Wissenschaft und Forschung 08.05.2015

Arginin vielversprechender als bisher vermutet

Arginin vielversprechender als bisher vermutet

Foto: © krishnacreations - Fotolia

Die im Speichel vorkommende Aminosäure L-Arginin ist bereits für ihre positiven Eigenschaften bekannt und wird in der Desensibilisierung der Zähne eingesetzt. Wissenschaftler der Universität von Michigan haben nun eine weitere Eigenschaft von Arginin untersucht.1

Offenbar kann Arginin dentalen Biofilm zerstören. Es scheint einen Einfluss auf die Zellen zu haben, sodass sie nicht mehr aneinanderhaften können. Indem es Bakterien im Biofilm anregt, ihr Verhalten zu ändern, haften diese auch nicht mehr an Oberflächen an. Über diese Wirkungsweise sind die Forscher noch nicht ganz sicher und planen genauere Untersuchungen dazu. Damit wäre L-Arginin zukünftig ein vielversprechender Wirkstoff im Kampf gegen Zahnbelag und Karies. Im Gegensatz zu anderen bisher eingesetzten Wirkstoffen, wie Chlorhexidin, ist es ein natürlicher Wirkstoff. Gängige antimikrobielle Mundspülungen stehen immer wieder in Kritik, da sie den Geschmackssinn beeinflussen können oder Verfärbungen auf den Zähnen hinterlassen. Die übermäßige Anwendung könnte auch negative Folgen für den Patienten haben (ZWP online berichtete). Weitere Studien zu Arginin sind von den Forschern in Michigan bereits geplant.

1 Kolderman E, Bettampadi D, Samarian D, Dowd SE, Foxman B, Jakubovics NS, et al. (2015) L-Arginine Destabilizes Oral Multi-Species Biofilm Communities Developed in Human Saliva. PLoS ONE 10(5): e0121835. doi:10.1371/journal.pone.0121835

Autor: Karola Richter
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