Wissenschaft und Forschung 09.02.2016
Zucker: Gehirn will Energie, nicht Kalorien
Wir Menschen können es nicht leugnen: Zucker schmeckt gut. Die Evolution hat es so eingerichtet, dass wir Süßes gerne zu uns nehmen, damit dafür gesorgt ist, dass uns genug Energie zum „Betreiben“ unseres Gehirns zur Verfügung steht. Und genau das ist laut einer aktuellen Studie der Universität Yale der Punkt: Unser Gehirn möchte Energie, nicht Zucker. Dies ist auch Ergebnis einer früheren Studie, die bereits feststellte, dass das menschliche Gehirn lieber Zucker als Süßstoffe haben möchte (ZWP online berichtete).
Es ist eine Region im Gehirn, die auf die Aufnahme von Zucker und Kalorien reagiert: das Striatum. Dennoch, so die Feststellung der Forscher, reagieren zwei vollkommen unterschiedliche Regionen im Striatum darauf, was wir aufnehmen. Im ventralen Striatum wird Zucker registriert, im dorsalen Bereich der Nährwert.
„Es stellte sich heraus, das Gehirn hat eigentlich zwei getrennten Gruppen von Neuronen, um Süße und Nährwert zu verarbeiten. Wenn das Gehirn die Wahl zwischen angenehmem Geschmack ohne Energie oder unangenehmem Geschmack mit Energie hat, dann entscheidet das Gehirn sich für die Energie“, sagte Ivan de Araujo, leitender Autor der Studie.
Mäuse, die im Versuch Zucker mit vielen und wenigen Kalorien vor sich liegen hatten, wählten denjenigen mit mehr Kalorien. Manipulierte man die Mäuse, indem man den dorsalen Bereich ihres Striatums mit Licht stimulierte, so aßen sie, im Glauben viele Kalorien zu bekommen, auch eine reichliche Menge an schlecht schmeckendem Zucker.
Quelle: Yale
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