Wissenschaft und Forschung 18.09.2013

Wie der Mund sich gegen Candida-Infektionen wehrt

Wie der Mund sich gegen Candida-Infektionen wehrt

Foto: © Martina Thanner – Fotolia.com

Candida albicans ist ein Pilz, der bei 75 % der Deutschen nachzuweisen ist.1 Im Normalfall löst er keine größeren Beschwerden aus, da sich der menschliche Organismus gegen Infektionen wie diese zu wehren weiß. Wissenschaftler aus London haben nun in ihrer Forschungsarbeit untersucht, wie diese Immunabwehr funktioniert.

Treffen Erreger auf die menschliche Mundschleimhaut, so werden sie von dieser Schutzbarriere wie viele andere Mikroben abgewehrt. Um zu erfahren, wie dieser Mechanismus abläuft haben die Wissenschaftler Epithelzellen aus der Mundschleimhaut mit C. albicans konfrontiert. Nach sechs und 24 Stunden haben sie die Zellen mittels Gen-Exprimierung untersucht. Dabei zeigte sich, dass durch die Bedrohung mikrobakterielle Signale gesendet und dadurch Phosphoinositid-3-Kinasen aktiviert werden. Diese sind der Schlüssel zur Infektabwehr. Es zeigte sich, dass eine Unterdrückung dieser PI-3-Kinasen einen größeren Gewebeschaden durch die Mikroben zur Folge hat und damit eine schwächere Zellheilung verbunden ist.

Eine weitere Untersuchung der Kinasen soll neue Ansatzpunkte zur Behandlung von Kandidosen ermöglichen. Infekte werden derzeit gut mit antimykotischen Antibiotika behandelt. Ein Eindringen in nicht intakte Schleimhäute stellt vor allem für Menschen mit Immunschwächekrankheiten ein erhöhtes Risiko dar.

Quelle: Science Daily

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Candida_albicans

Autor: Karola Richter
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