Branchenmeldungen 24.03.2016
Universität Bern erhält Stiftungsprofessur für Präventivzahnmedizin
Die Zahnmedizinischen Kliniken der Universität Bern erhalten eine ausserordentliche Professur für Präventivzahnmedizin und Orale Epidemiologie. Ihr Ziel ist es, die orale Gesundheit der Bevölkerung zu fördern.
Die gemeinnützige Lutz Zürrer Stiftung zur Förderung der präventiven
Zahnmedizin stiftet den Zahnmedizinischen Kliniken der Universität Bern
eine neue Professur für Präventivzahnmedizin und Orale Epidemiologie.
Die Stiftung verwaltet den Nachlass eines Zahnmediziners, der sein
Lebenswerk der Verhütung von Zahnerkrankungen gewidmet hat. Die
ausserordentliche Professur ist auf zehn Jahre angelegt und wird mit 4
Millionen Franken ausgestattet.
Die Präventivzahnmedizin beschäftigt sich mit den Ursachen, der
Entwicklung, der Diagnostik und der Prophylaxe von Erkrankungen der
Zähne und des Zahnbettes. Ihr Ziel ist es, die orale Gesundheit der
gesamten Bevölkerung zu erhalten und zu verbessern. Dafür bezieht sie
die Patientinnen und Patienten ein, aber auch die Gesundheitspolitik,
die Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie das zahnmedizinische Personal.
«In den vergangenen Jahrzehnten konnte die orale Gesundheit der
Bevölkerung durch die erfolgreiche individuelle und vor allem kollektive
Prophylaxe immens verbessert werden», sagt Stiftungsratspräsident
Thomas Imfeld. So sei die Mundhygiene heute selbstverständlich geworden,
wodurch die Zähne länger gesund bleiben. Die orale Epidemiologie, die
sich mit der Verbreitung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten in der
Bevölkerung beschäftigt, liefert wichtige Erkenntnisse, um mit
strategischen Massnahmen die orale Gesundheit weiter zu steigern.
Dennoch sehen Zahnmediziner Handlungsbedarf, etwa bei der Verbesserung
der oralen Gesundheit von Betagten oder bei der Mundhygiene-Schulung von
Migrantinnen oder Migranten, bei denen die tägliche Prophylaxe noch
keine Routine ist.
Die neue Stiftungsprofessur für Präventivmedizin und Orale Epidemiologie
wird künftig an der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und
Kinderzahnmedizin angesiedelt sein. «Klinik und Forschung sind zentrale
Elemente der Präventivzahnmedizin», sagt Imfeld, selber emeritierter
Professor für Zahnmedizin. «Wir unterstützen die Universität Bern dabei,
den hohen Standard der zahnmedizinischen Prävention in Lehre, Klinik
und Forschung zum Nutzen der Bevölkerung weiter auszubauen.»
Schulung und technologische Entwicklung
«Die Zahngesundheit muss bereits ab frühestem Kindesalter gefördert und
über alle Lebensabschnitte gewährleistet werden, damit die Zähne
erhalten bleiben», sagt Prof. Adrian Lussi, Direktor der Klinik für
Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin. Er befasst sich mit der
Erkennung, Verhütung und Behandlung von Erkrankungen der
Zahnhartsubstanzen und des Zahnnerves. Für Lussi ist nicht nur die
Schulung wichtig, sondern auch die technologische Entwicklung im Bereich
der Zahnprophylaxe: «Dies passt auch perfekt in die Berner Initiative
für Translationale Medizin und Unternehmertum. Denn neue Technologien
sind nötig, die die Zahnpflege erleichtern für Personen mit
eingeschränkter Sinneswahrnehmung oder Motorik», sagt Lussi.
«Wir freuen uns sehr, dass die Lutz Zürrer Stiftung die
Präventivzahnmedizin an der Universität Bern fördert und so hilft, den
guten Ruf der Zahnmedizinischen Kliniken zu stärken. Die
Stiftungsprofessur gibt einer Nachwuchsperson die Möglichkeit, die
Forschung in diesem Bereich weiter voranzutreiben und zur Zahnerhaltung
in der Bevölkerung beizutragen», sagt Rektor Martin Täuber. «Und nicht
zuletzt stärkt die Professur den Medizinalstandort Bern, dessen weitere
Profilierung zu den strategischen Zielen der Universität Bern für die
nächsten Jahre gehört.»
Quelle: Uni Bern