Wissenschaft und Forschung 03.07.2015

Briten planen erste Transfusion mit synthetischem Blut

Briten planen erste Transfusion mit synthetischem Blut

Foto: © Gina Sanders – Fotolia

Bei manchen Operationen ist der Bedarf an Bluttransfusionen höher, als erwartet, sobald es zu Komplikationen kommt. Das weltweite Problem der knappen Blutkonservenvorräte wollen Wissenschaftler mithilfe von im Labor hergestelltem Blut bald in den Griff bekommen, berichtet newsmax.

Die konreten Pläne der britischen Gesundheitsbehörde NHS gehen davon aus, dass bereits 2017 der erste Mensch eine synthetische Tranfusion bekommen wird. Das Blut wird dabei nicht künstlich dem menschlichen Blut nachempfunden. Es wird aus Stammzellen von Nabelschnurblut oder aus Blutspenden erwachsener Spender gewonnen. Auf einem Nährboden entwickeln sie sich zu roten Blutkörperchen. Die aus Blutspenden gewonnenen künstlichen Bluttransfusionen sollen zuerst verabreicht werden. Verträgt der Testpatient diese, so kommen die aus Nabelschnurstammzellen gewonnenen Konseren zum Einsatz. Die Blutproben werden erst in kleinen Mengen verabreicht. Die Wissenschaftler beobachten dann, wie lange das künstliche Blut im menschlichen Körper beständig ist und wie es sich darin verhält. Der Vorteil des künstlichen Blutes liegt darin, dass große Mengen hergestellt werden könnten und es frei von Infektionskrankheiten und Viren wäre. Im vergangenen Jahr berichteten Medien über schottische Forscher, die ein künstliches Blut entwickeln wollen, welches unabhängig von Blutgruppen verabreicht und auch bei Raumtemperatur gelagert werden könnte. Dieses Blut mit hämoglobinbaseierten Sauerstoffträgern (engl. HBOC) hatte aber natürliche Beschränkungen, da es durch seine Wirkweise den Blutdruck erhöhen würde.

Autor: Karola Richter

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