Wissenschaft und Forschung 07.07.2022
Studie bestätigt: Kinder putzen besser bei regelmäßiger Motivation
share
Eine Studie aus Honkong beschäftigt sich mit Mundgesundheitskonzepten für die Sekundarstufe zwei. Dabei im Fokus: motivierende Gesprächsführung als Mittel zur Kariesprävention.
Bei der Studie handelt es sich um eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT), mit der die Wirksamkeit von drei schulbasierten Interventionen zur Verbesserung des Mundgesundheitsverhaltens von Jugendlichen und zur Vorbeugung von Zahnkaries untersucht werden sollte. Die Teilnehmer wurden einer von drei Gruppen zugewiesen:
- Gruppe I – Mundgesundheitserziehung (die als übliche Versorgung angesehen wurde)
- Gruppe II – Motivierende Gesprächsführung (MI)
- Gruppe III – MI, unterstützt durch das interaktive Patientenkommunikationsinstrument Cariogram
Interventionen durch Dentalhygieniker
Die Teilnehmer wurden aus 15 weiterführenden Schulen in drei großen Bezirken in Hongkong in den Jahren 2015–2016 ausgewählt. Einschlusskriterien waren: Vollzeitschüler, die an den teilnehmenden Schulen eingeschrieben waren, 12 oder 13 Jahre alt waren und ein ungünstiges Mundgesundheitsverhalten aufwiesen, definiert als „weniger als zweimal tägliches Zähneputzen“ und/oder „dreimal oder öfter pro Tag naschen“. Die infrage kommenden Teilnehmer wurden anhand eines Screening-Fragebogens ermittelt.
Plaque-Score gruppenidentisch, große Unterschiede bei Karies
Insgesamt wurden 512 Teilnehmer rekrutiert (161, 162 bzw. 188 in den Gruppen I–III), von denen 460 (89,9 %) 24 Monate nach der Intervention nachuntersucht wurden. Im Vergleich zu Gruppe I war eine Einschränkung des häufigen Naschens in Gruppe II wahrscheinlicher (Odds Ratio [OR] [95 % Konfidenzintervall (CI)]: 3,91 [1,48–10,33]) und Gruppe III (OR [95 % CI]: 6,33 [2,46–16,27]). Die Teilnehmer der Gruppe III hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit, mit dem adäquaten Zähneputzen zu beginnen (OR [95 % CI]: 4,80 [1,79–12,85]). Zwischen den drei Gruppen wurde keine signifikante Verringerung des Plaque-Scores festgestellt (p > 0,05). Die Gruppen II und III entwickelten weniger Zähne mit Karies im Dentin (β [95% CI]: 0,19 [0,37, 0,01] bzw. 0,20 [0,38, 0,02]), während die Zunahme der gesamten kariösen Läsionen (Schmelz und Dentin) in Gruppe III geringer war (β [95% CI]: 0,63 [1,24, 0,02]).
Schulische Mundgesundheitserziehung mit hohem Stellenwert
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass schulbasierte MI-Interventionen bei der Verbesserung der Mundgesundheitsselbstwirksamkeit und des Mundgesundheitsverhaltens von Jugendlichen sowie bei der Kariesprävention wirksamer waren als herkömmliche Mundgesundheitserziehung.
Zur Studie: https://doi.org/10.1038/s41432-022-0261-z
Quelle: nature.com