Branchenmeldungen 08.02.2016

Innungslabor erhält Inklusionspreis des Landes Berlin 2015

Innungslabor erhält Inklusionspreis des Landes Berlin 2015

Foto: © Inklusionsamt Berlin

ZTM Christoph Kazmierczak erhält Inklusionspreis des Landes Berlin 2015

Zahntechnikermeister Christoph Kazmierczak, Mitglied der Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg, führt seit 2012 sein eigenes Dentallabor. Die Auftragslage ist gut, seine acht Angestellten arbeiten fleißig und gewissenhaft. Unter ihnen sind zwei Keramiker, eine Kunststofftechnikerin und zwei Azubis. Das Besondere an diesem Team ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich: Mehrere Angestellte haben eine Behinderung. Und sie könnten nicht besser integriert sein.

Jeder Mitarbeiter hat seine Aufgabe und große Rücksichtnahme gehört zum Arbeitsalltag. In Christoph Kazmierczaks Labor findet man für alles eine Lösung: Einer Angestellten mit Wirbelsäulenerkrankung wurde mit einem höheren Arbeitsplatz und einem besseren Stuhl geholfen. Eine der beiden Auszubildenden hat eine gehörlose Schwester, beherrscht daher die Gebärdensprache und kann als Dolmetscherin zwischen den Gehörlosen und den anderen vermitteln. Die andere Auszubildende war davon begeistert und investiert nun auch einen Teil ihrer Freizeit in den Besuch der Abendschule, um auch die Gebärdensprache zu erlernen. Auch der Mitarbeiter, der nach einem Schlaganfall körperlich eingeschränkt ist, bekommt Aufgaben zugeteilt, denen er gerecht werden kann. Er übernimmt die Wartung der Geräte im Labor und auch Fahrten als Bote. Die Menge der Aufträge, die das Labor erhält, spricht dafür, dass es läuft – gleichzeitig hat Herr Kazmierczak einigen Menschen eine Perspektive gegeben und ebenso die Chance, ihr Können zu zeigen. Behinderte Menschen sind nicht leistungsschwach. Dennoch gibt es kaum Labore, die Menschen mit Handicap einstellen. Christoph Kazmierczak kann verstehen, warum viele Arbeitgeber davon abgeschreckt sind. Mehr Pausen und mehr Urlaubstage stehen den behinderten Mitarbeitern zu, außerdem droht viel Bürokratie und Aufwand, wenn man die finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten möchte, die notwendig ist, um den entstehenden Mehraufwand auszugleichen. Doch der ganze Aufwand ist es letztendlich wert, denn es sei schön, etwas für andere zu tun und zu sehen, wie die Menschen sich freuen, so Kazmierczak. Ein Unternehmer, der sich dafür entscheidet, Menschen mit Handicap zu beschäftigen, braucht auf jeden Fall Geduld, Spaß an der Sache und vor allem das Herz dafür. Und alle Mühen und Umstände werden letztendlich mit dem Engagement, der Dankbarkeit und Freude der Mitarbeiter an der Arbeit ausgeglichen. Für sein Engagement ist Christoph Kazmierczak verdientermaßen mit dem Inklusionspreis des Landes Berlin 2015 ausgezeichnet worden.  

Quelle: ZahntechnikerInnung Berlin-Brandenburg

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