Businessnews 14.11.2022

Pluradent und dental bauer starten in Österreich als austro dent durch



Pluradent und dental bauer starten in Österreich als austro dent durch

Foto: austro dent GmbH

Durch den Kauf der Pluradent Austria GmbH durch die dental bauer Holding GmbH im September 2022 startet ab 1.1.2023 die austro dent GmbH unter neuer Firmierung in Österreich durch. Ein Interview mit Michael Bständig von Pluradent und Robert Weinberger von dental bauer über die gemeinsame Marschrichtung und wie die Fusion einen neuen Wachstumsschub für die gesamte Dentalbranche bedeuten kann. 

Pluradent und dental bauer, zwei Firmen, die von ihrem Ursprung im Mittelstand geprägt sind und über Jahre im gegenseitigen Wettbewerb standen, beschreiten ab Jänner 2023 gemeinsame Wege. Wie gelingt es, dabei alle Mitarbeitenden, Kunden und Geschäftspartner trotz anfallender Veränderungen adäquat mitzunehmen?

Michael Bständig: Bis vor wenigen Monaten waren wir noch „echte“ Konkurrenten im täglichen Wettstreit um die Kundengunst. Jetzt sind wir Teil der gleichen Unternehmensgruppe. Da müssen Sie zuallererst am Mindset der Mitarbeiter arbeiten. Grundvoraussetzung ist die richtige Geisteshaltung, das Bekenntnis, dass jeder seinen Beitrag leisten kann und muss.

Robert Weinberger: Wir sehen es als große Herausforderung, bis Jahresende diese Zusammenführung operativ umzusetzen. Es ist eine Chance, keine Bedrohung. Wenn Sie diesen Schritt gut gemeistert haben, trägt das Team diesen Spirit nach außen. Dann erklären sich die Synergien für den Kunden fast von selbst. In Österreich ist dieser Zusammenschluss obendrein auch eine perfekte regionale Ergänzung.

Michael Bständig: Die austro dent ist mit Vertrieb und Technik flächendeckend ganz nah am Kunden. Den Vorteil dieser Struktur sehen auch unsere Geschäftspartner.

Robert Weinberger: Daraus ergeben sich teils ganz neue Möglichkeiten, die wir ab 2023 schrittweise in den Markt bringen werden.

Welche Argumente haben Sie zur Umfirmierung veranlasst?

Robert Weinberger: Der Firmenname Austrodent ist im österreichischen Markt hinlänglich bekannt. Allerdings soll der Name weniger an dentale Nostalgie erinnern, als vielmehr den Hinweis auf ein in Österreich ansässiges Unternehmen geben, das den Kundenbedürfnissen des regionalen Markts vollumfänglich entspricht. Somit findet zusätzlich auch eine sprachliche Abgrenzung zu den anderen Marktbegleitern statt.

Michael Bständig: Obendrein ist die Pluradent Austria GmbH Inhaberin der Wortmarke Austrodent. In Analogie zu den Schwestergesellschaften in der dental bauer Holding GmbH starten wir ab 1. Januar 2023 dann als „austro dent GmbH“ voll durch.

„Dentale Kompetenz bündeln, Identität bewahren und Nutzen stiften“ lautet das Motto, unter dem Sie als Verantwortliche der beiden Firmen angetreten sind. Was genau verstehen Sie darunter?

Robert Weinberger: Wir kennen den dentalen Markt sehr gut und sind gemeinsam mit unseren Teams fest davon überzeugt, dass dieser Schritt zukunftsweisend ist. Wir versammeln in der neuen austro dent tatsächlich Jahrhunderte an dentalem Know-how. Wir gehen nun schrittweise daran, eine Optimierung der Strukturen durchzuführen – Kräfte bündeln, Ressourcen optimal nutzen, Kompetenzen stärken.

Michael Bständig: „miteinander stärker“ ist nicht nur ein Slogan. Durch den Zusammenschluss entsteht in Österreich ein flächendeckendes Netz für kompetente Beratung wie auch für sämtliche technische Serviceleistungen, welche Ausfallzeiten in Praxen und Laboratorien verhindern.

