Branchenmeldungen 04.03.2020

Luzerner FDP auf Sparkurs: Adieu gratis Schulzahnpflege?



Luzerner FDP auf Sparkurs: Adieu gratis Schulzahnpflege?

Die Luzerner FDP.Die Liberalen stellt die Effizienz der Schulzahnpflege infrage und sieht in der Abschaffung grosses Einsparpotenzial. Heftiger Gegenwind kommt von der Zahnärzteschaft, die unbedingt daran festhalten will.

Helen Schurtenberger, Menznauer FDP-Kantonsrätin, hat ein Postulat eingereicht, das die Überprüfung der obligatorischen Schulzahnpflege fordert. Gemeindevertreter der CVP (Christlichdemokratische Volkspartei) haben dieses mitunterzeichnet. Schurtenberger ist der Meinung, die gut 33 Franken pro Untersuchung könne man einsparen. Sie argumentiert, die Schulzahnpflege wäre ein Zeitfresser, der für die Schulen zu viel Aufwand bedeute. Als Gegenvorschlag bringt sie einen vom Kanton angestellten Schulzahnarzt an, der jede Schule aufsucht. Insgesamt sieht sie aber die Verantwortung bei den Eltern, wie die Luzerner Zeitung berichtete.

Wie die meisten Luzerner Zahnärzte hält auch Flavio Brunner, Präsident des Verbands der Luzerner Schulzahnpflege, den Vorstoss für falsch. Er weist darauf hin, dass die Schulzahnpflege massgeblich für die Reduzierung von Karies bei Schulkindern verantwortlich ist. Zudem sei sie für die Früherkennung von Zahnfehlstellungen unabdingbar. Auch das Einsparungspotenzial sehe er nicht, da sich Prophylaxe letztendlich doch rentiere.

Ebenso spricht er sich gegen einen Schulzahnarzt für alle aus – das Konzept sei in der Vergangenheit bereits gescheitert. In einem Punkt stimmt die Zahnärzteschaft der FDP jedoch zu: Eine Modernisierung, insbesondere die Digitalisierung des Zahnbüchleins, sei sinnvoll.

Foto Teaserbild: H_Ko – stock.adobe.com

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