Wissenschaft und Forschung 25.10.2017
Deutsche legen Wert auf zuckerfreie Ernährung – ohne Gentechnik
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Neben regelmäßiger Mundhygiene zählt eine gesunde Ernährung zum wichtigster Faktor für die Erhaltung einer guten Mundgesundheit. Besonders Kohlenhydrate spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Dass es beispielsweise einen Zusammenhang zwischen hohem Zuckerkonsum und Karies, Parodontitis und Zahnverlust gibt, bestätigten erst kürzlich Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Die Deutschen liegen zwar bei der Gewichtung von zuckerarmer oder -freier Ernährung im internationalen Vergleich noch etwas zurück, befinden sich allerdings auf einem guten Weg: Fast jedem Zweiten ist dieser Aspekt in seiner Ernährung wichtig. Zur Relevanz dieses und neun weiterer Entscheidungsfaktoren für die Ernährung befragte das Marktforschungsunternehmen GfK weltweit 23.000 Konsumenten.
Im globalen Maßstab legt fast die Hälfte (48 Prozent) der Konsumenten bei der Auswahl von Lebensmitteln und Getränken Wert auf Produkte, die wenig Zucker enthalten oder gentechnisch nicht verändert sind. Sie gaben bei der Umfrage an, dass ihnen diese Faktoren „sehr wichtig“ oder „extrem wichtig“ sind. Für Deutschland fallen die Werte nur etwas geringer aus: 42 Prozent achten auf einen geringen Kohlenhydratanteil der Nahrung, 43 Prozent auf Lebensmittel ohne gentechnische Veränderungen.
Deutsche Frauen stehen auf Bio
Unter den Befragten in Deutschland zeigt sich, dass mit zunehmendem Alter verstärkt auf die Auswahl des Einkaufs geachtet wird, speziell in der Altersgruppe der 50 bis 59-Jährigen und der Generation 60 plus. Wenn es allerdings um die Frage der Regionalität von Produkten geht, bezeugt die Altersgruppe der 40 bis 49-Jährigen mit 43 Prozent das größte Interesse. Im internationalen Durchschnitt verhält es sich genau anders herum. Hier sind es vor allem die 30 bis 39-Jährigen Internetnutzer, die ihre Lebensmittel und Getränke sehr gezielt auswählen.
Zwischen den Antworten von Frauen und Männern gibt es sowohl deutschlandweit wie auch international kaum Unterschiede. Diese schwanken lediglich im Bereich von drei Prozentpunkten. Einzige Ausnahme ist der Faktor „Bio“. Hierauf legen deutsche Frauen mit 32 Prozent eindeutig mehr Augenmerk als die Männer (25 Prozent).
Zur Studie
In der GfK-Online-Umfrage wurden mehr als 23.000 Internetnutzer ab 15 Jahren in 17 Ländern befragt. Die Befragung fand im Sommer 2017 in folgenden Ländern statt: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande, Russland, Südkorea, Spanien, Großbritannien und USA. Die Daten wurden entsprechend gewichtet, um ein repräsentatives Abbild der Online-Bevölkerung ab 15 Jahren zu schaffen. In Deutschland wurde die Umfrage unter 1.535 Personen online durchgeführt.
Die Fragestellung: “Wie wichtig sind für Sie die folgenden Aspekte bei der Auswahl von Lebensmitteln oder Getränken?“
Antworten: „Ist ein Bio-Produkt bzw. wird aus ökologisch erzeugten Zutaten hergestellt“, „Stammt aus der Region bzw. wird mit Zutaten aus der Region hergestellt“, „Es ist ein Produkt mit niedrigem Zuckergehalt bzw. ein zuckerfreies Produkt“, „Es ist fettarm oder fettfrei“, „Es ist ein Produkt mit niedrigem Natrium- bzw. Salzgehalt“, „Es ist mit Vitaminen oder Mineralstoffen angereichert“, „Es enthält Prä- oder Probiotika“, „Es enthält keine gentechnisch veränderten Zutaten (GVO)“, „Es ist glutenfrei“, „Keines davon“.
Quelle: GfK