Wissenschaft und Forschung 17.10.2023
Kampf gegen Superbugs: Pharmazeuten helfen Zahnärzten
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Der Kampf gegen Superbugs (Multiresistente Erreger (MRE)) in Krankenhäusern ist eine anhaltende Herausforderung für das Gesundheitspersonal. Auch Zahnärzte sehen sich mit der antimikrobiellen Resistenz in Gesundheitseinrichtungen konfrontiert.
Die steigende Prävalenz von Superbugs stellt mittlerweile einen Gesundheitsnotstand dar, der nicht nur Krankenhäuser, sondern auch Zahnkliniken betrifft. Besonders besorgniserregend ist der wachsende Trend des antimikrobiellen Verbrauchs, der zur Verbreitung von Resistenzen beiträgt.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat Japan im April 2016 einen nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz eingeführt. Teil dieses Plans sind die ASP-Teams und ASP-Apotheker, die darauf abzielen, die Verschreibung von Antimikrobiotika zu optimieren, die Übertragung von Infektionen zu kontrollieren und Gesundheitsfachkräfte über den angemessenen Einsatz von Antimikrobiotika zu schulen.
Die 7-jährige Studie wurde in den Zahnkliniken des Tokyo Medical and Dental University Hospital durchgeführt. Die Forscher analysierten die Daten aus den elektronischen Patientenakten vor und nach der von Apothekern geleiteten Intervention. Die multifaktorielle Intervention umfasste Maßnahmen wie postverschreibungsmäßiges Feedback, Empfehlungen zur Verwendung von Penicillin, die Reduzierung der Verschreibungen von dritter Generation Cephalosporinen (3-GCs) – einem antimikrobiellen Wirkstoff mit negativen Auswirkungen – sowie ein Ausbildungsprogramm für Zahnmedizinstudenten.
Die Intervention führte zu einer Zunahme der Verordnungen von Penicillinen und einer signifikanten Abnahme der 3-GC-Verschreibungen. Breitband-Antimikrobiotika wie Fluorchinolone, Makrolide und Carbapeneme wurden ebenfalls allmählich weniger verschrieben.
Die Implementierung von pharmazeutengeleiteten ASPs in ambulanten Zahnkliniken könnte somit ein effektiver Ansatz sein, um der Verbreitung von Superbugs entgegenzuwirken.
Quelle: Tokyo Medical and Dental University