„Teilung der Ressorts, um alle PS voll auf die Straße zu bringen.“ Wie werden Sie Ihre unterschiedlichen Kompetenzbereiche künftig untereinander aufteilen?

Michael Bständig: Zum einen teilen wir uns die beiden großen Standbeine – Vertrieb und Technik. Robert Weinberger verantwortet den Bereich Technik, Planung und die operative Abwicklung des Bestellwesens. Zusätzlich übernimmt er von Graz aus „alle Infrastruktur bezogenen Themen“. Das betrifft alles rund um unsere Niederlassungen, also Miet- und Energieverträge genauso wie Büroeinrichtung, aber auch Telefonie bis hin zum Fuhrpark. Darüber hinaus die gesamte IT-Struktur in Hard- und Software. Allein schon die SAP-Zusammenführung ist ein Riesenprojekt.

Robert Weinberger: Bei Michael Bständig liegt die Führung der Vertriebsschiene und des Marketings. Des Weiteren verantwortet er am Standort Wien zusätzlich die Bereiche Finanzen, Personal sowie das Qualitätsmanagement.

Die Vorbereitungen für den unternehmerischen Schulterschluss laufen auf Hochtouren. Mit welchen konkreten Maßnahmen wollen Sie trotz der aktuell herausfordernden Zeiten für wirtschaftliche Stabilität sorgen?

Robert Weinberger: Wir bündeln derzeit alle Energie, um über die unterschiedlichen Lieferantenstrukturen der beiden Unternehmen Engpässen vorzubeugen. Das gelingt uns im Wesentlichen gut.

Wie gestalten Sie diesen Prozess nach innen wie außen transparent?

Michael Bständig: Wir kommunizieren Updates zum Status quo der Zusammenführung immer zeitnah und vor allem immer erst intern. Das ist ganz wichtig, denn nichts ist schlimmer als Neuigkeiten, die man von extern erfährt. Unternehmen zeichnen sich durch ihre Mitarbeiter aus. Ohne eine Veränderung der einzelnen Akteure im Unternehmen kann sich das Unternehmen an sich auch nicht verändern. Daher war und ist es uns besonders wichtig, das Team da immer mitzunehmen.

Welche technischen Herausforderungen gilt es durch die Zusammenführung der Betriebssysteme und IT-Infrastruktur zu meistern?

Robert Weinberger: Glücklicherweise verwenden beide Firmen bereits die gleichen Programme und Systeme wie z.B. SAP. Erforderlich ist deswegen nur ein minimaler Aufwand hinsichtlich Schulungsbedarf oder Anpassung der Prozesse.

Neben dem klassischen Dentalhandel liegt der Fokus der bisher getrennten Unternehmen auf hochwertigen Dienstleistungen. Erwarten Sie durch die Zusammenführung einen gemeinsamen Wachstumsschub in diesen Bereichen?

Michael Bständig: Eindeutig Ja. Da ist definitiv noch Luft nach oben. Die austro dent steht für wegweisende Konzepte, individuelle Lösungen und kompetente Beratung für Praxis und Labor. Wir erkennen frühzeitig Trends, die sich aus der Dynamik des Marktes und den Herausforderungen für Zahnarzt und Zahntechniker ergeben und setzen diese in individuelle und ganzheitliche Konzepte um.

Welche Benefits ergeben sich für Ihre Kunden und Geschäftspartner durch die Fusion?

Robert Weinberger: Erstens schnellere Reaktionszeiten: Durch fünf Standorte können wir flächendeckender agieren und durch die Vernetzung der Standorte profitieren wir gegenseitig von einer höheren Effizienz. Die Stärkung unserer Schwesterfirma GLS Dental bedeutet mittelfristig zudem eine bessere Lieferfähigkeit, denn das Thema der „Lieferkettenproblematik“ wird uns noch lange begleiten. Außerdem realisieren wir den Ausbau des Portfolios unserer erfolgreichen Eigenmarke PluLine und setzen zusätzlich einen Schwerpunkt auf den nachhaltigen Erfolg von Praxis und Labor. Aufgrund ihres modernen Portfolios, umfangreicher Dienstleistungen und konstanter Zuverlässigkeit genießen Pluradent und dental bauer seit vielen Jahren hohe Anerkennung in zahnärztlichen Praxen, Zahnkliniken und zahntechnischen Laboratorien in ganz Österreich.

