Branchenmeldungen 04.05.2023
Kontinuität und Harmonie – Erfolgsrezept der Deutschen ITI Sektion
share
Mit dem Treffen der Deutschen ITI Fellows in Geisenheim-Johannisberg wurde der bereits vor einem Jahr eingeleitete Übergangsprozess vom bisherigen Leadership-Team zum neuen abgeschlossen. Die Deutschen Fellows hatten vorausschauend ein neues Führungsteam in Reinhartshausen gewählt und vom amtierenden Team über ein Jahr lang eingearbeitet. Aus dem Leadership-Team ausgeschieden sind Chairman Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz, der Education Delegate Professor Dr. Dr. Bilal Al-Nawas sowie der Communications Officer Dr. Georg Bach. Dr. Anne Bauersachs wechselt vom Amt der Study Club Koordinatorin in das der ersten Chairwoman und wird somit die Deutsche ITI Sektion leiten.
Unter den zahlreichen nationalen Sektionen des internationalen Netzwerks ITI nimmt die Deutsche Sektion zweifelsfrei eine besondere Stellung ein. In den vergangenen Jahrzehnten konnten dabei zahlreiche Fortbildungsformate in Deutschland entwickelt und platziert werden. Neben einer von allen Beteiligten stets hervorgehobenen Kollegialität innerhalb der Deutschen Sektion haben sich Kontinuität und Harmonie innerhalb der Leadership-Teams der letzten Jahrzehnte als Garant der Erfolge dieser Sektion erwiesen. Hieran möchte das neue Deutsche ITI Leadership-Team mit Dr. Anne Bauersachs, Priv.-Doz. Dr. Dr. Eik Schiegnitz, Dr. Florian Will und Priv.-Doz. Dr. Stefan Röhling nahtlos anknüpfen: Grund genug, dieses neue Team im folgenden Interview vorzustellen.
Frau Dr. Bauersachs, Sie sind die erste Chairwoman der Deutschen Sektion – was überwiegt – Nervosität, Anspannung oder Freude?
Wer ein solch bedeutendes Amt übernimmt und sagen würde, er wäre nicht ein wenig nervös, würde sicher ein wenig flunkern. Aber ich weiß, dass ich ein gut bestelltes Haus übernehme, das schlichtweg gut funktioniert. Gleichzeitig bin ich mir aber durchaus auch bewusst, welch unglaubliche Entwicklung diese Sektion in den vergangenen Jahren genommen und sich unter Prof. Dr. Dr. Dieter Weingart, Prof. Dr. Gerhard Wahl und Prof. Johannes Kleinheinz den Ruf des stets innovativen Aktivpostens erworben hat. Dies zu sichern und fortzuentwickeln ist der klare Anspruch für uns als neues Leadership-Team.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sollen dabei vor allem die Fortbildungsformate der Deutschen ITI Sektion eine ganz wichtige Rolle spielen?
Ja, in der Tat – der Fortbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren und insbesondere durch Corona ganz wesentlich verändert. Dabei hat sich sowohl die Art der Fortbildung (online, Präsenz) als auch unser Publikum gewandelt. Wie es für unsere Sektion typisch ist, gehen wir diesen Wandel mit und bieten ein breites, einzigartiges Portfolio für Fortbildungen an. Zeichen hierfür sind eine prall gefüllte Fortbildungsbroschüre mit attraktiven Angeboten: unsere einzigartigen Curricula der Deutschen ITI Sektion, die Knowledge Nuggets, der Dental Practice Management Course und unser Highlight für das Jahr 2023 – der nationale Kongress in Dresden.
Dort schwingt ein großes Maß an Begeisterung mit. Warum hat Fortbildung für Sie einen so hohen Stellenwert?
Was das ITI ausmacht, sind die vielen Tausend weltweiten Mitglieder, die sich vernetzen, engagieren und ihr Fachwissen sowie ihr Know-how teilen – und das seit nunmehr über 40 Jahren. So kann man sagen, dass es eine der ureigensten Aufgaben des ITI ist, Wissen zu vermitteln. Gerade die Deutsche ITI Sektion zeichnet sich über Jahrzehnte immer wieder dadurch aus, neue, einzigartige Fortbildungsformate zu implementieren. Dass diese Anklang finden, zeigen die Teilnehmerzahlen und die wachsende ITI Community.
