Branchenmeldungen 09.11.2014
Zahnärztetag 2014 thematisierte individualisierte Zahnmedizin
„Wir sind sicher, ein interessantes und abwechslungsreiches Programm für alle Zahnmediziner/innen geschaffen zu haben, das wieder einen absoluten Höhepunkt im dentalen Veranstaltungskalender darstellt“, betonte Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke (Uni Hamburg) als Präsidentin der DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde) im Vorfeld des Events.
Das gewählte Motto „Individualisierte Zahnmedizin Interdisziplinär – Präventionsorientierte Therapiekonzepte“war keineswegs als Hommage an den auf Egomanie getrimmten Zeitgeist zu verstehen, sondern zeigte neue Wege in der ZMK, die sich am Patienten orientieren. Workshops, der Studententag sowie der Zukunftskongress Familie und Beruf rundeten den Kongress ab.
Impressionen aus Frankfurt
Die gemeinsame Eröffnungsveranstaltung am Donnerstagabend fand auch in diesem Jahr wieder in der traditionsbeladenen Frankfurter Paulskirche statt. Als Gastredner konnte Professor Dr. phil. Eugen Buß, Institut für Rechts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung, gewonnen werden. Er sprach zum Thema „Wertewandel in Deutschland – Chancen für eine neue Praxiskultur".
3-D-Filmpremiere zum Auftakt des Kongresses
Zu Beginn des Kongresses gab es wieder eine beachtenswerte 3-D-Filmpremiere: „Kommunikation der Zellen – die parodontale Regeneration“ zeigte in moderner digitaler Animation Prozesse auf zellulärer Ebene, die noch vor wenigen Jahr so gar nicht darstellbar waren. Autoren sind Prof. Dr. Dr. Stadlinger und Prof. Dr. Dr. Terheyden. Im Mittelpunkt steht die Resistenz der Zähne gegenüber physiologischen Umbauprozessen, es werden die Mechanismen veranschaulicht, die dafür verantwortlich sind.
Wissenschaftliches Hauptprogramm bot auch interdisziplinäre Ansätze
Im wissenschaftlichen Hauptprogramm am Freitag und Samstag waren nahezu alle relevanten Fachgebiete der ZMK vertreten. „Hier möchte ich mich bei allen Beteiligten für die gute und fruchtbare Zusammenarbeit bedanken, mein spezieller Dank geht an die Professoren-Kollegen, die für die Themenblöcke jeweils die Leitung übernommen haben“, so Prof. Kahl-Nieke. Besonders im interdisziplinären Zusammenspiel, wie etwa zu Beginn am Freitag in der Kombination von Zahnerhaltung, Kinderzahnheilkunde und Kieferorthopädie, bot sich ein informativer Überblick, wie er auf von der Größe her vergleichbaren Kongresses selten stattfindet. Insgesamt sieben Workshops mit Industrie-Unterstützung rundeten am Freitag das Gesamtprogramm ab.
Studententag soll beruflichen Nachwuchs stärker an DGZMK anbinden
Seit längerem liegt der DGZMK besonders die Pflege des beruflichen Nachwuchses sehr am Herzen. Mit dem Studententag zum Deutschen Zahnärztetag, der für Studierende durch Reisekostenunterstützung und Zugang auch zum Hauptprogramm des Kongresses schmackhaft gemacht und wie immer am Samstag stattfand, sollten die angehenden oder gerade examinierten Zahnmediziner stärker an das Flaggschiff wissenschaftlicher Zahnmedizin in Deutschland angebunden werden. Hier wurde u.a. von der Online-Beauftragten der DGZMK, Kirstin Petzold, auch das neue Internetportal „owidi“ ausführlich vorgestellt. Owidi bietet besonders für die Studierenden exzellente und bislang noch nicht dagewesene Möglichkeiten der Wissensgewinnung und -einordnung, außerdem kann hier der Kontakt untereinander und mit „älteren“ DGZMK-Mitgliedern hergestellt und gepflegt werden.
Zukunftskongress Beruf und Familie
Mit der wachsenden Feminisierung der Zahnmedizin in Deutschland wandeln sich auch die Anforderungen an die Profession. Der Zukunftskongress Beruf und Familie am Samstag trug dem auf vielfältige Weise Rechnung. Hier ging es u.a. um „Formen der Berufsausübung – Vor- und Nachteile aus dem Blickwinkel der Work-Life-Balance“ oder auch sehr frauenspezifische Themen wie „Schwangerschaft und (eigene) Praxis: Woran muss man denken als Arbeitgeber/in, als Angestellte, als Selbstständige?“ Auch juristische und wirtschaftliche Aspekte spielten thematisch eine Rolle.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V.