Branchenmeldungen 19.09.2019

Zahnärzte fordern Verbesserung der 30 Jahre alten GOZ

Lebhafte Diskussion mit Politikern bei FVDZ-Landesversammlung in Dortmund

Eine lebhafte Diskussion mit gesundheitspolitischen Sprechern der nordrhein-westfälischen Landtagsfraktionen prägte die Landesversammlung des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte Westfalen-Lippe (FVDZ-WL) in Dortmund. Die Abgeordneten Susanne Schneider (FDP), Peter Preuß (CDU) und Dr. Martin Vincentz (AfD) stellten sich den Fragen der 150 Delegierten der Landestagung. Die eingeladenen Sprecher von SPD und Bündnis 90/Die Grünen waren nicht erschienen.

Zahlreiche Themen, wie z. B. die langfristige Sicherung der zahnärztlichen Versorgung vor allem im ländlichen Raum wurden angesprochen. Ein Thema dominierte jedoch eindeutig die Diskussion: die dringende Forderung nach Anpassung der zahnärztlichen Gebührenordnung an die Erfordernisse einer modernen Praxisführung. Nach Meinung der Zahnärzte verweigere der Verordnungsgeber aus Eigeninteresse diese Anpassung seit nunmehr 31 Jahren.

Die Zahnärzte erläuterten sehr deutlich, dass die Berechnungsgrundlage für den Punktwert der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) bereits seit 1988 unverändert bei 5,624 Cent, früher 11 Pfennig, liege. In jedem anderen Beruf sei es üblich und selbstverständlich, die Leistungsvergütung an die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung anzupassen. Die Appelle der Zahnärzteschaft seien jedoch in den letzten Jahrzenten von der Politik meistens nur belächelt worden. „Die GOZ muss an die Preisentwicklung angepasst werden und einen automatischen Anstieg enthalten, der sich am jährlichen Preissteigerungsindex orientiert“, sagte ZA Joachim Hoffmann, Landesvorsitzender des FVDZ-WL.

Hoffmann ergänzte: „In unseren Praxen arbeiten hochqualifizierte Menschen, die sich engagiert um ihre Patienten kümmern. Sie haben mehr verdient als eine Vergütung auf der Basis von 1988. In den letzten 30 Jahren haben sich die Bedingungen gravierend geändert, die Standards und Anforderungen an die Zahnarztpraxen sind erheblich gestiegen – nur die Bewertung privater zahnärztlicher Leistungen leider nicht. Hier muss die Politik in Bund und Ländern endlich handeln!“

In der Diskussion wurde ebenfalls deutlich, dass der Bestand der zahnärztlichen Praxen gefährdet sei, weil vor allem der Aufbau, der Unterhalt und die Führung einer selbstständigen Zahnarztpraxis für junge Zahnärzte in den letzten Jahren immer teurer, komplizierter und bürokratischer geworden sei. Auch hier, so Hoffmann, müsse die Politik endlich handeln, bevor es zu spät sei.

Quelle: FVDZ Westfalen-Lippe

Foto: pathdoc – stock.adobe.com

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