Branchenmeldungen 31.03.2023
Qualitätsmanagement in Zahnarztpraxen
Eine effiziente und patientenorientierte Arbeitsweise in Zahnarztpraxen ist nur mit einem hochwertigen Qualitätsmanagement möglich. Dieses setzt sich aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammen. Unter anderem muss eine hohe Qualität bei der Hygiene, der Patientenversorgung und der Dokumentation erreicht werden. Gleichzeitig müssen Zahnärzte Wert auf Fehlervermeidung legen und das Fachwissen und die Kompetenzen ihrer Belegschaft hochhalten. Dieser Artikel erläutert, mit welchen Aufgaben sich das Qualitätsmanagement in Zahnarztpraxen auseinandersetzen muss.
Hygieneoptimierung
Gerade in medizinischen Umfeldern spielt Hygiene eine essenzielle Rolle. So müssen in Zahnarztpraxen Qualitätsstandards eingehalten werden, um die Entstehung von Infektionen und eine sich daraus ergebende Gefährdung der Patienten zu vermeiden. Deswegen gehört ein professionelles Hygienemanagement zu einem modernen Qualitätsmanagement unbedingt dazu. Es ist empfehlenswert, feste Prozesse für Hygieneaufgaben zu etablieren und genau festzulegen, wer in der Praxis für welche Aufgaben verantwortlich ist.
Unter anderem müssen im Rahmen des Hygienemanagements die verschiedenen Instrumente und Geräte desinfiziert und sterilisiert werden. Hierbei gibt es verschiedene Hygienevorschriften zu beachten, damit Krankheitserreger zuverlässig beseitigt werden. Die einzelnen Mitarbeiter in der Praxis müssen daher in Hygienefragen geschult werden. Außerdem ist es ratsam, alle Regeln und Maßnahmen schriftlich zu fixieren, den Mitarbeitern auszuhändigen und auch in der Praxis auszulegen.
Fehlervermeidung
Gerade im Gesundheitswesen muss auf ein professionelles und qualitativ hochwertiges Arbeiten Wert gelegt werden. Kommt es zu Problemen und Fehlern, gehen hierbei nicht nur Materialien verloren wie in anderen Berufen, sondern Patienten nehmen teils ernsthaft schaden. Deswegen muss das Qualitätsmanagement in Zahnarztpraxen unbedingt Maßnahmen zur Fehlervermeidung umfassen. Das betrifft medizinisch notwendige Eingriffe ebenso wie kosmetische Behandlungen.
Zahnärzte stehen diesbezüglich unter einem immensen Druck. Kommt es nämlich zu Komplikationen, drohen ihnen Klagen und hohe Geldstrafen. Um diesen rechtlichen Druck zu reduzieren, sollte auf ein hohes Qualitätsmanagement geachtet werden. So lässt sich vermeiden, dass Patientenakten vertauscht, Allergien übersehen oder andere Fehler begangen werden. Um im Ernstfall bestmöglich abgesichert zu sein, können Zahnärzte mit einem Strafanwalt zusammenarbeiten, der sie in Rechtsfragen berät und professionell unterstützt.
Patientenversorgung
Eine elementare Aufgabe des Qualitätsmanagements besteht darin, eine optimale Patientenversorgung sicherzustellen. Es muss das Ziel sein, die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten immer im Blick zu haben und bestmöglich Rücksicht darauf zu nehmen. In diesem Zusammenhang spielt die Kommunikation eine große Rolle. Sämtliche Mitarbeiter müssen freundlich und verständnisvoll sein und auf die Patienten eingehen. Alle Informationen, die sie weitergeben, sollten klar verständlich und transparent sein. Kommunikationstrainings gehören deswegen zum Qualitätsmanagement dazu.
Des Weiteren haben viele Menschen in Zahnarztpraxen mit Angst und Unsicherheit zu kämpfen. Es gibt verschiedene Strategien, wie Zahnärzte hierauf reagieren und ihre Patienten beruhigen können. Die entsprechenden Maßnahmen sollten in das Qualitätsmanagement einfließen. Nicht zuletzt sollte ein exzellentes Beschwerdemanagement erfolgen. Hierzu gehört, auf Probleme der Patienten professionell und lösungsorientiert einzugehen, Konfliktsituationen zu entspannen und Lösungen zu finden, mit denen alle Beteiligten zufrieden sind.
