Wissenschaft und Forschung 13.08.2024
Restauration kariöser Milchmolaren: Füllungen oder Metallkronen?
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Die Behandlung von kariösen Milchmolaren stellt Zahnärzte häufig vor die Frage: Sind Füllungen oder Metallkronen die bessere Wahl? Eine neue Studie der Universität Greifswald hat diese beiden Methoden in einer retrospektiven Längsschnittanalyse verglichen, um herauszufinden, welche Option langfristig erfolgreicher ist.
Zur Durchführung der Studie wurden Daten der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe analysiert. Dabei betrachteten die Forscher einen Zeitraum von sieben Jahren und untersuchten die Restaurationen von Milchmolaren bei Kindern, die höchstens sieben Jahre alt waren. Durch Filterung und statistische Analyse wurde das Risiko eines erneuten Eingriffs berechnet und in folgende Kategorien unterteilt: „Erfolgreich“, „Kleiner Fehler/Reparatur“ und „Schwerer Fehler/Endodontische Behandlung/Extraktion“. Insgesamt wurden dabei 367.139 Milchmolaren mittels dieses Verfahrens untersucht.
Das Ergebnis war eindeutig: Milchmolaren, die mit vorgefertigten Kronen behandelt wurden, wiesen eine erheblich geringere Notwendigkeit für Nachbehandlungen auf. So wurden bei Zähnen, die mit Kronen behandelt wurden, 80,6 % der Eingriffe als erfolgreich eingestuft, während nur 4,4 % als „kleinere Misserfolge“ und 16,3 % als größere Misserfolge gewertet wurden. Bei den mit Füllungen behandelten Zähnen lag die Erfolgsquote hingegen nur bei 46,2 % bis 52,6 %. Zudem traten hier kleinere Misserfolge bei 27,0 % bis 39,5 % der Fälle und größere Misserfolge, die eine endodontische Behandlung oder sogar eine Extraktion erforderten, bei 15,5 % bis 28,4 % der Fälle auf.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass vorgefertigte Metallkronen eine effektivere und langlebigere Lösung für die Behandlung von kariösen Milchmolaren darstellen könnten. Obwohl Füllungen eine beliebte Methode zur Behandlung von Milchmolaren sind, zeigt die Greifswalder Studie, dass durch den Einsatz von Kronen die Notwendigkeit für erneute Reinterventionen deutlich reduziert werden kann.
Quelle: sciencedirect.com