Branchenmeldungen 11.10.2022
Das war der Österreichische Kongress für Zahnmedizin 2022
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Die moderne Zahnmedizin betrachtet den Patienten individuell und altersgemäß. Der Österreichische Kongress für Zahnmedizin, der unter dem Motto „Personalisierte Zahnmedizin“ vom 6. bis 8. Oktober stattfand, stellte diesen Aspekt in den Fokus. Als Veranstaltungsort wurde die Steierische Landeshauptstadt und Universitätsstadt Graz gewählt, wo auch der erste österreichische Ausbildungskatalog, ein wichtiges Requisit für die Qualität der zahnmedizinischen Ausbildung, festgelegt wurde.
Neuer Kongressname
Mit der neuen Namensgebung des Kongresses wurden einerseits unabhängig von Geschlecht und Beruf alle an der zahnmedizinischen Entwicklung Beteiligten und Interessierten, Zahnärzte, Praxisteam, Zahntechniker sowie Studierende angesprochen, und andererseits wurde ein Statement in Richtung eines medizinischen Faches gesetzt, das immer mehr Platz in der interdisziplinären Patientenbehandlung einnimmt.
Auf der gleichen Linie lag auch das Kongressthema „Personalisierte Zahnmedizin“. Eine Zahnmedizin nach State of the Art in der Forschung und Technologie gehört zu den wichtigsten Bestandteilen der medizinischen Versorgung. Die erfolgreiche Patientenbehandlung vor allem im Sinne des biopsycho-sozialen Modells wird durch bewusstes Eingehen auf den gesamten Menschen mit jeweiligen persönlichen Herausforderungen ermöglicht. Im Zentrum der Behandlung steht also die individuelle Betreuung des Patienten.
Impressionen vom Österreichischen Kongress für Zahnmedizin 2022
Die Jungen – Die Junggebliebenen – Die Ewigjungen
In der Programmgestaltung wurde anhand von „Generationentagen“ diesem Aspekt gerecht, sodass alle Altersgruppen und deren Bedürfnisse im Fokus der Vorträge standen. Nach zwei Jahren Corona-bedingter Kongressabstinenz schien das Interesse für Präsenzveranstaltungen genauso groß wie vor der Pandemie zu sein, so dass sich rund 1.200 Teilnehmer an drei Tagen während fünf parallelen Sitzungen und 17 Workshops sowohl wissenschaftlich auf einem hohen Niveau fortbilden als auch fachlich austauschen konnten. Der wissenschaftliche Beirat des Kongresses bestand aus nationalen universitären Fachvertretern und Repräsentanten der Fachgesellschaften und Arbeitsgruppen der ÖGZMK. Durch internationale Referenten wie Prof. Dr. Ronald Jung (Zürich), Prof. Dr. Adrian Lussi (Bern), Univ.-Prof. Dr. Daniel Edelhoff (München) oder Prof. Dr. Anton Sculean (Bern) ließ sich der Kongress auch international positionieren.
Der erste Kongresstag widmete sich unter dem Titel „Die Jungen“ der Kinder- und Jugendlichen-Zahnmedizin. Verschiedene wichtige Aspekte wie Milchzahntrauma oder Desensibilisierung der Kinder für die Anästhesiespritze wurden ausführlich betrachtet. Am Freitag wurden mit den Hauptthemen Implantologie und Zahnersatz „Die Junggebliebenen“ in den Mittelpunkt gerückt, Patienten also, die mitten im Leben stehen. Der Kongress schloss am Samstag mit den „Ewigjungen“ ab. In diesem Komplex wurden die wichtigsten Themen der geriatrischen Zahnheilkunde wie die oro-faziale Funktion im Alter oder die alternativen Therapievarianten beim zahnlosen Patienten besprochen.
Kongresseröffnung & Charity Event
In seiner Eröffnungsrede am Donnerstag unterstrich der Kongresspräsident Univ.-Prof. DDr. Norbert Jakse die Notwendigkeit der ganzheitlichen Betrachtung des Patienten in der modernen Zahnheilkunde.
Weitere Redner des Abends waren: Dr. Walter Keidel, Präsident der ÖGZMK, MR DDr. Hannes Gruber, Präsident der Österreichischen Zahnärztekammer, Ass.-Prof. Dr. Wolfgang Köle, Ärztlicher Direktor des LKH-Univ. Klinikum Graz, Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg, Rektor Med Uni Graz, Mag. Robert Krotzer, Stadtrat für Gesundheit und Integration, sowie Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle, Abgeordneter zum Nationalrat.
Anschließend wurde Univ.-Prof. Dr. Kurt Ebeleseder für seinen beruflichen und standespolitischen Einsatz geehrt. Die Laudatio übernahm Prof. Dr. Karl Glockner, der die Loyalität, die Zielstrebigkeit und das fachliche Wissen des Laureaten lobte.
Den anschließenden Festvortrag hielt der Schauspieler Johannes Silberschneider zu dem Motto: „Frei nach Paracelsus: An jedem Zahn hängt ein Mensch“. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von den „Eddie Luis Folk Banditen“.
Während des Charity Events am Freitagabend in der Kastner & Öhler Rooftop Bar über den Dächern von Graz konnten viele Teilnehmer die wunderschöne Stadt „von oben“ betrachten. Die Einnahmen von 4.100 Euro kamen direkt dem Zahnarztzimmer der Caritas Marienambulanz in Graz zugute.
Für die sportlichen Teilnehmer fand am Sonntag ein Golfturnier statt.
Das Event wurde von einer großen Industrieausstellung begleitet.
Fazit
Zufriedene Gesichter bei Teilnehmern, Referenten, Ausstellern und Veranstaltern zeigten einmal mehr, wie willkommen Präsenzveranstaltungen nach wie vor sind und welchen Stellenwert das direkte Netzwerken auch zukünftig einnehmen wird.