Branchenmeldungen 21.05.2025

Der stille Exodus der ZFAs: ZEIT ONLINE über Ursachen und Folgen der Krise



In einem aktuellen Beitrag berichtet ZEIT ONLINE über die dramatische Personalsituation in deutschen Zahnarztpraxen. Der Artikel macht deutlich, dass der Mangel an zahnmedizinischen Fachangestellten zu den gravierendsten Engpässen auf dem Arbeitsmarkt gehört. 207.000 ZFAs arbeiten aktuell in Deutschland, dennoch fehlt es an allen Ecken. Laut Bundesagentur für Arbeit gehört der Beruf zu den am stärksten von Fachkräftemangel betroffenen überhaupt. Die Rekrutierung kann sich jedoch schon mal über Monate ziehen, nicht selten ohne Ergebnis.

Der stille Exodus der ZFAs: ZEIT ONLINE über Ursachen und Folgen der Krise

Foto: kvladimirv – stock.adobe.com; Generiert mit KI

Gehalt, Hierarchie, Perspektive: Drei Baustellen mit Wirkung

Was viele junge Menschen vom Beruf der ZFA abschreckt, ist laut ZEIT ONLINE kein Geheimnis. Die Bezahlung ist niedrig, der Arbeitsalltag körperlich und mental fordernd, echte Aufstiegsmöglichkeiten rar. Auch die soziale Kluft zwischen Chefs und Team sorgt für Unmut, insbesondere dann, wenn der Unterschied im Lebensstil sichtbar wird, aber die Anerkennung fehlt. Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des PKV-Instituts zeigt zudem: Rund die Hälfte der ZFAs fühlt sich von den Praxisinhabern zu wenig wertgeschätzt. Hinzu kommt ein nicht selten autoritärer Führungsstil in den Praxen, wie Insider berichten, bis hin zu respektlosem Umgang. Viele Zahnärzte wiederum beklagen, dass gedeckelte Budgets und stagnierende Abrechnungssätze Gehaltserhöhungen und moderne Personalführung wirtschaftlich mehr als erschweren.

Praxen kämpfen, oft vergeblich

Einzelne Praxen gehen jedoch mutig voran! Mit Fortbildungen, Umsatzbeteiligungen, flexiblen Arbeitszeiten, Mitspracherechte im Team versuchen sie, den Beruf wieder attraktiver zu machen. Auch die Zahnärztekammer Nordrhein setzt auf Nachwuchskampagnen bei TikTok oder Instagram, um neue Zielgruppen zu erschließen, berichtet Thomas Heil, Vizepräsident der Zahnärztekammer Nordrhein im Beitrag. Doch trotz Integrationsprojekten drohe der Personalnotstand zum Kollaps zu führen. Was der Artikel vor allem aufzeigt, ist mehr als ein personeller Engpass. Es ist eine strukturelle Krise mit sozialen Sprengsätzen. Wenn sich an Bezahlung, Respekt und Arbeitskultur nichts ändert, wird der Beruf der ZFA weiter ausbluten. Mit weitreichenden Konsequenzen für Praxen, Patienten und Patientinnen und letztlich die gesamte zahnärztliche Versorgung.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier. Prädikat lesenswert!

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