Branchenmeldungen 14.12.2017

Verstehen Sie Spaß? „Diese Zahnärztin war der Knaller.“



Verstehen Sie Spaß? „Diese Zahnärztin war der Knaller.“

Foto: Interviewpartnerin Andrea F.

„Verstehen Sie Spaß?“ – eine Essener Zahnarztpraxis hat bei der Sendung in jedem Fall Humor bewiesen. Wie es ZFA Andrea F. in dem Streich erging – darüber berichtet sie im ZWP online-Exklusiv-Interview.

Am vergangenen Samstag (9.12.2017) wurde in der Sendung „Verstehen Sie Spaß?“ die Zahnmedizinische Fachangestellte Andrea F. kräftig auf die Schippe genommen (ZWP online berichtete). Nun ist der erste Schreck verdaut und der ganz normale Praxisalltag eingekehrt – oder etwa nicht? Warum gerade sie Opfer der versteckten Kamera wurde und wie sie sich an dem Tag gefühlt hat, erzählt sie im ZWP online-Interview.

Wie haben Sie sich an dem Tag gefühlt, als in der Praxis alles aus dem Ruder lief?

An dem Notdiensttag habe ich mich, je länger es dauerte, oft gefühlt, als wäre irgendwo eine Kamera, habe aber nicht realisieren können, dass das tatsächlich der Fall war.

Ich habe ganz oft gedacht, was für ein Notdienst, das könne ja nicht wahr sein, was hier für chaotische Patienten auftauchen, und diese Zahnärztin war für mich der absolute Knaller. So etwas hatte ich bis dato noch nie erlebt, ich wollte einfach nur nach Hause bzw. dass dieser Wahnsinn ein Ende hat.

Ab wann hatten Sie das Gefühl, dass Sie Opfer eines fiesen Scherzes sein könnten?

Das Gefühl, dass ich ein Opfer sein könnte, hatte ich die ganze Zeit nicht, bis Guido Cantz in die Praxis kam. Vorab war alles das perfekte Chaos mit absoluter Ahnungslosigkeit.

Was passierte nach der Auflösung durch den Moderator Guido Cantz?

Nach der Auflösung war ich völlig erleichtert, dass alles nur ein Scherz war. Ich wusste aber nicht, ob ich meinen Chef Dr. Servaty und Frau Maslo schlagen oder küssen sollte.

Danach unterhielten wir uns mit dem gesamten Fernsehteam (dreißigköpfiges Team) und Guido Cantz in gemütlicher Runde bei einer leckeren Pizza. Alles ganz tolle Menschen.

War die Sendung sehr überzeichnet, oder gibt es bei Ihnen wirklich manchmal so chaotische Tage, wo sie innerlich auch schon wieder die versteckten Kameras suchen?

Bei uns in der Praxis gibt es tatsächlich auch wirklich chaotische Tage, natürlich nicht in diesem Ausmaß, aber auch schon ziemlich verrückte Patienten und Situationen – aber das übertraf alles.

Die ganze Geschichte wurde ja auf zwölf Minuten komprimiert, ich wurde allerdings etwas über zwei Stunden durchgehend auf die „Schippe“ genommen. Feuerwehr, Krankenwagen, chinesische Zahnärztin mit einer russischen Patientin, welche in ihren jeweiligen Landessprachen kommunizierten, etc.

Die Zahnarztpraxis lief unter der Rubrik „Der hat es verdient“ – Warum genau hatten Sie diese Rache Ihrer Kolleginnen verdient?

Die Rache der Kolleginnen kam zustande, da ich ein kleiner „Spaßvogel“ bin. Unsere Azubis bekommen z.B. die Praxistaufe. Da wir hinter der Praxis einen kleinen Garten mit Teich haben, war ich daran beteiligt, wenn die Azubis „Schwimmen“ mussten. Unter anderem habe ich eine Kollegin unabsichtlich zum Weinen gebracht, indem ich behauptete, sie habe einen Patienten bei der Zahnreinigung „unsittlich“ am Bein berührt, und aufgrund dessen würde er nun seine Rechnung nicht bezahlen wollen. Bis ich merkte, dass mein Spaß todernst aufgenommen wurde und sie schon weinte, habe ich mich natürlich dafür sofort entschuldigt.

Dazu muss ich sagen, wir haben ein super Team, und keiner macht hier wirklich etwas böswillig. Auch meine Kollegin hat mir sehr schnell verziehen mit den Worten: „Irgendwann kommt die Retoure.“ (Die jetzt mit „Verstehen Sie Spaß?“ erfolgte.)

Wie ist die Stimmung seither im Team? Hat sich etwas geändert? Gehen Sie und Ihre Kolleginnen anders miteinander um?

Unsere Stimmung im Team ist weiterhin spitze, wir können heute immer wieder über alles lachen und scherzen. Auch unsere Patienten haben richtig viel Spaß und finden es klasse, dass so etwas hier gemacht wurde. Was für ein toller Chef, der sowas möglich macht.

Ich ertappe mich aber immer wieder dabei, dass ich Kolleginnen versuche hochzunehmen. Jedes Mal fällt mir dann ein: „Andrea, sei vorsichtig.“ Selbst unser jetziges Lehrmädchen hat zu mir gesagt, als ich meinte, jetzt wäre es an der Zeit, dass sie was abbekommt: „Andrea, hast du immer noch nicht dazugelernt?“

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