Dokumentation
Eine weitere Ebene des Qualitätsmanagements in Zahnarztpraxen betrifft die Dokumentation. Sämtliche Beratungen und Behandlungen von Patienten müssen professionell und sachgerecht festgehalten und abgespeichert werden. Nur so lässt sich die Qualität der einzelnen Arbeiten von Zahnärzten kontinuierlich hochhalten oder bei Bedarf verbessern. Sowohl die Anamnese als auch die Diagnose und die Therapie müssen hierbei Beachtung finden. Außerdem ist es wichtig, dass die einzelnen unterlagen bei Bedarf leicht gefunden und eingesetzt werden können.
Die Dokumentation in Zahnarztpraxen ist der Bereich, der sich im Qualitätsmanagement der letzten Jahre am stärksten gewandelt hat. Heutzutage bemühen sich viele Zahnärzte darum, eine papierlose Praxis zu erreichen. Das bedeutet, dass sämtliche Dokumentationsschritte digital erfolgen und alle Unterlagen online gespeichert werden. Das bringt den Vorteil, dass keine wichtigen Akten durch Brand oder Diebstahl endgültig verlorengehen können und dass unterschiedliche berechtigte Stellen auf die Daten zugreifen und diese verarbeiten können. Deswegen gehört zum Qualitätsmanagement dazu, die digitale Infrastruktur der Praxen aufzubauen, zu erhalten und kontinuierlich zu verbessern.
Fachwissen und Kompetenzen der Belegschaft
Die Qualität in Zahnarztpraxen hängt maßgeblich vom Fachwissen und den Erfahrungen der Belegschaft ab. Deswegen müssen einerseits Zahnärzte regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen, um sich in ihrem Fachgebiet auf dem neuesten Stand zu halten. Ebenso sollten aber auch alle anderen Mitarbeiter regelmäßig entsprechende Angebote wahrnehmen, um beispielsweise mit modernen Technologien arbeiten und die Patienten professionell betreuen zu können. Auf diese Weise lassen sich unter anderem Hemmungen und Ängste gegenüber neuen Methoden und Geräten abbauen und die Mitarbeiter können ihr volles Potenzial zum Tragen bringen.
Es ist daher empfehlenswert, dass Zahnärzte regelmäßig Fortbildungsangebote unterbreiten und die Finanzierung hierfür übernehmen. Grundsätzlich ist es möglich, interne Kurse anzubieten, die wenigsten Praxen haben hierfür aber die notwendigen Ressourcen. Deswegen werden in den meisten Fällen externe Dienstleister in Anspruch genommen, die mit den neuesten Methoden arbeiten und über den aktuellen Stand der Forschung informieren. Wichtig ist es, dass entsprechende Angebote nicht nur auf Theorie setzen, sondern auch vielfältige praktische Anwendungen umfassen.
Die Qualität der verwendeten Technologien und Geräte
Nicht zuletzt gehört zum Qualitätsmanagement in Zahnarztpraxen das technische Equipment dazu. Die verwendeten Bohrer und Hilfsmittel müssen dem neuesten Stand entsprechen und für eine effiziente und schmerzarme Behandlung geeignet sein. Deswegen muss darauf geachtet werden, die einzelnen Werkzeuge pfleglich zu nutzen und zuverlässig instand zu halten. Der Einsatz hochwertiger Reinigungsmittel und Reinigungsmethoden ist daher dringend angeraten.
Selbst bei der besten Pflege kommt es jedoch dazu, dass bestimmte Technologien veraltet und nicht mehr zielführend sind. Deswegen sollten Zahnärzte regelmäßig prüfen, ob ihr Equipment nach wie vor auf der Höhe der Zeit ist. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen die einzelnen Komponenten ausgetauscht werden, damit sie die von ihnen geforderte Qualität besitzen und die notwendige Leistung erbringen können. In diesem Fall sind ein umfassender Produktvergleich und eine unabhängige Beratung sinnvoll.
Fazit
Im Namen der Patientengesundheit spielen Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in Zahnarztpraxen eine große Rolle. Da hierunter viele verschiedene Aspekte zusammengefasst sind, ist es wichtig, dass Qualitätsmanagement strukturiert und planvoll umzusetzen. Hierfür sollte ein konkreter Mitarbeiter in der Praxis verantwortlich sein, der in engem Austausch mit den Zahnärzten ist. So ist sichergestellt, dass die Patienten immer bestens versorgt sind und dass mit qualitativ hochwertigen Hilfsmitteln gearbeitet wird.