Branchenmeldungen 14.05.2025

Wissenschaft trifft Wellenreiten: National Osteology Symposium 2025



Am 9. und 10. Mai 2025 wurde das RheinRiff in Düsseldorf zur eindrucksvollen Kulisse für das National Osteology Symposium 2025 – ein Event, das in mehrfacher Hinsicht neue Maßstäbe für die dentale Fortbildungslandschaft setzte. Unter dem inspirierenden Motto „Die Welle der Regeneration“ verschmolzen wissenschaftliche Exzellenz, praxisnahe Anwendung und innovative Veranstaltungsarchitektur zu einem einzigartigen Gesamterlebnis.

Wissenschaft trifft Wellenreiten: National Osteology Symposium 2025

Foto: OEMUS MEDIA AG

Die außergewöhnliche Location – ein urbanes Surfcenter – bildete den idealen Rahmen für eine Fortbildung, die ebenso visionär war wie ihr Programm. Fachkräfte aus Zahnmedizin, Oralchirurgie, Implantologie und Dentalhygiene kamen zusammen, um sich interdisziplinär über aktuelle Entwicklungen und evidenzbasierte Strategien in der oralen Geweberegeneration auszutauschen. Im Zentrum standen moderne Konzepte einer personalisierten Patientenversorgung und individualisierten Therapiewahl – stets im Einklang mit biologischen Prinzipien und technologischen Innovationen.

Bereits am Freitag wurde mit vollständig ausgebuchten interaktiven Workshops ein klarer Fokus auf praktischen Kompetenzerwerb gelegt. Die Teilnehmer vertieften sich in Themen wie die biologische Alveolarkammpräservation, Strategien der Sofortimplantation sowie den Einsatz autologer Blutkonzentrate wie PRF. Dabei wurde der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Anwendung nicht nur diskutiert, sondern im Hands-on-Format direkt erlebbar gemacht.

Der wissenschaftliche Hauptkongress am Samstag stand unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Ausra Ramanauskaite und Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz und war auch restlos ausgebucht. Das Symposium thematisierte zentrale Aspekte der regenerativen Zahnmedizin mit besonderem Augenmerk auf die Biologisierung implantologischer Konzepte, die chirurgische Therapie periimplantärer Defekte sowie die Langzeitprognose rekonstruktiver Maßnahmen. Die inhaltliche Tiefe wurde durch Live-OP-Videos, aktuelle Studienergebnisse und kontrovers diskutierte Therapiekonzepte bereichert.

Session 1 widmete sich dem Potenzial und den Grenzen der Regeneration des Alveolarfortsatzes und des Parodontiums. Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden vermittelte die grundlegenden Prinzipien biologischer Regenerationsprozesse. Univ.-Prof. Dr. Henrik Dommisch und Priv.-Doz. Dr. Dr. Keyvan Sagheb präsentierten anhand von Live-OP-Videos moderne Techniken der parodontalen und knöchernen Rekonstruktion – darunter auch patientenspezifische CAD/CAM-Meshs für die Versorgung komplexer Defekte.

Session 2 stand ganz im Zeichen der Biologisierung in der regenerativen Zahnmedizin. Prof. Dr. Reinhard Gruber bot fundierte Einblicke in zelluläre Reaktionsmechanismen auf biologische Stimuli. Dr. Marie-Sophie Katz warf einen kritischen Blick auf die Evidenzlage zu PRF. Unter dem Titel „Hype or Hope?“ beleuchtete Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Schlee die Möglichkeiten und Grenzen polynukleotidbasierter Therapien und von Hyaluronsäure.

In Session 3 standen die Herausforderungen und Chancen der Knochenaugmentation im Fokus. Dr. Laura Wanner stellte die autologe Schalentechnik als weiterhin bewährten Goldstandard vor. Priv.-Doz. Dr. Jonas Lorenz präsentierte mit der Schirmschraubentechnik eine praxistaugliche Alternative. Dr. Marcus Seiler und Priv.-Doz. Dr. Amely Hartmann berichteten über ihre Erfahrungen mit resorbierbaren und nicht resorbierbaren Titangittern – ein vielversprechender Ansatz für die augmentative Chirurgie von morgen.

Session 4 konzentrierte sich auf das periimplantäre Weichgewebe – ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg von Implantaten. Dr. Frederic Kauffmann zeigte Möglichkeiten zur autologen Weichgewebeverdickung auf. Prof. Dr. Daniel Thoma stellte moderne Ersatzmaterialien vor und Priv.-Doz. Dr. Frank Spitznagel verdeutlichte die Bedeutung der prothetischen Gestaltung für ein stabiles periimplantäres Gewebeprofil.

Parallel dazu fand ein speziell konzipiertes DH-Symposium für Dentalhygieniker und Prophylaxeassistenten statt – ein Novum, das die integrative Rolle der Prophylaxe in der modernen parodontalen und implantologischen Versorgung unterstrich und die Bedeutung der präventiven Versorgung in den Fokus rückte.

Abgerundet wurde der Kongress durch das abendliche Get-together „At the Beach“. In lockerer Atmosphäre – begleitet von Wellenreiten, Beachvolleyball und kulinarischen Akzenten – bot sich die Gelegenheit für persönlichen Austausch und Netzwerkpflege jenseits der Fachvorträge.

Das National Osteology Symposium 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie Fortbildung in der Zahnmedizin heute funktioniert: wissenschaftlich fundiert, praxisnah, interaktiv – und mit einem klaren Blick nach vorn.

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