Wissenschaft und Forschung 18.01.2022
SilentSpeller: Retainer mit Transkription-Funktion
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Der SiltenSpeller ist eine Art Kommunikationssystem, welches eine freihändige und lautlose Übertragung von gesprochenen Texten in Dokumente ermöglicht. Er dient zur Transkription von Texten, SMS oder E-Mails, allein durch Mundbewegungen und ohne Einsatz der Stimme. Das Georgia Institute of Technology veröffentlichte kürzlich Details zum Forschungsstand des Projekts und zur Funktionsweise der Erfindung. Das Projekt startete bereits im Januar 2020, durch die Coronapandemie und fehlende Testpersonen dauert die Entwicklungs- und Testphase aber nun deutlich länger als geplant. Hinter der Entwicklung steht unter anderem der Miterfinder von Google Glass, Thad Starner.
Zur Anwendung
Die Hightech-Schiene wird für jede Person individuell erstellt. Für die optimale Nutzung des Gerätes muss ein Zahnabdruck der Person genommen werden, die dieses Gerät nutzt. Der Retainer wird dann in den Mund eingesetzt, sobald man eine Transkription starten möchte. Durch 124 winzige Sensoren, die eine visuelle Karte vom Mundraum erstellen, wird jede Bewegung der Zunge gemessen. Ein Video zur genauen Anwendung ist auf dem YouTube Kanal von Alex Olwal, einem Mitglied des Forschungsteams, zu finden.
Die integrierte Software wandelt die Bewegungen der Zunge in Buchstaben um und überträgt diese per USB-Kabel unmittelbar auf ein Dokument am Computer oder Smartphone. Pro Minute schafft es der SilentSpeller rund 53 Wörter zu transkribieren. Laut Forschern hat der SilentSpeller eine Genauigkeit von 97 Prozent, den richtigen Buchstaben zu erkennen. Die Wahrscheinlichkeit, ein ganzes Wort fehlerfrei zu erkennen liegt bei 93 Prozent, getestet wurde die Eingabe an 1.164 Wörtern.
Nutzen für Menschen mit Bewegungsstörungen
Von Nutzen könnte das Gerät vor allem für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, wie etwa einer Parkinson-Erkrankung, sein. Auch in Bibliotheken und Universitäten könnte der SilentSpeller Anwendung finden, um Texte lautlos und in Echtzeit zu transkribieren.
Da die Übertragung der Informationen noch nicht kabellos funktioniert, sind weitere Forschungen nötig, um das Gerät alltagstauglich zu machen.
Quelle: Georgia Institute of Technology/Der Standard