Branchenmeldungen 25.02.2015
IDS zeigt digitale Innovationen und Trends für die KFO
Digitale Diagnostik und Therapieplanung, CAD/CAM von Modellen und Apparaturen – dies ist ein Teil der Angebote für die Kieferorthopädie, die auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) präsentiert werden. Vom 10. bis 14. März wandeln sich dazu die Kölner Messehallen zum weltweiten Schaufenster dentaler Innovationen und Trends für die gesamte Zahnmedizin und Zahntechnik.
Auf der diesjährigen Internationalen Dental-Schau steht die digitale Zahnmedizin einmal mehr im Fokus – insbesondere mit maßgeschneiderten Angeboten für die Anforderungen der Kieferorthopädie. Dazu zählen unter anderem die aktuellen Möglichkeiten der Kephalometrie, des Intraoralscannens, des computergestützten Designens sowie des computergestützten Fertigens. Sie unterstützen die Kieferorthopäden in ihrer Behandlungsdurchführung und machen Behandlungsabläufe auch für die Patienten komfortabler.
Neben den klassischen analogen halten
auch digitale Technologien zunehmend Einzug in die Kieferorthopädie. © Koelnmesse
Diagnose und 3-D-Abbildung
So zeigt die IDS z.B. die neuesten technischen Entwicklungen für die bildgestützte KFO-Diagnostik. Dazu ist in vielen Röntgengeräten die bei niedriger Strahlenbelastung durchführbare kephalometrische Erfassung der äußeren und inneren Schädelstruktur integriert. Durch ihre Darstellung wird die Formulierung des kieferorthopädischen Behandlungsziels wirkungsvoll unterstützt. Integrierte oder optional zu ergänzende Auswerteprogramme für Fernröntgenseitenbilder (FRS) und Überlagerungstools bilden darüber hinaus die gewonnenen Ergebnisse in aussagekräftiger Form ab. Doch viele dieser Röntgengeräte können noch mehr: So lassen sich mit ihnen beispielsweise auch Abdrücke oder Modelle einscannen, um digitale Arbeitsunterlagen zu erhalten. Diese Angebote haben ebenfalls das Ziel, die Therapieplanung und die Therapiedurchführung zu erleichtern und zu präzisieren.
Viele Anbieter von Intraoralscannern haben ihre Softwareapplikationen auch auf die orthodontischen Anwendungen ausgerichtet. Wie in der allgemeinen Zahnmedizin besteht das Ziel darin, die Situation von Zahnoberflächen, Zahnstellungen und Zahnbögen vollständig zu erfassen. Durch ein mögliches Nachscannen lassen sich bei Bedarf diffuse Datenerfassungen sofort präzisieren. Und die 3-D-Darstellung am Bildschirm macht eine sofortige erste Beurteilung der anatomischen Details möglich – ohne auf ein physisches Modell warten zu müssen.
Um real vorliegende Daten in virtuelle Daten zu überführen, lässt sich das klassische, analoge Arbeiten mit digitalen Komponenten kombinieren. So wird durch das Scannen von Abdrücken mit einem Desktopscanner eine daran anschließende 3-D-Bildbetrachtung möglich. Oder es werden – nach der Modellherstellung – die Arbeitsunterlagen in diesen Geräten gescannt. Dann werden eine virtuelle Analyse, Therapieplanung und Modelleinrichtung möglich.
In kieferorthopädischer Praxis und Labor sind die Modelle ei- ne wichtige Arbeitsunterlage: Sie spiegeln dreidimensional die Zahn(fehl)stellungen wider, sind Basis für die Herstellung von KFO-Apparaturen und dienen der Kontrolle des Behandlungsfortschritts. Aus Modellmasse (Gips) sind sie schnell und kostengünstig gefertigt und können in relativ kurzer Zeit genutzt werden. Mit der digitalen Erfassung der oralen Situation ist es aber möglich, die Modelle auch mittels Stereolithografie und 3-D-Druck zufertigen. Welche Optionen den Kieferorthopäden und kieferorthopädisch tätigen Zahntechnikern dazu zurVerfügung stehen, werden Gerätehersteller und Dienstleister des „Additive Manufacturing“ auf der IDS präsentieren.
Großer Besucherandrang: Die IDS ist
eben die Weltleitmesse für die ganze Zahnheilkunde von Prophylaxe
über die Konservierende Zahnheilkunde, Endodontie und Implantologie
bis zur Kieferorthopädie. © Koelnmesse
Modellfrei planen und fertigen
Doch muss es überhaupt noch ein Modell sein? Bei Vorlage virtueller Daten kann die KFO-Behandlung auch virtuell geplant werden. Darüber hinaus lassen sich damit auch Überlagerungen darstellen sowie Set-ups digital fertigen. Und auch die Herstellung von Apparaturen kann, wie bei Alignern oder in der lingualen Orthodontie, durch Dienstleister erfolgen – ganz nach dem Wunsch des Kieferorthopäden. Und damit steht auch für diese zahnmedizinische Fachdisziplin eine digitale Prozesskette von der Röntgenaufnahme über die Analyse und Therapieplanung bis zur Fertigung der kieferorthopädischen Apparatur zur Verfügung. Die digitalgestützte Diagnostik, Therapieplanung und Therapiedurchführung erleichtert auch die Dokumentation. Die Daten dieser Maßnahmen lassen sich einfach speichern und sind bei Bedarf schnell aufgerufen. Darüber hinaus lassen sich die digital hergestellten Arbeitsunterlagen in identischer Qualität reproduzieren.
Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit beispielsweise dem jeweiligen „Hauszahnarzt“ der Patienten, mit Kieferchirurgen oder zahntechnischen Laboren wird durch digitale Daten erleichtert. Schnell sind sie zu diesen Gesprächspartnern übertragen und können, trotzt räumlicher Distanz, gemeinsam am Bildschirm gesprochen werden.
Analog ergänzt digital
Bei aller Modernität sollen aber auch die Angebote erwähnt werden, die sich ganz dem klassischen kieferorthopädischen Repertoire widmen. Dazu gehören Angebote, wie von Handinstrumenten, Dehnschrauben, Brackets oder Ligaturendrähte. Und auch der KFO-Laborbedarf ist hierzu zu nennen. Ohne diese Produkte wären manche kieferorthopädischen Behandlungen nicht realisierbar. Und so tragen auch sie dazu bei, dass die Internationale Dental-Schau allen Aspekten kieferorthopädisch zahnmedizinischer und zahntechnischer Anwendungen gerecht wird. Viele Aussteller der IDS 2015 präsentieren digitale Komplettlösungen für die kieferorthopädisch tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzte. Die Messebesucher erleben, wie sich singuläre CAD/CAM-Angebote zu kompletten digitalen Prozessketten ergänzen lassen. Für die Interessenten, denen ein Schnittstellenmanagement einzelner CAD/CAM-Komponenten zu aufwendig ist, werden die in Köln vorgestellten digitalen Komplettlösungen die Angebote der Wahl sein. Und hierzu gehört auch die Fertigung der gewünschten Teile und Apparaturen.
Quelle: Koelnmesse