Branchenmeldungen 12.06.2024
Majesthetisches Jubiläum: 30 Jahre Majesthetic-Kurse
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Als international bekannter Ästhetikexperte verarbeitet ZTM Achim Ludwig seine Fachkenntnisse und Erfahrungen nicht nur in Form von Artikeln, Büchern und einem eigenen Podcast, sondern vor allem in Kursen und Seminaren zur von ihm entwickelten majesthetischen Arbeitsweise, die neben ästhetischen bzw. multifunktionellen Aspekten auch ethisches Handeln in den Mittelpunkt stellt. Im Interview zum 30-jährigen Jubiläum der Majesthetic-Kursreihe „Dentale Formen und Strukturen“ in diesem Herbst beleuchtet der Ästhetiklehrer und Coach die Anfänge und wirft zugleich einen Blick in die Zukunft.
Herr Ludwig, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen Jubiläum der Majesthetic-Kurse in diesem Herbst! Wie fühlen Sie sich angesichts dieses Meilensteins?
Vielen herzlichen Dank und danke auch für die tolle Gelegenheit, dieses Interview teilen zu können, es ist mir eine große Ehre. Solch eine Form von Wertschätzung ist beeindruckend. In Verbindung mit dem 30-jährigen Jubiläum der Majesthetic-Kurse macht mich das sehr glücklich und erfüllt meine Berufung.
Wie ist ursprünglich die Idee für die Kurse entstanden und wie haben sich diese im Laufe der Jahre entwickelt?
Die Wurzel der Kurse liegt in den Lehrgängen von ZTM Rainer Semsch an der Meisterschule zu Freiburg Anfang der 90er-Jahre. Er war mein Lehrer, und auf meine Frage, wie man sich nach der Meisterschule am effektivsten weiterentwickeln könne, riet er mir, selbst Kurse zu geben. Das sei der beste Weg, sich stetig weiterzuentwickeln, und er hatte vollkommen recht. Das war 1992, und 1994 entstand der erste Kurs für neugierige Kollegen in Form eines Workshops in Bonn. Es war eine Hommage an Rainers „Freiburger Schule“ und trug den Titel „Dentale Formen und Strukturen“, heute Teil I der Trilogie der Majesthetic-Kurse. Mit der Gründung meines Dentallabors Da Vinci Dental in Meckenheim wurden die Kurse in das Laborkonzept integriert und mit Inhalten aus Leonardo Da Vinci’s Schriften zur Malerei angereichert – eine unerschöpfliche Quelle der Weisheit und unglaublich wertvoll für die Zahntechnik. So entwickelte sich im Laufe von zehn Jahren die erfolgreiche Trilogie der Majesthetic-Kurse „Dentale Formen und Strukturen I–III“ und somit das majesthetische Zertifikat, welches zum ersten Mal 2005 auf der IDS in Köln am Stand von picodent verliehen wurde. 2011 erfuhr das Kursprogramm eine Erweiterung in Form der Ästhetik-Kurse auf Schloss Drachenburg, mit denen nun die Ausbildung zum Majestheticer das Schulungssystem krönt. So entstand im Laufe von 20 Jahren ein didaktisch in sich stimmiges Seminar- beziehungsweise Ausbildungssystem.
Welche Prinzipien und Werte bilden das Fundament der Majesthetic-Kurse?
Die aus der Wortschöpfung „Majesthetic“ hervorgehenden Attribute bilden das Fundament der Lehre: Königlich – Ästhetisch – Ethisch. Leonardo Da Vinci’s Lehre ist die Basis der majesthetischen Philosophie. Dieser Mann, der das Lächeln der Mona Lisa erschuf, Stadtpläne wie aus der Satellitenperspektive zeichnete, den Blutfluss im menschlichen Herzen studierte und entgegen seiner Zeit Vegetarier und Pazifist war, verkörpert den majesthetischen Gedanken wie kein anderer – auf magische Art und Weise. Doch das wichtigste Prinzip der Majesthetic ist, dass der Mensch uneingeschränkt im Mittelpunkt steht, und somit schlussendlich der Patient.
Das Majesthetic Centrum Deutschland ist die erweiterte Fortsetzung der Seminararbeit. Was zeichnet diesen Ort besonders aus?
Das Majesthetic Centrum Deutschland befindet sich am Rhein, auf der Sonnenseite meiner Geburtsstadt Bonn. Hier kann ich meiner schriftstellerischen Arbeit nachgehen, das Kursgeschehen organisieren und die Folgen des Ästhetik-Podcasts produzieren.
Welche Veränderungen haben Sie im Laufe der Zeit in den Majesthetic-Kursen vorgenommen, um mit den sich ändernden Bedürfnissen und Trends Schritt zu halten?
Die Kursinhalte haben sich nicht verändert, aber durch die digitalen Techniken sind die Abläufe einfacher geworden. Gold-Platin-Gerüste sind durch Zirkon ersetzt und der Workflow beim Brückenkurs (Teil III) insgesamt gezielter geworden. Das macht die Kurse entspannter und es steht mehr Zeit für ein intensiveres Schulen der Teilnehmer zur Verfügung.
Können Sie einige der bemerkenswertesten Momente während der 30-jährigen Kursgeschichte mit uns teilen?
Im Grunde ist jeder Kurs von großartigen Momenten umgeben, aber es gibt natürlich dazu auch noch außergewöhnlich herausragende. Die Verleihung der ersten majesthetischen Zertifikate zur IDS 2005 auf dem Messestand von picodent war solch ein Ereignis. Doch auch die Ernennung der ersten fünf Majestheticer 2015 war regelrecht umwerfend. Hier erhielt Rainer Semsch den Majestheticer-Titel honoris causa, ein Moment, der ein Gänsehaut-Feeling bescherte.
Wie planen Sie, das 30-jährige Jubiläum der Majesthetic-Kurse zu feiern?
Zur Jubiläumsreihe im Herbst dieses Jahres erhalten die Teilnehmer kostenlos und feierlich unseren neuen Onlinekurs „Die Grundlagen der Majesthetic“, bestehend aus sechs Lehrvideos, Transkriptionen, Audiodateien und einem Arbeitsbuch. Dazu wird es eine entsprechende Feier im Rahmen einer Majestheticer-Tagung geben.
Was erhoffen Sie sich für die Zukunft und gibt es neue Ziele oder Projekte, auf die Sie hinarbeiten möchten?
In der Zukunft wird die Zusammenarbeit von Zahnärzten und Zahntechnikern mehr und mehr auf Augenhöhe stattfinden. Um diesen Prozess zu vereinfachen, wird es eine Majesthetic-Fibel geben, ein umfassendes Sachbuch, mit dem Anspruch, Ratgeberbuch, Nachschlagewerk, Handbuch, Kompendium und Lexikon der Majesthetic sowie deren Anwendungsweise zu sein. Darüber hinaus arbeiten wir an der Realisierung des ersten lizensierten Majesthetic-Ateliers, ein Labor, das das volle Potenzial des Majesthetischen im High-End-Bereich ausschöpft.
Dieser Artikel ist in der ZT Zahntechnik Zeitung erschienen.