Branchenmeldungen 28.11.2025
Mehrheit der Patienten befürwortet den KI-Einsatz in der Zahnmedizin
Breite Zustimmung für Künstliche Intelligenz – unter klaren Bedingungen
Künstliche Intelligenz hält auch in der Zahnmedizin Einzug. Akzeptiert wird sie vor allem dort, wo sie ärztlich geführt als Zweitblick arbeitet: bei der Auswertung von Röntgen- und Intraoralscans, der Priorisierung auffälliger Befunde oder für konsistente Dokumentation.
In der Befragung würden 59 % eine Untersuchung und/oder Diagnose durch KI-unterstützte Systeme zulassen, unter der Voraussetzung, dass Sicherheit gewährleistet ist. Zustimmung gibt es zudem für administrative Anwendungen (z. B. Praxismanagement, Kostenplanerstellung): über 30 % bewerten diesen Einsatz positiv. 41 % zeigen sich derzeit noch skeptisch gegenüber dem Einsatz von KI.
Private Finanzlage entscheidet über Zahnbehandlungen mit
Ein Drittel der Befragten stellt Behandlungen mit Eigenanteil auf den Prüfstand. Das Budget bremst – mit Folgen: 21 % haben notwendige Maßnahmen bereits aus Kostengründen vertagt oder abgebrochen. Die Botschaft ist eindeutig: Ohne Kostenklarheit stockt die Versorgung.
Entsprechend gefragt sind Zahlungsoptionen wie Ratenzahlung: Sie schaffen Handlungsspielraum. Praxen, die zu erwartende Kosten – Eigenanteile, realistische Preisrahmen und Alternativen –, früh und verständlich erklären, erleichtern die Entscheidung und erhöhen die Bereitschaft, die empfohlene Versorgung umzusetzen.
Weitere Erkenntnisse aus der Befragung:
- Hohe Erwartungen bei Terminvergabe: Bei akuten Beschwerden wünschen sich 37 % der befragten Patienten einen Termin am selben Tag. Die Altersgruppe ab 55 Jahren ist am wenigsten geduldig. Wenn es um Kontrolltermine geht, sind Patienten gelassener: im Schnitt 28 Tage Wartebereitschaft. Etwa 17 % der Befragten akzeptieren höchstens eine Woche Wartezeit.
- Spezialisierung auf Angstpatienten gewünscht: Über 70 % würden eine spezialisierte Praxis bevorzugen, für rund 40 % ist das sehr wichtig. Wer sein Verständnis für Angstpatienten öffentlich sichtbar macht, senkt No-Show-Raten.
- Service schlägt Ausstattung: Ein freundliches Team (54 %), kurze Wartezeiten (44 %), Nähe zum Wohnort (39 %) und schnelle (Online-)Terminvergabe (37 %) sind die wichtigsten Treiber für zufriedene Patienten. Technik und digitale Angebote sind wichtig – sie verstärken die Entscheidung für eine Praxis, wenn die Basis stimmt.
- Eine Zweitmeinung ist kein Misstrauensvotum, sondern ein Teil informierter Entscheidungen. Viele Patienten (45 %) haben sie bereits genutzt.
Zum vollständigen Praxisreport
Zur Umfrage:
Der Praxisreport basiert auf den Ergebnissen einer Befragung von 2.000 Personen ab 16 Jahren aus Deutschland, durchgeführt von Censuswide im Auftrag der Discover DX GmbH. Erhebungszeitraum: 11.–15. September 2025. Die Stichprobe ist repräsentativ für die Allgemeinbevölkerung in Deutschland. Prozentangaben gerundet; je nach Frage waren Mehrfachnennungen möglich.