Branchenmeldungen 05.07.2017

Blick in die Zukunft: So sehen sich Zahnärzte im Jahr 2030



Blick in die Zukunft: So sehen sich Zahnärzte im Jahr 2030

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Was Zahnärzte über Rollenbild, Patientenverhältnis, berufliches Umfeld, Digitalisierung, Arbeitsmodelle, -zeiten und Gehalt im Jahr 2030 denken, hat die apoBank gemeinsam mit der forsa in einer Studie erfragt.

403 Heilberufler nahmen an der Umfrage teil, davon 103 Zahnärzte im Alter zwischen 25 und 40 Jahren. Auf die Frage „Wie werden sich aus Ihrer Sicht die Rolle und das Ansehen Ihres Heilberufs im Jahr 2030 entwickeln?“ stimmten 85 Prozent der befragten Zahnärzte der Antwort „Der Heilberufler wird vor allem als Dienstleister wahrgenommen.“ zu. Zudem sind 77 Prozent der Meinung, dass der Status als „Halbgott in Weiß“ überholt sein wird. Nur 58 Prozent denken, dass 2030 immer mehr heilberufliche Leistungen durch nichtärztliches/nichtpharmazeutisches Personal übernommen werden. In den anderen Berufsgruppen stimmten dieser Aussage weit mehr zu: 84 Prozent der Fachärzte und 83 Prozent der Humanmediziner.

Zum Arzt-Patienten-Verhältnis stimmten die meisten Zahnärzte (92 Prozent) der Aussage zu, dass der Patient 2030 höhere Erwartungen an die Leistungen haben wird als heute. Zudem wird er Diagnosen und Therapien zunehmend infrage stellen und eine Zweitmeinung einholen (94 Prozent) sowie informierter sein als heute (91 Prozent). 81 Prozent sind außerdem davon überzeugt, dass Patienten in Zukunft häufiger bereit sein werden, für gesundheitliche Leistungen selbst zu zahlen. Allerdings glauben nur 21 Prozent der befragten Zahnärzte, dass Patienten die Leistungen des Arztes mehr zu schätzen wissen als heute.

Zum Themenblock berufliches Umfeld 2030 gaben die meisten Zahnärzte (92 Prozent) an, dass Spezialisierung ein bedeutender Erfolgsfaktor sein wird. Dass private Investoren zunehmend Praxen abkaufen und bundesweite „Kettenkonzepte“ anbieten, denken 86 Prozent der Teilnehmer. Nur 52 Prozent glauben, dass sich die Qualität der Versorgungsleistung verbessern wird, womit Zahnärzte die optimistischsten in diesem Punkt sind. Denn nur 27 Prozent der Allgemeinmediziner glauben dies ebenfalls.

Auch das aktuell große Thema der Digitalisierung war Teil der Befragung. 89 Prozent der Zahnärzte glauben, dass die Digitalisierung 2030 den Heilberufler sinnvoll unterstützen wird, aber nur 43 Prozent glauben, dass sie die medizinische Versorgung revolutioniert bzw. den Heilberufler in Teilen ersetzt (27 Prozent). Im Schnitt halten letzteres Szenario aber 40 Prozent aller befragten Heilberufsgruppen für realistisch. Die meisten Zahnärzte (98 Prozent) denken außerdem, dass vor allem die computergestützte Diagnostik zum Standard gehören wird. Allgemein scheinen sie den digitalen Veränderungen wie elektronische Rezepte (92 Prozent), digitale Abrechnung zwischen Apotheken und Krankenkassen (95 Prozent), digitales Management der Medikamenteneinnahme (90 Prozent) oder der Online-Gesundheitskarte (84 Prozent) offen gegenüberzustehen.

2030 sehen die meisten Zahnärzte die selbstständige Tätigkeit in Berufsausübungsgemeinschaften (35 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen) als das präferierte Berufsausübungsmodell. Während sich Frauen auch die selbstständige Tätigkeit in einer Praxisgemeinschaft (23 Prozent) vorstellen können, sehen sich Männer eher als selbstständig in einer Einzelpraxis (18 Prozent). Am wenigsten attraktiv finden beide Geschlechter die zukünftige Arbeit in einem Krankenhaus (beide sechs Prozent) oder die kurative Tätigkeit in Industrie oder Forschung (Männer zwei Prozent, Frauen vier Prozent). Auch bei den Arbeitszeiten gehen die Vorstellungen von weiblichen und männlichen Zahnärzten auseinander: 62 Prozent der Frauen sehen sich eher in Teilzeit arbeiten, während 76 Prozent der Männer eine Vollzeitstelle präferieren.

Zum Abschluss der Befragung konnten die Teilnehmer noch ihr Wunscheinkommen für 2030 angeben. 18 Prozent der Zahnärzte hoffen demnach auf ein Bruttojahresgehalt, das zwischen 61.000 und 80.000 Euro liegt, 16 Prozent erhoffen sich sogar, über 200.000 Euro im Jahr zu verdienen.

Methodik

Onlinebefragung von über 400 Ärzten, Zahnärzten und Apothekern im Alter von 25 bis 40 Jahren, mit mindestens drei und maximal neun Jahren Berufserfahrung nach Abschluss des Studiums – also diejenigen, die 2030 eine tragende Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen werden.

Die gesamte Auswertung gibt es hier

Quelle: apoBank

Dieser Beitrag stammt von dem Anbieter und spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.
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