Wissenschaft und Forschung 10.01.2022
Zahnärzte haben ein geringeres Risiko, an COVID-19 zu erkranken
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Forscher haben getestet, ob Zahnärzte durch den engen Kontakt mit dem Mund eines Patienten einer COVID-19-Infektion ausgesetzt sind. Die Studie wurde in Kanada durchgeführt.
Laut einer neuen Studie von Forschern der Universität Toronto und dreier anderer kanadischer Universitäten ist die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Virus zu infizieren, bei Zahnärzten geringer als in der Allgemeinbevölkerung.
An der Studie, die von Juli 2020 bis zum 12. Februar 2021 durchgeführt wurde, nahmen 644 Zahnärzte teil. Die Prävalenz von COVID-19 in dieser Gruppe wurde anhand von Online-Fragebögen und selbst durchgeführten Mundabstrichen ermittelt. „Als wir im Juli 2020 mit dieser Studie begannen, gab es sehr viele Unbekannte über COVID-19. Impfstoffe waren noch nicht verfügbar, und es war nicht klar, inwieweit Zahnärzte tatsächlich durch das Coronavirus gefährdet waren. Wir wollten das tatsächliche Risiko abschätzen, das mit dem Beruf des Zahnarztes verbunden ist.“, sagt Prof. Michael Glogauer von der zahnmedizinischen Fakultät der Universität Toronto.
Methoden zur Verhinderung einer COVID-19-Infektion bei Zahnärzten wirksam
Nur sechs Personen meldeten während der Studie eine Ansteckung mit COVID-19. Die Inzidenzrate unter Zahnärzten wurde auf 1.084 Fälle pro 100.000 Zahnärzte geschätzt, verglichen mit 1.864 pro 100.000 in der Allgemeinbevölkerung im gleichen Zeitraum.
„Diese Ergebnisse haben mich nicht überrascht, da ähnliche Zahlen auch in den Vereinigten Staaten veröffentlicht wurden und wir in Kanada noch größere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Interessanterweise scheinen die Infektionsraten in Europa etwas höher zu sein, aber die Gründe für diese regionalen Unterschiede sind noch nicht bekannt“, sagt Professor Carlos Quiñonez von der Fakultät für Zahnmedizin der Universität Toronto.
„Wir sind in der Lage, die persönliche Schutzausrüstung schnell aufzurüsten, was während der Pandemie gut funktioniert hat. Diese Studie zeigt außerdem, dass die zahnärztliche Versorgung sicher ist, weil sich die Zahnarztpraxen sehr schnell an die neue Situation anpassen“, so Prof. Glogauer.
„Wir können die Ergebnisse der Studie als Ausgangspunkt nutzen, um festzustellen, welche Maßnahmen wirklich notwendig sind, um die Sicherheit der Öffentlichkeit, der Patienten und des zahnärztlichen Personals weiterhin zu gewährleisten“, betont der kanadische Experte.
Quelle: utoronto.ca