Branchenmeldungen 11.12.2020

Oh, du Heimliche: Geschenke-Knigge unter Kollegen



Oh, du Heimliche: Geschenke-Knigge unter Kollegen

Der Advent ist da, und mit ihm die alljährliche Geschenke-Challenge. Aber nicht nur zur Weihnachtszeit, auch zu Geburtstagen, Jubiläen und anderen besonderen Anlässen zerbrechen sich Belegschaften regelmäßig den Kopf darüber, was auf den Gabentisch soll. Soll es wieder ein Blumenstrauß sein? Oder etwas Humorvolles? Versteht der oder die Beschenkte den Spaß überhaupt? Reicht eine Karte? Soll statt beschenkt vielleicht lieber ausgeschenkt werden?

Fragen über Fragen, und eigentlich habt ihr als Team ja nur ein Ziel: einen schönen Moment zu gestalten für einen besonderen Menschen, und somit eure Wertschätzung auszudrücken. Die Gaben übermitteln indirekt Botschaften von Nähe und Wissen, aber im Worst Case auch von Distanz und Ahnungslosigkeit. Sie verraten einiges über den, der beschenkt wird, und viel über den Schenkenden. Damit ihr immer ins Schwarze trefft, gibt’s unseren …

Geschenke-Knigge für liebe Kollegen

  • Rechtzeitig als Team Gedanken machen: Last-Minute-Aktionen vermeiden, das wirkt immer unpersönlich und sorgt für unnötigen Stress.
  • Vorgesetzte miteinbeziehen: Nicht selten haben sie im laufenden Praxisalltag nicht jeden Anlass auf dem Schirm (auch wenn das schön wäre) – also besser freundlich dran erinnern und fragen, ob sie sich beteiligen möchten.
  • Nicht gegenseitig überbieten: Große Gaben können schnell überfordern und beschämen – keiner mag schließlich den Druck, „mithalten“ zu müssen. Besser vorab im Kollegenkreis einen einheitlichen und angemessenen Preisrahmen fixieren, an den sich alle halten.
  • Rahmenbedingungen klären: Soll es eine kleine Feier geben oder eine kurze Aufmerksamkeit sein? Soll es Essen und/oder Getränke geben?
  • Organisation aufteilen: Wer sammelt das Geld ein? Wer besorgt das Geschenk? Wer schreibt die Karte? Wer dekoriert? Wer backt/bringt eine Flasche Sekt mit?
  • Geschenk auswählen: Der schwerste Part – zugegeben. Aber ihr kennt die Kollegin/den Chef schließlich nicht erst seit gestern. Wer das ganze Jahr über aufmerksam zuhört, hat hier alle Vorteile auf seiner Seite. Vorlieben, Hobbys und Interessen – das Umfeld des Empfängers auszuloten, lohnt sich.
  • Auf Anspielungen verzichten: Ein Geschenk im beruflichen Umfeld darf nicht so persönlich sein, dass es auf eine Schwäche anspielt – also auch der Kollegin, die ständig zu spät kommt, dies nicht mit einem neuen Wecker unter die Nase reiben.
  • Lieber neutral: Ob Gutschein für ein Buch oder einen Restaurantbesuch – da kann sich jeder aussuchen, was er mag. Top: Statt der üblichen Versandhandelsriesen lieber regionale Anbieter unterstützen!
  • Vorsicht mit Essbarem: Auch wenn Schoki und Co. ideal als Geschenk erscheinen: Nicht jeder mag sie – schon gar nicht die Kollegin mit Diät-Ambitionen.
  • Keine sexuellen Konnotationen: Zweideutiges und Anzügliches hat zwischen den Geschlechtern nichts zu suchen – das kann schnell als sexuelle Belästigung ausgelegt werden.
  • Technische Spielereien: Gerade die Herren der Schöpfung begeistern sich für technische Gadgets.
  • Kleiner ist besser: XXL-Präsente sind nicht nur schwer zu transportieren, sondern auch schlicht unangebracht – lieber was Handliches wählen.
  • Das Auge feiert mit: Hübsch verpackt ist halb gewonnen! Wichtig: Aufpassen, dass das Preisschild vorm Verpacken ab ist.
  • Der passende Moment: So viel Vorbereitung und dann eine Übergabe zwischen Tür und Angel? Lieber in der gemeinsamen Pause oder vor Arbeitsbeginn gezielt gemeinsam an das Geburtstagskind herantreten.
  • Personality-Check: Ist das Geburtstagskind bzw. die Jubilarin intro- oder extrovertiert, gerne im Mittelpunkt oder lieber im Hintergrund? Die Gratulation entsprechend der Persönlichkeit anpassen: Bei ruhigen Menschen ist eine zurückhaltendere Geste angebracht, Frohnaturen können entsprechend Aufmerksamkeit vertragen.

Die Dont’s beim Beschenktwerden

  • Die Verpackung ist noch nicht ganz offen, da verdreht ihr innerlich schon die Augen und fragt nach der Quittung zum Umtauschen? Nicht gerade die feine englische Art … Das wirkt nicht nur undankbar, sondern stößt den Schenkenden auch direkt vor den Kopf.
  • Das Geschenk begeistert euch – das wäre doch glatt auch eine Idee für den eigenen Familien-/Freundeskreis! Da liegt die Frage nach Preis und Händler praktisch auf der Zunge. Trotzdem: Lieber sich auf selbige beißen und nicht nachfragen – das kann schnell falsch verstanden werden und den Schenkenden eventuell in eine unangenehme Situation bringen.
  • Wer hat den Gedanken nicht schon mal gehabt? Nur weil euch ein Präsent partout nicht zusagt, kann sich doch noch jemand anderes daran erfreuen! Die zunächst großzügig anmutende Geste des Weiterverschenkens ist bei genauerem Hinsehen nichts weiter als eine elegante Art des Entsorgens von Unliebsamem. Vor allem dabei erwischen lassen sollte man sich nicht, denn das führt zu vermeidbaren Kränkungen.

Fazit

Viel wichtiger als das Geschenk an sich ist, dem Beschenkten das Gefühl zu vermitteln, dass die Gabe speziell für ihn ausgesucht wurde. Und das macht laut Glücksforschung auch den Schenkenden glücklich.

Dieser Beitrag ist in Zahnärztliche Assistenz erschienen.

Foto Teaserbild: Drobot Dean - stock.adobe.com

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper