Branchenmeldungen 11.11.2015
Röntgendiagnostik ohne Röntgen-Mess-Schablone
RöMeR® schafft Klarheit mit der ersten Röntgenaufnahme
Eine Neuentwicklung beschleunigt künftig die röntgenologische Diagnostik von Zahnärzten und Implantologen. Die Röntgen-Mess-Rolle RöMeR® nach Dr. Middelmann macht die aufwendige Herstellung von Röntgen-Mess-Schablonen bei Panoramaaufnahmen des Kiefers (Orthopantomogramm, kurz OPG) künftig überflüssig.
Diese Innovation besteht aus einem dentalen Baumwollträger, in den eine Metallkugel als Referenzkörper eingebettet wurde. Anhand der vordefinierten Größe des Referenzkörpers von fünf Millimetern können bereits beim ersten Termin schnell und kosteneffizient die räumlichen Gegebenheiten (vertikale Relationen, interalveoläre Distanzen, Knochenprofile und -angebot) vermessen werden. Der Abdruck des Kiefers, die Erstellung eines Modells und die Anpassung einer Röntgenschablone im Dentallabor entfallen künftig. „Unsere Neuentwicklung schafft eine Win-Win-Situation für Zahnarzt und Patient: geringer Arbeitsaufwand und Zeitgewinn für den Mediziner und niedrigere Kosten für den Patienten“, erläutert Holger Harms, Geschäftsführer der MaiMed GmbH.
Die Röntgen-Mess-Rolle RöMeR® ist ab diesem Winter bei führenden Dentalfachhandelsunternehmen erhältlich. Schon vorab haben die Besucher der Fachmesse MEDICA in Düsseldorf vom 16. bis 19.11.2015 die Möglichkeit, sich von den Anwendungsmöglichkeiten der neuen Röntgen-Mess-Rolle zu überzeugen; Halle 6, Raum C-1, im Konferenzbereich des Zwischengeschosses.
Orthopantomogramme gehören zum Standard in jeder Praxis
Orthopantomogramme sind das gängige Verfahren in den deutschen Zahnarztpraxen, wenn es darum geht, sich einen Überblick über den dentomaxillofazialen Komplex zu verschaffen. Allerdings fehlen ihnen entscheidende räumliche Informationen, die oftmals nötig sind, um die Planung in eine definitive Versorgung zu überführen. Digitale Computer- oder Volumentomographen bieten heute 3-D-Ansichten, letztere stehen aber nur wenigen hochspezialisierten Praxen zur Verfügung und beide Verfahren bedeuten eine höhere Strahlen- und auch Kostenbelastung für den Patienten.
Somit sind Zahnärzte – wenn es um die Beurteilung von interalveolären Distanzen, vertikalen Dimensionen, Knochenprofilen oder räumlichen Abständen zu Nerven und Kieferhöhlen geht – bei OPG-Aufnahmen auf röntgendichte Messkörper definierten Durchmessers angewiesen, um diese Informationen zu berechnen. Bevor ein Röntgenbild mit Referenzkörper erstellt werden kann, muss bisher laborseitig eine Röntgen-Mess-Schablone angefertigt werden, um den Messkörper adäquat im Mund des Patienten fixieren zu können. Bis mit der definitiven Versorgung begonnen werden kann, sind so meist drei Patiententermine verstrichen, ein weiteres OPG sowie zusätzliche Kosten für die Laborleistungen in Höhe von 150–180 Euro nötig. Alle Versuche von Zahnärzten, die Metallkugeln anderweitig im Mund des Patienten zu fixieren (z.B. mit Wachs) scheiterten bislang. „Das ist nicht nur unzulässig und verstößt gegen die Sorgfaltspflicht, sondern es ist auch extrem gefährlich“, sagt Dr. Heinrich Middelmann, Zahnarzt und Implantologe aus München, der die Röntgen-Mess-Rolle entwickelt hat. „Der Patient kann seine Zähne beschädigen, die Metallkugel verschlucken oder sie schlimmstenfalls aspirieren“.
Seine Idee, die Metallkugel in einen dentalen Baumwollträger einzubetten, war so einfach wie wirkungsvoll: „In der Baumwolle war die Metallkugel gut abgepolstert und im Mund des Patienten einfach zu fixieren“, erinnert sich Middelmann. Von der Idee bis zum fertigen Produkt vergingen mehr als vier Jahre: ein Hersteller musste gefunden werden, der ein Verfahren für die Produktion der Röntgen-Mess-Rollen entwickelte, Zulassungen mussten beantragt werden, genauso wie Schutz- und Patentrechte.
Erste Tests in Praxen und Instituten fielen durchweg positiv aus. „Durch die Verwendung der Röntgen-Mess-Rolle verkürzt sich die Diagnostik für die implantologische bzw. prothetische Versorgung signifikant“, sagt Dr. Georg Bayer, Implantologe aus Landsberg am Lech und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie. „Bereits während der Erstuntersuchung kann das Röntgenbild sofort ausgewertet werden und klinische Aussagen über das vorhandene Knochenangebot und die vertikale Dimension getroffen werden.“
OPGs mit Referenzkörpern zur zweidimensionalen Berechnung sind unter anderem für folgende zahnärztlich wichtige Strukturen und Befunde eminent:
- relevante anatomische Strukturen bei Implantationen, z.B. Kieferhöhlenboden, Dach des Canalis mandibularis, Foramen mentalis, zunehmende Kieferatrophie.
- relevante Befunde für die Endodontie, z.B. Wurzelkanalverlauf und apikale Veränderungen.
- relevante Befunde für die Parodontologie, z.B. marginale Knocheneinbrüche und Furkationsbefall.
Die Anwendung ist denkbar einfach. Ein Paar Röntgen-Mess-Rollen werden vor dem Röntgen rechts und links auf den Kauflächen der unteren Backenzähne positioniert. Nach dem Röntgen werden die Röntgen-Mess-Rollen entfernt und entsorgt. Dieser Prozess ist problemlos an die Röntgenassistenz delegierbar. Ein großer Vorteil für Dr. Marius Steigmann, Implantologe und Direktor des Steigmann Institutes: „Die Röntgen-Mess-Rolle RöMeR® ist schnell und einfach zu handhaben. Sie kann zu jeder OPG eingesetzt werden und spart Arzt und Patienten Zeit und Geld.“
Dr. Ernst Fuchs-Schaller, Implantologe und international tätiger Referent aus der Schweiz: „Auf diese Idee hätte man schon vor 30 Jahren kommen können.“
Weitere Informationen und Anwendungsvideos zur Röntgen-Mess-Rolle RöMeR® unter www.roemer.maimed.de