die Teilnehmer dazu einlud, die Grundlagen ihres Berufes zu würdigen und zu respektieren.
Die Eröffnungsreden von Conny Schwiete, Zentralpräsidentin der Swiss Dental Hygienists, und PD Dr. Christoph Ramseier, Präsident der SSP, betonten die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Dentalhygienikerinnen und Zahnärzten. Dr. Rino Burkhardt aus Zürich eröffnete die Veranstaltung mit seinem Vortrag über «Indizes in der Parodontaltherapie», in dem er die historische Entwicklung der Parodontologie skizzierte und die Bedeutung präziser Taschenmessungen für den Behandlungserfolg hervorhob.
Impressionen der Veranstaltung
Gibt es bei der Zahnpflege einen Unterschied zwischen Frauen und Männern? In der Tat hat das Geschlecht Einfluss auf die Mundgesundheit, wie Dr. Chun Ching Liu aus Zürich in ihrem Vortrag «Gendern auch bei der Parodontitis?» erklärte. Auch Zahnärztinnen und Zahnärzte behandeln ihre Patienten auf verschiedene Weise.
«Vitamin D und Parodontitis» ist ein aktuelles Thema. Dr. Alkisti Zekeridou aus Genf, sprach über den Effekt des «Sonnenvitamins» auf die Osteoblasten und Osteoklasten und somit auch auf den Knochenmetabolismus. Dies verleiht ihm eine wichtige Rolle bei der parodontalen Gesundheit.
Unter dem Motto «Aus dem Nähkästchen» präsentierten Dipl. DH HF Antonella Tepedino aus Sursee und Dr. Barbara Carollo aus Grosswangen jeweils klinische Fälle und betonten dabei die Bedeutung der Patientencompliance und der engen Zusammenarbeit zwischen Dentalhygienikerinnen und Zahnärzten.
Nach der Mittagspause widmete sich Roman Obrist, lic. iur., MAS, dem neuen Datenschutzgesetz, das seit dem 1. September 2023 in der Schweiz gilt, und betonte in seiner Präsentation die Wichtigkeit von Datenschutz und Vertraulichkeit: «Schweigen ist Gold» lautet die Devise. In der anschliessenden Podiumsdiskussion mit Dipl. DH HF Sarah Frey wurden aus dem Auditorium mehrere Fragen zum Thema erörtert. Grund zur Freude hatte Dipl. DH HF Denise Emmenegger-Pfister, die in der Pause zur Dentalhygienikerin des Jahres gekürt wurde.
Welche sind die korrekten Behandlungsschritte während der Parodontaltherapie? In ihrem Vortrag «Schritt für Schritt zum Erfolg» erläuterte Dr. med. dent. Johanna Ettmayer, Bern, den richtigen Behandlungsablauf von der Diagnose über die Planung bis zur Reevaluation. Die Parodontalchirurgie umfasst die Lappenplastik und die resektive sowie die regenerative Chirurgie. Was ist also «Der letzte Ausweg»? Dr. Norbert Cionca, Genf, sprach in seinem Vortrag über die Chirurgie nach kompromittierter Parodontaltherapie.
Die Parodontalbehandlung kann in einem interprofessionellen Praxisteam effizient umgesetzt werden. Daher haben die Swiss Dental Hygienists in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Parodontologie ein neues Positionspapier erarbeitet, wie die zahnmedizinischen Berufe in der Schweizer Zahnarztpraxis ihre individuellen und interprofessionellen Aufgaben für die Prophylaxe, die Therapie und die parodontale Langzeitbetreuung gemeinsam umsetzen können.
Frau Schwiete und Dr. Ramseier gaben einen Überblick darüber, wie die Kompetenzen einer Dipl. DH HF definiert werden.
Die Veranstaltung wurde von Rahel Bucher (deutsch) und Chloé Savary (französisch) moderiert und alle Vorträge simultan übersetzt.
Die Tagung bot eine ausgezeichnete Gelegenheit zum Networking, zum Wissensaustausch und zur Entwicklung neuer Ansätze zur Verbesserung der Patientenversorgung. Schlussfolgernd lässt sich sagen: «Take responsibility» bedeutet nicht nur die Erhaltung der Zahngesundheit, sondern auch, eine aktive Rolle bei der Förderung des allgemeinen Wohlbefindens zu übernehmen.