Wissenschaft und Forschung 10.01.2014

Nicht nur in der Schleimhaut, sondern auch im Körperinnern

Nicht nur in der Schleimhaut, sondern auch im Körperinnern

Foto: © Science Photo Library/Keystone

ETH-Forscher zeigen, dass der Immunbotenstoff Interleukin 17 (IL-17) und die sogenannten NK-Zellen relevant sind, um Infektionen im Körperinnern zu bekämpfen. Bisher war vor allem die Bedeutung von IL-17 für die Immunabwehr in den Schleimhäuten bekannt.

Forschende der ETH Zürich haben herausgefunden, dass ein wichtiger Botenstoff des Immunsystems eine viel grössere und breitere Bedeutung hat, als bisher angenommen. Interleukin 17 (IL-17) ist einer von mehreren Dutzend Botenstoffen, mit denen die verschiedenen Zellen des Immunsystems miteinander kommunizieren. Bisher war bekannt, dass IL-17 vor allem von den Immunzellen in der Schleimhaut und der Haut gebildet wird – zum Beispiel in der Mundschleimhaut oder im Verdauungstrakt. Dort schützt IL-17 das Gewebe vor Infektionskrankheiten – besonders vor Pilzinfektionen – indem es die entsprechende Immunabwehr aktiviert.

Wie Forschende unter der Leitung von Salomé LeibundGut, Professorin am Institut für Mikrobiologie, nun herausfanden, spielt IL-17 auch für ganz andere Abwehrmechanismen im Körperinnern eine entscheidende Rolle und wirkt dort – beispielsweise in den Blutgefässen und in inneren Organen – ebenfalls gegen Krankheitserreger.

In Versuchen mit Mäusen haben die ETH-Forschenden gezeigt, dass die Wirkung des Botenstoffs im Körperinnern eng mit einem bestimmten Typ von weissen Blutzellen zusammenhängt, den NK-Zellen: Mäuse, die nicht in der Lage sind, IL-17 zu bilden oder zu erkennen, bildeten keine funktionellen NK-Zellen, und waren als Folge davon nicht in der Lage, Pilzinfektionen im Blutkreislauf zu eliminieren. In weiteren Experimenten gelang es den Wissenschaftlern zu zeigen, dass NK-Zellen die Erreger nicht direkt abtöten, sondern vielmehr Fresszellen aktivieren, welche die Erreger dann ausser Gefecht setzen.

„Die Wirkung von IL-17 ist im Körperinnern breiter als in den Schleimhäuten“, sagt LeibundGut. Nebst krankmachenden Pilzen sind die IL-17-abhängigen NK-Zellen im Körperinnern beispielsweise auch gegen Viren aktiv. Ausserdem ist bekannt, dass diese Zellen die Entstehung und das Wachstum von Tumoren behindern.

Quelle: ETH Zürich

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