Wissenschaft und Forschung 22.06.2023
Getränke schlürfen ist schädlich für die Zähne
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Das langsame schlückchenweise Trinken von säurehaltigen Getränken wie Kaffee, Tee und Limonade kann den Zähnen mehr schaden als Süßigkeiten und Zucker. Säure ist der Hauptfaktor, der bestimmt, wie stark ein Getränk den Zahnschmelz angreift. Nahezu alle Getränke, einschließlich Sprudelwasser, weisen in gewissem Maße eine Säure auf und beeinträchtigen die Mundgesundheit, wenn man über längere Zeit daran nippt.
Der pH-Wert spielt eine entscheidende Rolle im Mund. Ein gesunder Mund sollte ein ausgewogenes Verhältnis von Säure und Base aufweisen. Säure löst den Zahnschmelz auf, während der Speichel Essensreste wegspült und den pH-Wert im Mund neutralisiert. Es dauert etwa 60 Minuten, bis der Speichel den pH-Wert nach dem Essen oder Trinken wieder in den neutralen Bereich anhebt.
Wenn man den ganzen Tag über aus derselben Tasse trinkt, hat der Speichel keine Gelegenheit, den pH-Wert zu neutralisieren. Dadurch erfolgt keine Remineralisierung und Stärkung der Zähne, und die Zahnstruktur kann sich auflösen. Insbesondere die Zugabe von Zucker, Sahne oder Aromastoffen zu Getränken verstärkt den Schaden, vor allem wenn man ständig daran nippt.
Limonade ist besonders schädlich für die Zahngesundheit, da sie eine Kombination aus Säure und Zucker darstellt. Der pH-Wert von Limonade liegt zwischen 3 und 4, was zu einer Schädigung der Zähne führt. Zucker in Limonade dient als Nahrungsquelle für schädliche Bakterien im Mund, die den pH-Wert weiter senken und Säure produzieren. Dadurch entsteht ein Teufelskreis der Zahnzerstörung. Selbst zuckerfreie und Diät-Limonaden sind nicht unschädlich für die Zähne, da sie sauer sind und Ersatzstoffe andere negative Auswirkungen haben können.
Eine gute Mundhygiene erfordert ein Bewusstsein für Ess- und Trinkgewohnheiten, wie häufiges Snacken oder ständiges schlückchenweise Trinken im Laufe des Tages. Es geht über das Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide hinaus und spielt eine wesentliche Rolle für die Aufrechterhaltung der Zahngesundheit.
Quelle: Columbia University Irving Medical Center