Herr Dr. Schiegnitz, auf Ihren Schultern liegt als Education Delegate die Hauptlast einer Fortbildungsbroschüre und entsprechender Angebote. Können Sie uns erzählen, wie Sie das ITI Fortbildungsprogramm für 2023 gemeinsam mit dem ITI Team und dem bis zu diesem Frühjahr amtierenden Leadership-Team gestaltet haben?
Diese Herausforderungen, die ITI Fortbildungslandschaft innovativ mitzugestalten, nehme ich mit größter Freude an. Das Programm für 2023 haben wir als Teamwork gemeinsam mit dem ITI Team und dem bis zu diesem Frühjahr amtierenden Leadership-Team erstellt. Es kommen spannende, praxisnahe und interaktive Fortbildungen. Mit den neuen Aushängeschildern, den Curricula Digital und Orale Regeneration, spielt das ITI in der Fortbildungswelt Champions League und hat ein Alleinstellungsmerkmal. Diese maximale Qualität der ITI Fortbildung und der daraus resultierende Benefit für unsere Kollegen bleibt unser absoluter Anspruch.
Sie sind als großer Freund von Innovationen sowie als bekennender Anhänger einer permanenten Weiterentwicklung bekannt. Selbst sind Sie einer der ersten Absolventen des Dental Practice Management Course. Bedarf es eines solchen Kurses?
Ja, man könnte vordergründig betrachtet sagen, was soll das? Ich bin Zahnarzt/Kierferchirurg/Oralchirurg/Wissenschaftler und möchte auf dem Gebiet der Implantologie weiterkommen. Ich sehe das aber ein wenig anders: Um in einer vernetzten Welt eine erfolgreiche implantologische Praxis betreiben zu können, bedarf es viel mehr als nur reinen Fachwissens. Hier ist der Blick über den Tellerrand essenziell. Der Dental Practice Management Course bietet einen umfassenden Einblick in die Themen strategisches Denken, finanzielle Performance, digitale Transformation, Führung und Marketing. Jeder, der sich selbst und seine Praxis auf das nächste Level heben möchte, kommt um diesen Kurs nicht herum. Die hier gewonnenen Erkenntnisse haben mich weitergebracht, mir sehr geholfen. Ich persönlich möchte diese Erfahrungen nicht missen.
Herr Dr. Will, nun haben wir uns ganz auf die Fortbildung fokussiert, bleiben da die Study Clubs außen vor?
Ganz im Gegenteil, die Study Clubs sind die Keimzelle, ja, ich würde sogar weitergehen, die Seele des Internationalen Teams für Implantologie. Hier im kleinen, persönlichen, kollegialen Kreis wird klar, was die implantologisch täti- gen Kollegen wirklich bewegt. Dieser Input ist Motor für so manche Neuerung gewesen, welche die Deutsche Sektion dann lanciert hat. Kurzum: So manche Fortbildungsveranstaltung, auch das eine oder andere Curriculum unserer Sektion hatte eine Initialzündung in einem unserer zahlreichen Study Clubs.
Wo stehen die Study Clubs der Deutschen Sektion momentan?
Das ist schnell und klar beantwortet: Die Study Clubs der Deutschen ITI Sektion sind bestens aufgestellt und funktionieren optimal. Die Zehn-Jahres-Jubiläen, die zahlreiche Study Clubs nun feiern dürfen, sind für mich ein überaus beredtes Zeichen, nachdem die Idee vor gut einem Jahrzehnt vom ITI lanciert wurde. Aber dies ist nicht nur Zeichen dafür, dass unsere Study Clubs kein Strohfeuer sind, sondern sich beständig und ausgezeichnet gegen vergleichbare Angebote implantologischer Fachgesellschaften behaupten konnten. Und dass immer noch neue Study Clubs gegrüdet werden und die wenigen weißen Flecken auf der deutschen Landkarte füllen, erfreut mich und auch das gesamte deutsche Leadership-Team zusätzlich.
