Wissenschaft und Forschung 09.04.2020

So beeinflusst das Coronavirus den Geruchs- und Geschmackssinn



So beeinflusst das Coronavirus den Geruchs- und Geschmackssinn

Um der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus schnellstmöglich Einhalt zu gebieten, schreitet die Erforschung des Virus unablässig voran. Nun wurden bisher unbeachtete Symptome der Erkrankung entdeckt.

Bisher zählten Fieber und Husten zu den charakteristischsten Symptomen einer SARS-CoV-2-Infektion. Wissenschaftler der Universität Mailand, Italien, konnten nun jedoch anhand der Daten infizierter Patienten weitere – scheinbar typische – Krankheitsbilder ausmachen, die unsere Sinneswahrnehmung betrifft. So fanden sie heraus, dass es häufig zur Störung des Geschmacks- und Geruchssinnes kommt.

Von 59 Patienten des Uniklinikums gab mehr als die Hälfte der Patienten an, an einer der beiden Störungen zu leiden. Bei einem Drittel stellten sich sogar Störungen sowohl bezüglich des Geschmacks als auch des Geruchs ein. Die Symptome traten vornehmlich bei jungen Menschen und eher bei Frauen auf.

Die Forscher vermuten, dass das Protein ACE-2 (Angiotensin-konvertierendes Enzym 2) für die Geschmacksstörung verantwortlich ist. Aktivitäten des Proteins, welches für das Virus als Eintrittspforte genutzt wird, sei in Epithelzellen der Mundschleimhaut besonders stark.

Die italienischen Forscher sehen in der Erkenntnis neue Möglichkeiten, eine Infektion zu entlarven, die sonst eher unauffällig verlief und damit unbemerkt blieb.

Die Studie ist in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Clinical Infectious Diseases erschienen.

Foto Teaserbild: nenetus – stock.adobe.com 

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