Branchenmeldungen 30.09.2025
Führungsstärke braucht Vielfalt – Mehr Frauen in Führungspositionen
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Die Teilnehmerinnen waren sich einig: Frauen prägen das Gesundheitswesen maßgeblich. Trotz ihrer dominierenden Rolle in der Praxis sind die Entscheidungsstrukturen oft noch männlich dominiert. Es bedarf einer stärkeren Beteiligung von Frauen in Führungspositionen, um einen nachhaltigen Wandel zu ermöglichen.
Eine paritätische Besetzung von Führungs- und Fachpositionen im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft ist von entscheidender Bedeutung. In einer Zeit, in der das Gesundheitswesen vor tiefgreifenden Transformationsprozessen steht, ist die Frage nach gleichberechtigter Teilhabe und weiblicher Führung aktueller denn je. Auch wenn es in den vergangenen Jahren viele Verbesserungen gegeben hat, wie zum Beispiel durch die eingeführte Quote, ist aus Sicht des Runden Tisches Frauen im Gesundheitswesen noch jede Menge Luft nach oben. Noch immer kann nicht von Parität und Gleichstellung gesprochen werden und gehen wichtige Spitzenpositionen in den Bundesbehörden, Organisationen der Selbstverwaltung, Institutsleitungen als auch in Verwaltungen noch zu oft an Männer.
Gemeinsam wurde diskutiert, wie ein Gesundheitswesen und eine Gesellschaft aussehen würde, in der mehr Frauen in Führung sind und warum das gut für alle wäre. Wie Frauen ihre Gestaltungsmacht heute und morgen noch gezielter nutzen können. Welche strukturellen und kulturellen Hürden Frauen noch heute erleben, wenn sie gestalten wollen. Welche konkreten Hebel es für Frauen gibt, um in Entscheidungsprozesse stärker eingebunden zu werden – sei es in Organisationen, Verbänden oder in der Politik. Und wie Parität zu einer tragfähigen Zukunftsstrategie im Gesundheitswesen werden kann und was es dafür an Rahmenbedingungen, mutigen Schritten und politischem Willen braucht. Mitdiskutierten unter anderem die Soziologin Jutta Allmendinger, die Staatssekretärin Katja Kohfeld (BMG), BARMER-Vorständin Simone Schwering und die Autorin Natascha Sagorski.
Prof. Jutta Allmendinger: „Wenn Männer in Frauenberufe gehen wird alles besser: Bezahlung, Reputation, Karriere.“
Katja Kohfeld: „Die Möglichkeit der Gestaltung wächst mit der Position.“
Abschließend zeigte sich unter den mehr als 100 Teilnehmenden ein breiter Konsens: Eine Quote bei der Besetzung von Führungspositionen im Gesundheitswesen kann unter anderem ein wichtiger Hebel sein, um die weibliche Perspektive stärker in die Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse einzubringen. Die Ergebnisse des 4. Runden Tisches fließen in die weitere Arbeit der beteiligten Organisationen ein.
Der Runde Tisch Frauen im Gesundheitswesen setzt sich für eine stärkere Repräsentation von Frauen in Führungspositionen ein. Die erste Veranstaltung des Runden Tisches hat im Jahr 2021 stattgefunden.
Zu den Organisationen des Runden Tisches der Frauen im Gesundheitswesen gehören
- Berliner Institut für Gesundheitsforschung in der Charité
- #Denkfabrik Apotheke e.V.
- Dentista e.V.
- Deutscher Ärztinnenbund e.V.
- Healthcare Frauen e.V.
- Institut für Gender-Gesundheit e.V.
- #SHEHEALTH
- Spitzenfrauen Gesundheit e.V.