Branchenmeldungen 02.09.2014

Quo vadis, Implantologie?

Der BDIZ EDI blickt mit seinem Jahressymposium in die Zukunft der Implantologie

Nach über 30 Jahren seit ihrer wissenschaftlichen Anerkennung ist es Zeit, die orale Implantologie auf den Prüfstand zu stellen und nachzufragen, was in dieser Disziplin für die Zukunft zu erwarten ist. Der BDIZ EDI wird dies anlässlich seines 18. Jahressymposiums am 20. September 2014 in München tun. „Implantologie 3.0 – heute, morgen, übermorgen“ lautet der Titel des wissenschaftlichen Programms unter Leitung von BDIZ EDI-Vizepräsident Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller

Wie sieht die Zukunft im Bereich der Knochenaugmentation aus? Was ist in der ästhetischen Zone künftig machbar, was nicht? Ist die Periimplantitis in den Griff zu bekommen? Vor welche Probleme stellt die Multimorbidität einer immer älter werdenden Gesellschaft den Behandler? Aber auch die revolutionäre Frage, ob man künftig Implantate überhaupt noch braucht, muss gestellt werden. Stammzellenforscher Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Hescheler vom Institut für Neurophysiologie der Universität Köln wird diese Frage in München zu beantworten suchen. Er gehört einem Kompetenzteam aus 100 weltweit anerkannten Experten an, die sich über die weltweiten Fortschritte in der Stammzellenforschung regelmäßig an der Universität in Peking treffen. In Japan versucht sich die Forschung bereits an der Züchtung von Zähnen auf der Basis von Stammzellen, weiß Professor Hescheler.

Bereits im Vorfeld des Symposiums hat Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller die Implantologie von heute einer kritischen Betrachtung unterzogen. Im Interview mit dem BDIZ EDI-konkret hebt er die Fortschritte in der Patientenbehandlung durch die Implantologie hervor und weist darauf hin, dass man in der Implantologie viele grundlegende Erkenntnisse gewonnen habe. Gleichwohl gebe es auf viele Fragen nicht eine evidenzbasierte Antwort, sondern unterschiedliche begründete Meinungen. Den mangelnden Konsens führt Zöller darauf zurück, dass es wenige fundierte Statements von unabhängigen Konsensuskonferenzen gebe. Diese Feststellung macht er fest an harten Fakten: Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Gesellschaften (AWMF) habe insgesamt mehr als 1.000 Leitlinien erarbeitet. Im Bereich der Implantologie fände man nur vier! Für Professor Zöller sind das zu wenige angesichts der Vielzahl der implantologischen Publikationen und Tagungen.

Professor Zöller geht noch einen Schritt weiter. „Es hilft uns wissenschaftlich wenig weiter, wenn in Anwenderbeobachtungsstudien Erfolgsraten von 98 bis 100 Prozent beschrieben werden. So hohe Erfolgsraten sind nur erklärbar, wenn in diese Studien nur junge gesunde Menschen eingegangen sind!“ Im Interview stellt er die Frage, ob man künftig nicht mehr wissenschaftliche Genauigkeit und Ehrlichkeit einfordern müsse.  

Das wissenschaftliche Programm des zweitägigen Symposiums in München wird diese Fragen ebenso erörtern, wie über Lösungsansätze zu diskutieren. Das Programm findet sich unter www.bdizedi.org bzw. auf der Kongressseite www.bdizedi-jahressymposium.de. Das gesamte Interview ist im BDIZ EDI konkret, Ausgabe 3, zu finden.

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Quelle: BDIZ EDI

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