Wie wollen Sie die gebündelte Marktposition in den nächsten Jahren stärken und zusätzlich ausbauen?

Michael Bständig: Sowohl dental bauer als auch die Pluradent Austria haben am österreichischen Markt ein sehr positives Image. Den Schwung der beiden Firmen werden wir mitnehmen und direkt in die Marke austro dent einfließen lassen. Der Fokus beider Unternehmen war schon bisher die Existenz- bzw. Praxisgründung. Wir begleiten und unterstützen die zukünftige Zahnärztin bzw. den Zahnarzt auf dem Weg in die Selbstständigkeit und das schon lange bevor dieser begonnen hat.

Robert Weinberger: Wir beginnen mit einer grundsätzlichen Bedarfsanalyse: Was ist wichtig? Was brauchen Sie wirklich? Worauf können Sie verzichten? Die Antworten sind bares Geld wert. Diese Bedarfsanalyse ist essenzieller Bestandteil der Praxisgründung und spezifiziert Erwartungen und konkrete Anforderungen sowie technische und organisatorische Rahmenbedingungen. Denn nur wer seinen Bedarf kennt, kann später erfolgreich in der Praxis arbeiten.

Michael Bständig: Dann geht es um die Standortanalyse. Die richtige Standortwahl ist bei der eigenen Niederlassung elementar. Ist das Objekt geeignet, wird es ein Umbau in einem Altbestand, wird es ein Neubau? Was gilt es dabei zu beachten? Dabei kann unsere Planungsabteilung helfen.

Robert Weinberger: Praxisneugründung, -renovierung, -umbau oder -umzug: Wir begleiten und unterstützen Sie bei Ihrem Projekt in der Praxisplanung. Dabei sind Ihre Vorstellungen die Basis für eine durchdachte innenarchitektonische Gesamtlösung – individuell abgestimmt in Funktionalität, Design und Arbeitsabläufen. Unter Berücksichtigung der baulichen, rechtlichen und dentalmedizinischen Anforderungen entwickeln wir dann das gewünschte Raumkonzept. Gemeinsam mit dem Kunden erarbeiten wir das gestalterische Gesamtkonzept der zukünftigen Praxis.

Michael Bständig: Und dann kommt natürlich die Frage nach einer Investitionskostenaufstellung. Was kostet eine Existenzgründung? Diese Frage ist seriös stets nur individuell zu beantworten. Für die Planungssicherheit und eine zinsgünstige Finanzierungszusage benötigt man eine persönliche, auf das Praxiskonzept abgestimmte Beratung mit Kostenbudgetierung. In einer solchen Kalkulation muss eine umfangreiche, exakte Kostenaufstellung aller dentalen und nicht dentalen Investitionen enthalten sein.

Robert Weinberger: Und da es noch einige andere Themen gibt, die es zu beachten gilt, helfen wir mit unseren Partnern. Unser professionelles Spezialisten-Netzwerk eröffnet Ihnen Zugang zu branchenerfahrenen, vertrauensvollen Steuerberatern, Rechtsanwälten, Fachleuten aus dem Bereich Bank und Versicherung, Marketing, IT sowie Handwerk und Architektur. Jeder Netzwerkpartner beherrscht sein Fachgebiet und verfügt über Fachwissen im Dentalmarkt. Diese gewinnbringende Partnerschaft unterstützt die gemeinsame Prozessumsetzung Ihrer erfolgreichen Existenzgründung.

Michael Bständig: Als Beginn einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit besucht man am besten zuerst eines unserer Existenzgründer-Seminare, die wir in ganz Österreich anbieten.

Vielen Dank für das Gespräch!

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