Branchenmeldungen 17.05.2022

Align DACH Summit 2022: „Neue Realität ist digitaler als je zuvor“

Align DACH Summit 2022: „Neue Realität ist digitaler als je zuvor“

Foto: Align

Align Technology lud am letzten Aprilwochenende zum Align DACH Summit 2022 nach Berlin. Rund 250 Kieferorthopäden sowie 100 Mitglieder zahlreicher Praxisteams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren der Einladung zum zweitägigen Präsenzevent ins Westhafen Event & Convention Center gefolgt, dessen Vorträge aufgezeichnet und so weiteren ca. 175 registrierten Teilnehmern zum Online-Abruf zur Verfügung gestellt werden konnten. Zwei intensive Tage lang wurden die „New Reality“ sowie zukunftsweisende Trends präsentiert, welche die Anwender des Invisalign Systems künftig erwarten können.

Kieferorthopädisches Fach wissen trifft auf „New Reality“ – unter diesem Motto fand am 29. und 30. April das diesjährige Align DACH Summit in Berlin statt. Und dass diese neue Realität für An wender des Invisalign Systems digitaler sein wird als je zuvor, stellte nicht nur Nuray Misteli (General Manager Ortho Channel DACH) in ihrer Begrüßung in Aussicht. Ein hochkarätig besetztes Vortragsprogramm, lebhafte Diskussionen unter Fachkollegen sowie Tipps und Anregungen für den eigenen Praxisalltag machten während des zweitägigen Events mehr als deutlich, dass die aktuell verfügbaren und künftig erhältlichen digitalen Lösungen rund um den Einsatz des Alignersystems innovativer denn je sind, um optimierte Workflows und bestmögliche Patientenversorgungen zu ermöglichen.

Impressionen

Start europäischer Alignerproduktion

250 Millionen US Dollar investiert Align Technology jährlich in die Weiterentwicklung seiner Produkte, wobei das Feedback aus den Anwenderpraxen von zentraler Bedeutung sei. „Nur mit Ihnen und Ihren Helferinnen werden wir das optimale Behandlungsergebnis erreichen“, betonte Markus Sebastian (EVP & Managing Director EMEA) in seiner Eröffnungsrede. Dabei habe man sich insbesondere die Beschleunigung der Prozesskette vom ersten Scan bis zur finalen Retentionsschiene auf die Fahnen geschrieben. Um dies zu realisieren, wird dieser Tage z.B. eine neue Produktionsstätte in Polen eröffnet, in der bis zu 70.000 Aligner pro Tag gefertigt werden.

Anteil am Teenager-Markt soll größer werden

Insbesondere die jugendliche Zielgruppe wolle man künftig stärker in den Fokus rücken, erläuterte Markus Sebastian. So befinden sich weltweit 75 Prozent der Jugendlichen zwischen zehn und 19 Jahren in einer KFO Behandlung, wovon 30 bis 45 Prozent eine Klasse II-Korrektur benötigen. Um diesen Teenagern, bei denen zu meist traditionelle Therapiegeräte zum Einsatz kommen, eine ästhetische Alternative bieten zu können, bringt Align ein neues Produkt für die Unterkiefervorverlagerung auf den Markt. Einen detaillierten Ein und Ausblick bezüglich verfügbarer sowie kommender Neuheiten gab Chief Technology Officer Zelko Relic. Dieser verwies u. a. auf die Align Digital Platform, die ein End-to-End Behandlungsergebnis von der ersten Ansprache des Patienten bis hin zum Endergebnis abbildet. Zudem ging Relic auf das jüngste Update der ClinCheck Software für die Behandlungsplanung und deren neueste Tools ein (z. B. DVT- Integration mit Echtzeitdarstellung der Zahnwurzeln).

„Digitalisierung ist nicht Ziel, sondern Weg dorthin“

Eine sehr unterhaltsame, teils mit Szenenapplaus bedachte Reise durch die heutige Zeit mit ihren digitalen Herausforderungen unter nahm Prof. Dr. Elisabeth Heinemann in ihrem Vortrag „Digitaloptimismus vs. Komfortzone“. Dabei arbeitete sie Impulse heraus, die dem Fachpublikum einmal mehr verdeutlichten, dass der Umgang mit der Digitalisierung vor allem eine Frage der persönlichen Einstellung sei. Natürlich müsse man nicht auf jeden digitalen Zug auf springen, der durch die Praxis fahre, jedoch „wo sich digital und analog die Hand reichen, ist Großartiges möglich. Wenn wir uns kümmern, mit einer Haltung aus Mut, Optimismus und Achtsamkeit“.

