Branchenmeldungen 27.01.2015
Gleichwertigkeit von Zirkon- und Titanimplantaten nachgewiesen
Wissenschaftler des iba Heiligenstadt e.V. sowie des Klinikums der Friedrich Schiller Universität Jena weisen die Gleichwertigkeit von rauen Zirkon- und SLA-Titan-Dentalimplantaten nach.
Titan stellt das derzeitige Standardmaterial in der dentalen
Implantologie dar. Elektrochemische Korrosion,
Sensibilisierungspotenzial sowie ästhetische Nachteile führten zur
Untersuchung von Zirkonoxid als Alternativmaterial. Obwohl zu erwarten ist, dass ähnlich wie bei Titan auch bei Zirkonoxid
die Oberflächenstruktur eine wesentliche Bedeutung für die erfolgreiche
Osseointegration hat, standen diesbezüglich bislang keine Tierstudien
für Zirkonoxid zur Verfügung. Nachdem bereits intensive zellbiologische
Testungen, die in den modern ausgestatteten Laboratorien des iba
Heiligenstadt durchgeführt wurden, auf die Gleichwertigkeit von rauen
Zirkonoxidoberflächen im Vergleich zum SLA Titan hingewiesen haben, war
die vergleichende Evaluation verschiedener Zirkonoxidimplantate in Bezug
auf deren Osteointegration das Ziel einer tierexperimentellen Studie am
Klinikum der FSU Jena. Hierzu wurden in einem von der Thüringer
Aufbaubank gefördertem Verbundprojekt (2007 VF 0009) von der MOJE
Keramikimplantate GmbH & Co. KG verschieden raue Y-TZP
Dentalimplantate hergestellt; ein SLA Titanimplantat (Golden Standard)
gleichen Makrodesigns wurde von der Impulse Biomedical Cooperation GbR
geliefert und in die Testung mit einbezogen.
Bezüglich des mikroradiographisch ermittelten Bone-Implant-Contact (BIC)
ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Titan und
Zirkonoxid. Innerhalb der Gruppe der Zirkonoxidimplantate zeigten
zylindrische Implantate unabhängig vom Gewinde 2 Monate p. op. einen
signifikant (p = 0,016) höheren BIC als konische Implantate. In Bezug
auf die Mikrostruktur wiesen Implantate mit einem mittleren Ra von 1,7
µm nach 4 Monaten einen im Vergleich zu Implantaten mit geringem und
hohem Ra signifikant höheren BIC auf (p < 0,001). Aufgrund dieser eindeutigen und positiven Testergebnisse erfolgte
kurzfristig eine industrietaugliche und qualitätskonforme technische
Umsetzung von moderat rauen Oberflächen auf die Produktlinie Y-TZP
Dentalimplantate.
Quelle: idw online/iba Heiligenstadt e.V.