Branchenmeldungen 09.01.2025
Weniger postoperative Schmerzen durch apikale Durchgängigkeit?
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Eine systematische Übersichtsarbeit britischer Forschender hat untersucht, ob eine apikale Durchgängigkeit bei der endodontischen Behandlung die postoperativen Schmerzen reduzieren kann.
Die Metaanalyse der britischen Forschenden schloss zwölf randomisierte kontrollierte Studien ein, in denen Patienten einer Wurzelkanalbehandlung an einem bleibenden Zahn mit oder ohne apikale Durchgängigkeit unterzogen wurden. Die apikale Durchgängigkeit, also das Offenhalten des Wurzelkanals bis hinunter zur Wurzel nach einer Wurzelkanalbehandlung, dient der besseren Desinfektion. Mithilfe einer #10 K-Feile wird der Kanal offengehalten, um Ablagerungen und Bakterien gründlich zu entfernen und eine direkte Desinfektion zu ermöglichen. Die Studienteilnehmer waren im Alter von 14 bis 65 Jahren und litten an Pulpanekrose, apikaler Parodontitis oder Pulpitis. Es wurden verschiedene Spüllösungen zur Desinfektion genutzt und die behandelten Zähne umfassten sowohl Molaren als auch Frontzähne.
Die Auswertung der eingeschlossenen Studien ergab, dass im Allgemeinen von einem reduzierten postoperativen Schmerz berichtet wurde. Patienten, bei denen die Durchgängigkeit beibehalten wurde, hatten in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Behandlung statistisch signifikant weniger Schmerzen. Am ersten Tag war die Schmerzintensität in der Interventionsgruppe um 1,69 Punkte niedriger als in der Kontrollgruppe. Auch am zweiten Tag nach der Operation wurde ein signifikanter Unterschied in den Schmerzwerten festgestellt, hier lag der Mittelwert der Interventionsgruppe um 0,85 Punkte niedriger als bei der Kontrollgruppe. Eine Woche nach erfolgter Behandlung war der Unterschied jedoch nicht mehr spürbar. Beide Gruppen machten in gleichem Maß von Analgetika Gebrauch.
Die Ergebnisse der Übersichtsarbeit könnten praxisrelevante Erkenntnisse zur Verbesserung des Schmerzmanagements bei Patienten ermöglichen. Das Forscherteam betont jedoch die Notwendigkeit weiterer qualitativer und genauer Studien, da der aktuelle Forschungsstand keine ausreichende Basis biete, um die Ergebnisse zweifelsfrei zu bestätigen.
Quelle: Springer Nature