Alignerbehandlung von Kids und Teens

Welche Vorteile mit einer Invisalign Frühbehandlung für Kinder und deren Eltern verbunden und was für klinische Besonderheiten seitens des Kieferorthopäden zu beachten sind, verdeutlichte Dr. Thomas Drechsler. Anhand von Fallbeispielen zeigte er, wie lohnend z. B. bei einer Klasse II/1 ein frühes Intervenieren bei Einsatz von Invisalign First während der ersten Wechselgebissphase zur Prävention und Vorbereitung einer nachfolgenden Therapie sein kann. „Jugendliche sind die besten Marketingbotschafter, die Sie kriegen können, behandeln Sie sie gut“, leitete Dr. Jörg Schwarze seinen Vortrag zu Invisalign für Teens ein. Rund 50 Prozent seiner Alignerpatienten seien Jugendliche, wobei neben dem Aspekt der Mitarbeit Faktoren wie Zahndurchbruch, kurze klinische Kronen, Wurzelbewegungen oder das Wachstum eine herausfordernde Rolle spielen. Zum Glück gibt es Tools wie den Compliance Indicator, Durchbruchskompensatoren, Milchzahn Attachments, Power Ridges oder die Precision Wings, welche die Anwendbarkeit von Alignern bei Jugendlichen unterstützen. So können die Schienen bei Teenagern mit limitierten Therapiezielen zur interzeptiven Behandlung im frühen Wechselgebiss eingesetzt werden, als Teil einer Zwei-Phasen-Behandlung (z.B. nach skelettaler Korrektur mit FKO Geräten), zur Gesamtbehandlung mit und ohne Wachstumsbeeinflussung oder in Kombination mit oder zum Finishing nach Multibandthe rapie bzw. zur Rezidivbehandlung.

Management komplexer Fälle

Wie bei komplexen Behandlungen, wie Fällen mit Asymmetrien, mit hilfe einer Invisalign Behandlung in Kombination mit therapeutischen Hilfsmitteln wie z. B. Mikroschrauben eine funktionelle Rehabilitation erfolgen und die Realisierung einer Gesichtsbalance erzielt werden kann, zeigte Dr. Susana Palma. Insbesondere bei heranwachsenden Asymmetrie Patienten sei das frühzeitige Intervenieren und Erreichen einer beidseitigen Okklusion essenziell, um ein symmetrisches Gesichtswachstum zu ermöglichen. Während Dr. David Couchat Strategien für die Kommunikation und Therapie komplexer Teenager Fälle präsentierte, stellte Dr. Udo Windsheimer in seinem Vortrag heraus, wie elementar wichtig eine sorgfältige digitale Planung bei komplexen, kombinierten Behandlungen sei. Dabei ging er u.a. auf das neue ClinCheck Live Update für die 3D Kontrolle ein, mit dem Behandlungsziele noch effizienter erreicht werden können.

Kombination von GNE und Alignern

Als letzter Redner des ersten Tages demonstrierte Prof. Dr. Benedict Wilmes, wie bei der transversalen Expansion im Oberkiefer durch Kombination von TAD getragener GNE Apparatur und Alignern mehr skelettale Effekte erzielt und eine einfachere Retention gewährleistet werden können. Kann bei Einsatz einer dental getragenen GNE Apparatur erst nach erfolgter Retention mit der Alignertherapie begonnen werden, wird diese Wartezeit bei einer rein skelettalen Expansion (z. B. mithilfe des BMX- oder Quad Expander) umgangen. Da keine Zähne involviert und somit auch keine Kippungen der Verankerungszähne zu erwarten sind, ist zudem ein langsameres Aktivierungsprotokoll anwendbar. Ist die Expansion erfolgt, können die Miniimplantate als skelettaler Retainer insitu belassen werden, während die Aligner zum Finishing zum Einsatz kommen. Zudem können die Schrauben als zusätzliche Verankerung für weitere Behandlungsaufgaben genutzt werden.

Focus Sessions für intensiven Austausch

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen von vier Focus Sessions, in deren Rahmen erfahrene Referenten im engen Austausch mit ihren Fachkollegen vier Schwerpunktthemen beleuchteten: die Behandlung komplexer Fälle (Referenten: Dres. Udo Windsheimer, Thomas Drechsler und Jörg Schwarze), die digitale Abformung im KFO Workflow (Dr. Ingo Baresel), Praxistrans formation mit dem ADAPT Beratungsservice (DDr. Eduard Pümpel und Yuka Scholz) sowie Praxisführung (Dr. Ahmad Hagar). Vorab versorgten Gilad Elbaz (Global Product Management Director, iTero) und Mawlid Chaoui (Vice President of iTero, EMEA) sowie Dr. Peter Schicker die Teilnehmer noch mit interessanten Fakten und wertvollen Tipps für den Praxisalltag. Während die erstgenannten zwei iTero Experten Einblicke in die Scantechnologie des bekannten Intraoralscanners gewährten, präsentierte Dr. Schicker hilfreiche Anregungen, um „entspannt durch die digitale Flut auf dem Schreibtisch zu segeln“.

Dieser Artikel ist in den Kieferorthopädie Nachrichten 5/22 erschienen.

Quelle: Align

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