Branchenmeldungen 10.07.2014
„Forschungspreis Vollkeramik“ – rechtzeitig an die Anmeldung denken
Seit 15 Jahren verleiht die Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde (AG Keramik) alljährlich den „Forschungspreis Vollkeramik“. Nun tritt die AG Keramik mit der Ausschreibung erneut an die Fachwelt heran. Der Forschungspreis soll Zahnärzte sowie Wissenschaftler und besonders interdisziplinäre Arbeitsgruppen motivieren, Arbeiten zum Werkstoff Keramik und zu vollkeramischen Restaurationen einzureichen.
Im Rahmen des Themas werden klinische Untersuchungen angenommen, die auch die zahntechnische Ausführung im Labor umfassen. Deshalb können auch die ausführenden Zahntechniker als Mitglieder von Arbeitsgruppen teilnehmen. Materialtechnische Untersuchungen mit Vollkeramiken sind ebenfalls im Fokus der Ausschreibung. Ferner werden klinische Arbeiten geschätzt, die sich mit der computergestützten Fertigung (CAD/CAM) und Eingliederung von vollkeramischen Kronen, Brücken und Implantat-Suprakonstruktionen befassen.
Ein Blick zurück – 15 Jahre Forschungspreise
Die in den vergangenen 15 Jahren eingereichten Arbeiten zum Forschungspreis brachten jeweils Themen „auf den Tisch“, die zeitaktuell die vollkeramische Restauration in Kons und Prothetik beleuchteten und zukünftige Therapielösungen aufzeigten. Schon im Jahr 2000 berichtete Dr. Frank Filser, ETH Zürich, über die Zuverlässigkeit von Zahnersatz aus Zirkonoxidkeramik, hergestellt mit der DCM-Anlage, die später das Cercon-System (DeguDent) befruchtete. Dr. Anja Posselt, Universität Köln, berichtete 2002 über die Langzeitprognosen von Inlays/Onlays, die chairside computergestützt in der Praxis gefertigt wurden. Dr. Joachim Tinschert, Universität Aachen, gab einen Report zur Dauerfestigkeit von Kronen und Brücken aus Aluminiumoxid und Zirkonoxid. Dr. Andreas Bindl, Universität Zürich, zeigte schon 2003 den Einfluss des Präparationdesigns auf die Haltbarkeit von CEREC-gefertigten Seitenzahnkronen aus Feldspatkeramik.
Zementierungskonzepte für Zirkonoxid-Kronen untersuchte 2004 Prof. Claus-Peter Ernst, Universität Mainz, und die Bedingungen für das Brückengerüstdesign, geprüft unter provozierter Bruchbelastung, zeigte Dr. Ruprecht Dornhofer, Universität Graz, im Jahr 2005. Empfehlungen für frakturfreie Freiendbrücken aus ZrO2 beschrieben Dres. Brigitte Ohlmann und Katrin Marienburg, Universität Heidelberg. Erfahrungen mit extendierten Veneers dokumentierten Dres. Petra Güß und Christian Stappert, Universität Freiburg. Als Alternative zur verblendeten, chippinggefährdeten ZrO2-Krone berichtete Dr. Güß aufgrund von Studien am New York Dental College über die Eignung von monolithischen Molarenkronen aus Lithiumdisilikat. Den vollkeramischen Implantataufbau aus ZrO2 stellte Dr. Frank Nothdurft, Universität Homburg/Saar, schon 2008 zur Diskussion. Mit der einflügeligen Adhäsivbrücke im Frontzahngebiet als Alternative zur substanzverzehrenden, konventionellen Brücke und zum Implantat wurde Dr. Martin Sasse, Universität Kiel, 2010 der Forschungspreis zuerkannt. Chippings in Verblendungen auf ZrO2-Gerüsten und deren Vermeidung thematisierten Dr. Ulrich Lohbauer, Universität Erlangen, Zahnärztin Elke Kröger und Dipl.-Ing. Falk Becker, Universität Heidelberg. Mit den klinischen Langzeiterfahrungen von Glaskeramiken (2011) sowie mit dem Einfluss der Präparationstechnik auf die Überlebensrate von Veneers (2013) konnte sich Dr. Ulrike Beier, Universität Innsbruck, zweimal für den Forschungspreis qualifizieren.
Bis zum 28. Februar 2015 einreichen
In der neuen Ausschreibung zum Forschungspreis 2015 werden noch nicht eingereichte wissenschaftliche Arbeiten und klinische Untersuchungen angenommen. Die einzureichenden Arbeiten können folgende Inhalte haben:
- Defektorientierte Behandlung für den Einsatz vollkeramischer Werkstoffe,
- Darstellung von Risikofaktoren mit Keramikwerkstoffen und Befestigungssystemen,
- Erfahrungen mit adhäsiven Verfahren,
- Bearbeitungstechniken verschiedener Keramiken – auch CAD/CAM,
- Untersuchungen über das Langzeitverhalten,
- Evaluation für eine praxisgerechte Umsetzung.
Der Forschungspreis ist mit 5.000,– Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2015 (Poststempel). Die Arbeit wird vom unabhängigen wissenschaftlichen Beirat der AG Keramik bewertet. Die Initiatoren der Ausschreibung begrüßen insbesondere die Bewerbung von Nachwuchswissenschaftlern. Der „Forschungspreis Vollkeramik“ wird verliehen im Rahmen des 15. Keramik-Symposiums im Jahr 2015. Die Arbeiten sind anonym in einem Umschlag – mit einem Kennwort versehen – einzureichen; sie dürfen auf keine Weise den Autor erkennen lassen. Der Arbeit soll ein verschlossener Umschlag beigefügt sein, der mit dem Kennwort beschriftet ist. Darin soll die Adresse des Autors oder der Arbeitsgruppe genannt sein. Eine schriftliche Erklärung soll beigefügt sein, die bestätigt, dass der Bewerber die Bedingungen des Forschungspreises der AG Keramik anerkennt. Die Arbeit ist in vier Exemplaren in deutscher Sprache in publikationsreifer Form abzugeben. Der Umfang sollte 20 Seiten DIN A4 einschließlich Abbildungen nicht übersteigen. Die gleichzeitige Einreichung für ein anderes Ausschreibungsverfahren ist nicht gestattet. Es werden Arbeiten, die auf Dissertationen und Habilitationen beruhen, anerkannt – wobei zur anderweitigen Veröffentlichung vorgesehene Arbeiten von der AG Keramik nur angenommen werden, wenn sie erst nach dem Einreichungsschluss an Dritte zur nochmaligen wissenschaftlichen Publikation eingereicht werden. Sofern die mit dem Forschungspreis Vollkeramik ausgezeichneten Arbeiten zum Zeitpunkt der Preisverleihung noch nicht veröffentlicht sind, wird deren Publikation von der AG Keramik unterstützt.
Kontakt
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