Branchenmeldungen 01.06.2023
Modern und effektiv: „Der digitale Workflow von A bis Z“
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Die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI) präsentierte im Freudenberger Schulungszentrum der al dente Zahntechnik den Curriculum-Kurs „Digitaler Workflow von A bis Z“. Im Fokus der Veranstaltung standen der digital-verbale Kommunikationsfluss von ZA/ZT – Missverständnisse vermeiden, das Update zur Schnittstelle Zahnarzt/Zahntechniker als Team sowie der Vergleich zwischen analogen und digitalen Verfahren sowie die Frage, ob Letztere den gesamten Workflow abdecken können.
Grundsätzliche Zielsetzung des Kurses war die Implementierung der digitalen Techniken, um einen deutlichen Mehrwert für die tägliche Arbeit in der Praxis und im Labor zu erwerben. Unter der Überschrift „Stress vermeiden – Abstimmung der Planung in gemeinsamer Diskussion unter besonderer Berücksichtigung des speziellen Falls“ wurde der zweitägige Kurs entwickelt. Der Schwerpunkt liegt auf einer praxisbezogenen Weiterbildung sowie der Umsetzung der aktuell verfügbaren Möglichkeiten in der Zahnärztlichen Implantologie.
Impressionen
Die Teilnehmer sollen die systematische Planung von implantatprothetischen Versorgungen im teilbezahnten und zahnlosen Ober- und Unterkiefer unter besonderer Berücksichtigung der Differenzialindikation verschiedener Konzepte beherrschen. Dabei wenden sie detaillierte Kenntnisse zu Vor- und Nachteilen, Indikation und dentaltechnologischen Aspekten von Verankerungselementen für herausnehmbaren Zahnersatz und von festsitzenden Versorgungen an.
Die Veranstaltung soll dabei vor allem Wissen über Prothetikkomponenten von Implantatsystemen (Einteilung, Pfosten-Abutment-Verbindungen), Grundsätze der Planung im Lückengebiss sowie allgemeine implantatprothetische Planung (fragliche Zähne erhalten oder extrahieren, Anzahl und Position der Implantate, Pfeiler für herausnehmbaren Zahnersatz) vermitteln. Zudem gehören die Vermittlung von Fertigkeiten zur speziellen Planung in der Zusammenarbeit mit Chirurg und Zahntechniker sowie Planungsunterlagen für 2D- und 3D-Planung zur Zielsetzung des Events.
Referententeam aus DGZI-Experten
Das Referententeam bestand auch in diesem Jahr wieder aus erfahrenen Zahntechnikern und Zahnärzten, die sich bereits aus der praktischen Zusammenarbeit kannten. Unter der Leitung von Dr. Rolf Vollmer und Dr. Rainer Valentin gehören die DGZI-Experten Implantatprothetik ZT Oliver Beckmann sowie ZT Thomas Panthel zum Referententeam des Kurses. Als Gastreferent durften wir Prof. a. D. Dr. Karl Heinz Utz (ehemals leitender Oberarzt der Prothetik-Abteilung der Universität Bonn) begrüßen, welcher die analogen Verfahren als Basiswissen der Prothetik in Erinnerung rief.
„Der Schwerpunkt liegt auf einer praxisbezogenen Weiterbildung sowie der Umsetzung der aktuell verfügbaren Möglichkeiten in der Zahnärztlichen Implantologie.“
Lernziele
Die Vermittlung des Wissens für das Auffinden und Erkennen wichtiger anatomischer Gegebenheiten ist die Grundlage für eine virtuelle Implantatplanung und deren praktische Umsetzung. Folgende Lernziele wurden für das Curriculum ausgegeben:
- Angewandte Anatomie und Grundlagen der modernen Radiologie
- Grundzüge/Basiswissen der analogen Totalprothetik unter besonderer Berücksichtigung des Oberkiefers
- Umsetzung der analogen Technik in digitaler Anwendung
- Planung und Kommunikation (Wer ist für welchen Behandlungsschritt verantwortlich?)
- DVT oder CT, wann wird ein DVT-„Führerschein“ benötigt
- Demonstration: Wie wertet ZA DVT aus und stellt die Ebenen dar?
- Erläuterung der Funktion und Einführung in Planungssoftware, Durchführung verschiedener Planungen anhand bereit gestellter Datensätze
- Wissensvermittlung Kommunikation ZA – ZT
- Dicom-Datensätze und deren Umsetzung (Planung, rationeller Druck von Bohrschablonen, Kiefermodellen)
- Implantatplanung konventionell vs. digital, diverse Schienen, Positionierung, Bohrung, voll navigiert
- Export der Implantatposition aus der Planungssoftware, Herstellung des Arbeitsmodells und der Bohrschablonen mittels 3D-Druck
- Umsetzung der Planung
- Grenzen der Navigation (Platz, Mundöffnung)
- Planungsübungen an ausgewählten DVT-Fällen/von den Teilnehmern mitgebrachten Fällen
- Intraoralscan: Die digitale Prozesskette – von der digitalen Planung, zur digitalen Abformung und der fertigen Krone
- Augmentationen: Indikationen nach Leitlinie, z. B. Block-Augmentation, Aufklärung, Gewinnung, Aufbereitung, 3D-Planung und Herstellung, Neuentwicklungen (z. B. Schalentechnik)
- Demonstration: Verkleben von prothetischen Teilen im Mund des Patienten „Passive-Fit“
„Das Besondere des diesjährigen Kurses war die gelungene Implementierung um einige Teilnehmer der Zahntechnik.“
Fazit
Das Besondere des diesjährigen Kurses war die gelungene Implementierung um einige Teilnehmer der Zahntechnik. Hieraus ergaben sich sehr interessante Diskussionen zwischen Zahnärzten und Zahntechnikern, wobei die jeweiligen Berufsgruppen stets ein offenes Ohr füreinander hatten. Gemeinsam wurden Fehlerquellen in der Kommunikation besprochen, welche zukünftig vermieden werden können. Der gemeinsame Konsens war klar: Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe kann Vorteile bringen, um Stress und Probleme zu vermeiden. Zum Abschluss des Fortbildungswochenendes waren sich die Teilnehmer einig: Die immer weiter perfektionierten digitalen Techniken erleichtern den alltäglich Workflow enorm, jedoch bleibt das analoge Wissen als Basis weiterhin unverzichtbar.
Für interessierte Zahnärzte und Zahntechniker: Melden Sie sich gerne zum nächsten Kurs im kommenden Jahr an und erhalten Sie weitere Informationen bei der DGZI-Geschäftsstelle in Düsseldorf.
Dieser Artikel ist im IJ Implantologie Journal erschienen.