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... und täglich grüßt der Zahnarzt

Was, wenn der Zahnarztbesuch nicht nur einmal jährlich, sondern täglich ansteht? Undenkbar für die meisten – für einen Patienten wurde das nach Komplikationen bei einer Wurzelkanalbehandlung allerdings tragische Realität.

Der im Neurocase Journal veröffentlichte Fall von einem Patienten, der seit Jahren jeden Morgen glaubt, er müsse zum Zahnarzt, ist mehr als außergewöhnlich und gibt Neurologen noch immer Rätsel auf. Seinen Anfang nimmt er vor mehr als zehn Jahren, als ein Patient sich einer Wurzelkanalbehandlung mit Lokalanästhesie unterzog. Die Behandlung selbst verlief ohne Komplikationen, allerdings zeigte der Patient anschließend Auffälligkeiten. Er war weder imstande, klar und deutlich zu sprechen oder aufzustehen noch konnte er sich an die Behandlung erinnern. Alle Ereignisse, die länger als 90 Minuten zurückliegen, geraten seither immer wieder in Vergessenheit. Auch neu erlernte Bewegungsabläufe kann er nicht wieder abrufen.

Vermutungen einer Hirnschädigung als Folge der Lokalanästhesie bestätigten sich nicht. Ob es sich um eine Form der anterograden Amnesie handelt, wird von Experten noch immer diskutiert. Dagegen spricht allerdings, dass sich keine strukturellen Veränderungen im Gehirn nachweisen ließen.

Auch nach so vielen Jahren und unzähligen Untersuchungen ist der Zustand des Mannes unverändert. Jeder Morgen ist für ihn immer noch der Tag des Zahnarztbesuches.