Branchenmeldungen 21.01.2014

Verursachen Zahnbakterien Hirnaneurysmen?

Verursachen Zahnbakterien Hirnaneurysmen?

Foto: © psdesign1 - Fotolia.com

Über den menschlichen Blutkreislauf gelangen Bakterien von einer entzündeten Stelle im Körper in kürzester Zeit überall hin und können dort unterschiedlich schwere Auswirkungen haben. In einer Studie wurde nun untersucht, ob dentale Bakterien in subarachnoidalen Blutungen vorzufinden sind und ob sie mit der Entstehung von Aneurysmen cerebraler Blutgefäße im Zusammenhang stehen.

Untersucht wurden Proben aus 36 Aneurysmen, 29 davon wurden während eines Clippings und sieben bei Autopsien entnommen. Es handelte sich um geplatzte Blutgefäße mit einer Arachnoidalblutung. Die Entstehung dieser Art von Aneurysmen ist noch wenig erforscht. Es wird vermutet, dass die Blutgefäße durch Entzündungen geschwächt werden und als Folge dieser platzen. Betroffen sind 10.000 Menschen jährlich in Deutschland, meist im Alter um ca. 50 Jahre. Die Sterberate beträgt ca. 50 Prozent.

In den entnommenen Proben wurden endodontale und parodontale Bakterien gefunden. In 56% wurde DNA von Bakterien aus dem Endodont gefunden (Streptococcus mitis-Gruppe) und in 47 Prozent parodontale Erreger (Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Fusobacterium nucleatum, Treponema denticola).

Obwohl die Studie aus nur wenigen Proben bestand, ist die hohe Prominenz von dentalen Bakterien in den Aneurysmen ein Grund, die Zusammenhänge weiter zu untersuchen. Dentale Bakterien sind als mögliche Ursache nicht auszuschließen.

Quelle: Medscape, The Connection Between Ruptured Cerebral Aneurysms and Odontogenic Bacteria, Mikko J Pyysalo et al., Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry, 2014 - 85 (2)

Autor: Karola Richter
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