Wissenschaft und Forschung 02.08.2024

Studie: Negative Kindheitserlebnisse verstärken Zahnarztangst



Studie: Negative Kindheitserlebnisse verstärken Zahnarztangst

Foto: hedgehog94 – stock.adobe.com

Negative Kindheitserlebnisse und die Angst vorm Zahnarzt hängen zusammen: Das konnte eine Studie der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) der Universität Hongkong (HKU) nun nachweisen. Dafür kombinierten die Forscher Ergebnisse aus zwei Studien, in denen sowohl zahnmedizinische als auch Faktoren aus dem nicht zahnmedizinischen Bereich berücksichtigt wurden.

Ergebnisse und Faktoren einer Zahnarztphobie

In der ersten Studie des Forschungsteams wurden insgesamt 145 YouTube-Videos zum Thema Zahnarztangst und -phobie untersucht, die trotz hoher Aufrufzahlen und einer Vielzahl an Erfahrungsberichten von Patienten fehlende Informationen rund um Definition und Diagnose einer Zahnarztphobie aufwiesen. Während Ihrer Analysen kamen die Forscher zum Schluss, dass maßgeblich zwei Faktoren für eine Zahnarztphobie verantwortlich sind. Diese Erkenntnis verdeutlichen, wie wichtig qualitativ zuverlässige Inhalte auf Plattformen wie YouTube sind.

Neben kognitiven Faktoren sind es vor allem verhaltensbezogene Gründe, die auf Traumata zurückzuführen sind. Dabei handelt es sich oft um negative Aussagen über den Zahnarztbesuch von „Vorbildern“.

Der signifikante Zusammenhang zwischen negativen Kindheitserlebnissen und der Entwicklung von Zahnarztangst zeigte sich schließlich bei der zweiten Studie, in der 171 ausgefüllte Online-Fragebögen analysiert wurden. Besonders Erfahrungen wie sexueller Missbrauch, emotionale und körperliche Vernachlässigung sowie Drogenmissbrauch im Haushalt erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Phobie.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Ursachen für Zahnarztangst vielfältig und oft tief verwurzelt sind. Durch die gewonnenen Erkenntnisse sollte das Ziel von zukünftigen Forschungsmaßnahmen sein, die interdisziplinäre Zusammenarbeit noch stärker zu fördern und das große Thema Zahnarztangst noch weiter zu erforschen. Nur so können Menschen mit Zahnarztphobie langfristig unterstützt und ihre Ängste überwunden werden, damit sie die notwendige zahnärztliche Versorgung erhalten.

Zur Studie

Quelle: The University of Hong Kong/Medical Xpress

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