Branchenmeldungen 24.10.2019
Mann vermisst Zahnersatz: Prothese steckt im Hals
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Ein klassischer Fall von Fahrlässigkeit: Ein älterer Mann unterzog sich in England einer Routine-OP. Seitdem vermisste er seine Prothese und dachte, er hätte sie im Krankenhaus verloren. Gefunden wird sie jedoch Tage später in seinem Hals.
Eigentlich sollte dem 72-Jährigen lediglich ein Knoten unter der Bauchdecke entfernt werden. Im Grunde ein Routineeingriff, der jedoch eine wochenlange schmerzhafte Odyssee mit Notoperationen nach sich zog. Der Übeltäter: die Prothese des Mannes. Die Ärzte hatten vergessen, diese während der OP herauszunehmen, sodass der Patient sie unbemerkt verschluckte.
Die Beschwerden ließen nicht lange auf sich warten: Halsschmerzen, blutender Husten und Schluckbeschwerden trieben den Mann in die Notaufnahme. Die Ärzte vermuteten eine Infektion der Atemwege als Nebenwirkung des Beatmungsschlauches und schickten den Patienten mit Antibiotika und Mundwasser nach Hause.
Als sich sein Zustand weiter verschlimmerte und u.a. Kurzatmigkeit hinzukam, lag der Verdacht auf eine Lungenentzündung nahe. Mithilfe weiterer Untersuchungen wurde schließlich die Prothese, die sich oberhalb der Stimmbänder befand, entdeckt. Da diese eine Arterie verletzt und Gewebeschäden angerichtet hatte, wurde der 72-Jährige zwei Notoperationen unterzogen.
Der Fallbericht wurde im British Medical Journal veröffentlicht.
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