Wissenschaft und Forschung 20.05.2021
Verhaltenstherapie kann Zahnarztangst bei Kindern reduzieren
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Eine in Kürze beginnende Studie der Universität Sheffield und des dazugehörigen Lehrkrankenhauses untersucht, ob die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) zu weniger Zahnarztangst bei Kindern führen kann.
Erhebungen zeigen: Etwa eines von drei Kindern hat Angst vor dem Zahnarzt. In der Folge resultiert daraus die Vermeidung des Zahnarztbesuchs, und dies wiederum kann zu einer schlechten Mundgesundheit, mehr Zahnschmerzen, häufigeren Zahninfektionen und zu Karies führen.
Nun hat ein Team von Zahnärzten und Forschern unter der Leitung der Zahnklinik der Universität Sheffield mehr als 1,6 Millionen Pfund vom Nationalen Institut für Gesundheitsforschung erhalten, um eine neue Methode zur Verringerung der Zahnarztangst auf der Grundlage von KVT zu untersuchen.
Die Studie, an der 600 Kinder aus 30 Zahnarztpraxen und -kliniken in ganz England und Wales teilnehmen, wird untersuchen, ob speziell entwickelte Hilfsmittel für Kinder, Eltern und zahnmedizinisches Fachpersonal dazu beitragen, dass Kinder eine zahnärztliche Behandlung in ihrer vertrauten Zahnarztpraxis durchführen lassen können. Bisher ist es erforderlich, für eine Sedierung oder Vollnarkose in ein Krankenhaus zu fahren.„Zahnarztangst ist bei Kindern sehr häufig und kann zu schlechter Mundgesundheit, mehr Karies und Extraktionen führen. Traditionell werden Kinder mit Zahnbehandlungsangst von Zahnärzten an spezialisierte Einrichtungen überwiesen, um eine Sedierung oder Vollnarkose zu erhalten. Dieser Ansatz hilft ihnen nicht, ihre Angst zu überwinden, und es kann passieren, dass sie ein Leben lang den Zahnarzt meiden. Eine einfache und kosteneffektive Möglichkeit, zahnärztlich ängstlichen Kindern zu helfen, wird dringend benötigt“, sagt Studienleiterin Prof. Zoe Marshman.
Positive Auswirkungen der Gesprächstherapie sind klinisch bekannt
Für den Erfolg der Gesprächstherapie gibt es eindeutige Belege bei anderen Formen von Angst und psychischen Erkrankungen. Allerdings liegen derzeit nur sehr wenige Untersuchungen zur KVT vor, die speziell von Zahnärzten und nicht von Psychologen bei Kindern mit Zahnarztangst erhoben wurden.
Die KVT-Selbsthilfemittel wurden online und in Papierform für Kinder im Alter von neun bis 16 Jahren entwickelt und sollen helfen, zahnmedizinische Informationen zu vermitteln, Strategien zur Verringerung der Angst anzuwenden und eine bessere Kommunikation unterstützen.
Die vierjährige Studie beginnt im September 2021. Neben den Universitäten Sheffield und Sheffield Hallam werden auch die Universitäten Cardiff, King's College London, Leeds, Newcastle und York eingebunden.
Quelle: globehealthnews.com