Herr Dr. Röhling, innovative Fortbildungsformate, Kogresse, Study Clubs, bemerkenswerte Curricula etc. – in der Tat eine stolze Leistungsbilanz der Deutschen ITI Sektion. Aber: Das alles muss ja auch der kollegialen Öffentlichkeit präsentiert werden. Hat man als Communication-Officer da nicht ein wenig Angst?
Die Deutsche ITI-Sektion gehört seit Langem zu den aktivsten und innovativsten Sektionen weltweit. Daher ist die Fülle an Angeboten enorm, und genau das muss in den unterschiedlichsten Kanälen – online und Printmedien – kommuniziert werden. Angesichts der Schlagkraft unserer Deutschen Sektion wird dies zukünftig auch beständig mehr Arbeit werden. Diesen Einsatz dürfen wir aber nicht scheuen, denn nur dadurch kann sich unsere Sektion weiterentwickeln und Vorbild für andere Sektionen sein. Daher mache ich diese Sache sehr gerne, denn es sind ja auch gute Neuigkeiten, die ich präsentieren darf. Die Fußstapfen, in die ich trete, sind riesig. Dr. Georg Bach hat in den letzten Jahrzehnten die Deutsche ITI Sektion und vor allem die Funktion des Communication Officers durch seine Persönlichkeit und fachliche Kompetenz geprägt wie kein anderer. Daher begegne ich meiner neuen Aufgabe mit großer Vorfreude, aber auch mit Respekt. Und die Resonanz, die ich bislang erhalten habe, ist ja auch durchweg positiv! Auch zukünftig wird es in unserer Sektion ein konstruktives „Miteinander“ geben.
Priv.-Doz. Dr. Stefan Röhling:
„Hier im kleinen, persönlichen, kollegialen Kreis wird klar, was die implantologisch tätigen Kollegen wirklich bewegt.“
Als Öffentlichkeitsarbeiter der Deutschen ITI Sektion – wohin geht die implantologische Reise in den kommenden Jahren?
Ich denke, diese Frage zielt auf die zahlreichen diesbezüglichen Angebote in Deutschland ab. In der Tat sind wir als implantologische Fachgesellschaft nicht allein auf dieser Welt. Aber angesichts der Qualität und auch der Vielfalt unserer Angebote kann ich ebenso feststellen, dass wir ein einzigartiges Kosten-Nutzen-Verhältnis für unsere Members und Fellows haben. Dazu kommt ein einzigartiges internationales Netzwerk, das einen fachlichen und freundschaftlichen Austausch mit Kollegen aus der ganzen Welt ermöglicht. Nicht ohne Grund ist das ITI die weltweit größte implantologische Fachgesellschaft und wir als Deutsche Sektion ein wichtiger Bestandteil davon. Daher profitieren unsere Members und Fellows durch ihre Mitgliedschaft auch zukünftig von diesem Netzwerk und natürlich auch von den angebotenen Fortbildungsveranstaltungen, Kongressen, Study Clubs und Curricula. Nicht umsonst haben die relevanten Informationen zur ITI Mitgliedschaft und die damit verbundenen Vorteile auch Einzug in unsere Fortbildungsveranstaltungen gehalten.
Eine abschließende Frage: Wohin geht die Reise des Communications- Ressorts?
Das ist mehr als absehbar: Printmedien werden von uns weiter bedient, werden in Zukunft aber an Bedeutung klar verlieren. Unser Fokus als Deutsche ITI Sektion wird klar auf den digitalen Medien und vor allem auf den sozialen Netzwerken liegen. Es bleibt spannend!
Vielen Dank, Frau Dr. Bauersachs, Herr Dr. Dr. Schiegnitz, Herr Dr. Will und Herr Dr. Röhling für das Interview. Weiterhin viel Erfolg als Teil des neuen ITI Leaderships.
Dieses Interview ist im IJ Implantologie Journal erschienen.