Branchenmeldungen 15.08.2017

Wieso heißt es eigentlich „Bluetooth“?



Wieso heißt es eigentlich „Bluetooth“?

Foto: wavebreakmedia – shutterstock.com

Ob bei kabellosen Lautsprechern, Kopfhörern oder der Freisprecheinrichtung im Auto: Der „blaue Zahn“, „Bluetooth“, ist fest im Alltag verwurzelt. Technisch mutet der Begriff allerdings nicht an – stattdessen stand ein mittelalterlicher Wikinger-König mit einem markanten Gebiss Pate.

Der König und der Zahn

König Harald Gormsson war im 10. Jahrhundert ein skandinavischer König, dem nicht nur die Christianisierung Dänemarks nachgesagt wird, sondern der auch Dänemark und Norwegen im Jahr 958 vereinte: Nicht mit kriegerischen Mitteln, sondern dank seiner kommunikativen Fähigkeiten und seines Verhandlungsgeschicks. Wie viele andere mittelalterliche Anführer hatte auch Gormsson einen Spitznamen: „Blatonn“ auf Alt-Norwegisch und „Blatand“ auf Dänisch, was so viel wie „Blauzahn“ oder auf Englisch „Bluetooth“ heißt. Weshalb er ihn erhielt, ist nicht ganz klar. Es wird aber angenommen, dass er einen markanten toten Zahn hatte, der mit seinem bläulichen Schimmer dazu Anlass gab.

Der kabellose Turm von Babel

Bis Anfang der 1990er-Jahre waren die meisten Geräte noch fest an ein Kabel gebunden. Große Elektronikfirmen wollten diese Fesseln lösen und entwickelten jeweils eigene kabellose Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Geräten. Schnell stellte sich heraus, dass diese babylonisch anmutende Funk-Verwirrung unzweckmäßig werden würde. Fortan konzentrierte man sich auf eine standardisierte Lösung, um der Funk-Technologie zum Durchbruch zu verhelfen. Im Jahr 1996 begannen die drei großen Elektronikfirmen Intel, Nokia und Ericsson einen Industriestandard für die kabellose Verbindung und Kommunikation verschiedener Geräte zu entwickeln. Einzig: Ein Name dafür fehlte.

Ein Kneipenbesuch bringt den Durchbruch

Der Intel-Ingenieur Jim Kardach trat bei den Gesprächen als Mediator zwischen den Unternehmen auf. Als er und Ericsson-Ingenieur Steve Mattisson 1997 bei einem Kneipenbesuch auf die skandinavische Geschichte zu sprechen kamen und natürlich auch auf König Harald „Bluetooth“ Gormsson, muss die Verbindung schnell nahegelegen haben. Überzeugt, dass dies ein guter Arbeitstitel für das gemeinsame Projekt eines Unternehmen übergreifenden Standards sei, stattete Kardach seine PowerPoint-Präsentationen mit dem Namen aus. Später sollte der Platzhalter „Bluetooth“ ersetzt werden, doch vor Markteinführung lieferte der Favorit „PAN (Personal Area Networking)“ zu viele Suchergebnisse bei Google, die nichts mit dem Thema zu tun hatten. So wurde der Platzhalter-Name schließlich nie ersetzt; und das Bluetooth-Logo zeigt nun eine Kombination der skandinavischen H- und B-Rune – für Harald „Blatonn“.

Quellen: INDIA TODAY; Bluetooth SIG, Inc.

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper